Wegen vorenthaltener Beweise :Prozess gegen Alec Baldwin eingestellt
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Der Prozess gegen den US-Schauspieler Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung ist überraschend eingestellt worden. Zuvor ist der Staatsanwaltschaft Fehlverhalten vorgeworfen worden.
Statt Platzpatronen löste sich am Filmset scharfe Munition – eine Kamerafrau kam ums Leben. Jetzt ist der Prozess wegen fahrlässiger Tötung gegen Alec Baldwin eingestellt worden.13.07.2024 | 0:21 min
Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau ist eingestellt worden. Die Richterin im US-Bundesstaat New Mexico begründete die Entscheidung damit, dass der Verteidigung vorsätzlich Beweismittel vorenthalten worden seien.
Emotionale Szenen im Gerichtssaal von Santa Fe
Baldwin brach im Gericht in Tränen aus. Es kam zu emotionalen Szenen. Der Schauspieler umarmte seine Anwälte und seine Ehefrau, Hilaria Baldwin, die ebenfalls im Gerichtssaal saß. Wenig später verließ er als freier Mann das Gebäude.
2021 stirbt eine Kamerafrau beim Dreh des Westerns "Rust" durch einen Schuss. Schauspieler Alec Baldwin, der mit der Waffe hantierte, muss sich vor Gericht verantworten. 09.07.2024 | 0:40 min
In dem seit Dienstag laufenden Prozess ging es um die Frage, ob der 66-jährige Schauspieler bei dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Filmset des Westerns "Rust" 2021 fahrlässig handelte und deshalb ins Gefängnis muss.
Kugel verletzte Kamerafrau am Set von "Rust" tödlich
Hauptdarsteller Baldwin hatte bei Proben einen Revolver gezückt, wie vom Regisseur verlangt. Doch statt harmloser Platzpatronen löste sich scharfe Munition. Eine Kugel traf Kamerafrau Halyna Hutchins (42) und verletzte sie tödlich. Im Falle eines Schuldspruchs drohten Baldwin bis zu 18 Monate Haft.
Bei den Dreharbeiten des US-Westerns "Rust" ist eine Kamerafrau zu Tode gekommen. Die zuständige Waffenmeisterin ist vor Gericht verurteilt worden.07.03.2024 | 1:56 min
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Baldwin, er habe grundlegende Waffensicherheitsgesetze missachtet und sich am Set rücksichtslos gegenüber den Kollegen verhalten. Der Schauspieler betont seine Unschuld und beteuert, den Abzug der Waffe nicht betätigt zu haben.
Quelle: ZDF
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Verfahren gegen Baldwin nahm überraschende Wende
Das Verfahren hatte zuvor eine überraschende Wendung genommen. Baldwins Anwalt Alex Spiro legte Beweise dafür vor, dass der Polizei scharfe Munition im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss übergeben worden war, deren Existenz den Anwälten Baldwins aber nicht mitgeteilt worden sei. Es geht um eine Reihe von Patronen, die vor wenigen Monaten aufgetaucht waren und die am Freitag in einem Umschlag von der Richterin vor Gericht präsentiert worden waren.
Aus Sicht der Verteidiger hätten die Patronen früher in ballistischen Untersuchungen Teil des Verfahrens sein müssen - die Staatsanwaltschaft habe sie aber unterschlagen, erklärte die "New York Times" die Argumentation von Baldwins Anwälten. Daraufhin entschied Richterin Mary Marlowe Sommer, dass das Vorenthalten durch die Staatsanwaltschaft vorsätzlich gewesen sei. Dies schade dem Angeklagten in hohem Maße. Die Frage, woher die scharfe Munition stammte, die 2021 an den Western-Drehort gelangte, ist bis heute nicht vollständig geklärt.
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Aus Sicht von Rechtsexperten ist es sehr unwahrscheinlich, dass Baldwin wegen des tödlichen Schusses noch einmal vor ein Strafgericht gestellt wird. Ihm könnten allerdings zivilrechtliche Klagen drohen. Das Strafverfahren sei vorbei, dies könne nicht wieder aufgenommen werden, sagte der Anwalt Tre Lovell aus Los Angeles. Ähnlich äußerte sich Carl Tobias, Jura-Professor an der University of Richmond. Er denke, auf der Seite des Strafrechts sei der Fall erledigt.
In diesem Frühjahr stand bereits die junge Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in Santa Fe vor Gericht. Sie war bei dem Dreh für Sicherheit beim Umgang mit Waffen verantwortlich. Die Jury sprach die junge Frau im März wegen fahrlässiger Tötung schuldig. Richterin Sommer verhängte die Höchststrafe - 18 Monate Haft.