Erfolgreiche TV-Fahndung:Vier Festnahmen nach "Aktenzeichen XY"
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Bei einem Raub auf einem Dortmunder Parkplatz sollen mehrere Tatverdächtige einen 28-Jährigen 2023 schwer verletzt haben. Nun kommt Bewegung in den Fall - dank "Aktenzeichen XY".
Nachdem ein junger Tatverdächtiger sich infolge der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wegen schweren Raubes gestellt hat, ist der Polizei unter anderem auch ein Kommissaranwärter ins Netz gegangen.
Die Ermittler fahndeten bereits seit Juni 2023 nach mehreren Tatverdächtigen, die bei einem rabiaten Raub auf einem Dortmunder Parkplatz einen damals 28-Jährigen aus Niedersachsen schwer verletzt haben sollen.
18-Jähriger stellt sich aufgrund des Fahndungsdrucks
Der Fall war am vergangenen Mittwoch mit Bildern aus einer Überwachungskamera bundesweit vorgestellt worden. Vermutlich aufgrund des Fahndungsdrucks habe sich am Donnerstagabend ein 18-Jähriger aus Schwerte auf einer Polizeiwache gestellt, teilten die Dortmunder Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Weitere Ermittlungen hätten schließlich zu drei weiteren, ebenfalls 18 Jahre alten Tatverdächtigen aus Dortmund geführt. Einer von ihnen sei Kommissaranwärter bei der Polizei NRW und habe seine Ausbildung knapp drei Monate nach der Tat begonnen. Polizeipräsident Gregor Lange unterstrich:
Eines ist klar: Straftäter haben bei der Polizei nichts zu suchen.
Gregor Lange, Polizeipräsident
Bis zur vollständigen Aufklärung sei der Tatverdächtige der Dienstgeschäfte enthoben.
- Bereits Ende Januar konnte durch "Aktenzeichen XY" ein Fahndungserfolg erzielt werden:
Vorwürfe des schweren Raubes und versuchten Mordes
Die vier Tatverdächtigen sollten noch am Abend dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Vorwurf gegen den Kommissaranwärter und zwei weitere Tatverdächtige lautet auf schweren Raub. Dem vierten Tatverdächtigen wird versuchter Mord vorgeworfen. Zur Tatzeit waren zwei Verdächtige den Angaben zufolge noch 17 Jahre alt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund stellte das Amtsgericht Dortmund demnach bei den vier Tatverdächtigen Untersuchungshaftbefehle aus - drei davon wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der Verdächtige, dem versuchter Mord vorgeworfen wird, muss in Untersuchungshaft.
Quelle: dpa
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