Großeinsatz: Krankenhausbetrieb in Aachen normalisiert sich

    Nach Großeinsatz:Aachen: Krankenhausbetrieb normalisiert sich

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    Nachdem eine bewaffnete Frau sich im Aachener Luisenhospital verschanzt hat, läuft der Betrieb wieder an. Beamte hatten die Angreiferin nach mehreren Stunden überwältigt.

    Einsatzkräfte und Blaulicht vor dem Luisenhospital in Aachen.
    Nach dem Großeinsatz in einer Aachener Klinik muss die Frau sich nach Angaben der Polizei in einem Strafverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes verantworten.05.03.2024 | 0:21 min
    Nach dem Großeinsatz am Montagabend hat sich der Betrieb am Aachener Luisenhospital normalisiert. Es sei bereits wieder operiert worden, sagte eine Sprecherin des 350-Betten-Krankenhauses am Dienstag. Die Patientenversorgung sei gesichert und auch während des Einsatzes gesichert gewesen. Derzeit würden die Sachschäden erfasst, teilte das Krankenhaus auf seiner Internetseite mit. 
    Der Einsatz war durch eine 65-jährige Frau ausgelöst worden, die nach den bisherigen Polizeiermittlungen mit einer Schreckschusspistole und einer Sprengstoffgürtel-Attrappe in das Krankenhaus gegangen war und Angestellte bedroht hatte. Nachdem ihr ein Mitarbeiter die Pistole abgenommen hatte, hatte sie sich demnach in einem Patientenzimmer verschanzt und einen pyrotechnischen Gegenstand auf den Gang geworfen.

    Tatverdächtige durch Polizeischüsse getroffen

    Weil sie auf Polizeiansprache nicht reagierte, hatten die Beamten laut einer Mitteilung auf die Frau geschossen und damit die Gefahrenlage beendet. Die 65-Jährige habe durch die Schüsse schwere Verletzungen erlitten und werde medizinisch versorgt.
    Nach Angaben des Krankenhauses war wegen des Brandes Rauch durch das Gebäude gezogen. Zeitweise hätten deshalb Aufzüge nicht funktioniert. In einem Strafverfahren werde sie sich wegen eines versuchten Tötungsdeliktes verantworten müssen, erklärte die Polizei. Die Ermittler gingen demnach bislang davon aus, dass die 65-jährige Frau aus Eschweiler das Krankenhaus mit Suizidabsichten betrat.

    Verdacht auf Brandstiftung

    Im Laufe des Einsatzes sei bekannt geworden, dass ihre Wohnung in Eschweiler am Nachmittag ausgebrannt sei. Die Wohnungsinhaberin werde verdächtigt, den Brand selbst gelegt zu haben. Ermittler hätten einen mutmaßlich hinterlegten Brief gefunden.

    In einer akuten Krise können Sie sich jederzeit kostenlos an die Telefonseelsorge unter der Nummer 0800-111 0 111 oder den Notruf 112 wenden. Krisendienste und Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Depressionshilfe. Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz bieten die Kassenärztliche Vereinigung Ihres Bundeslandes und die Patientenservice-Nummer 116 117.

    Quelle: AFP, dpa

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