Kranichzug und Storchenrückkehr:Experten: Zugvögel sind nicht zu früh dran
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"2024 ist mit Blick auf Wildtiere bislang kein extremes Jahr", so ein Experte der Wildtier Stiftung. Der Eindruck trüge, dass Zugvögel in diesem Jahr früher dran sind.
Zugvögel haben eine Art innere Uhr, die ihnen sagt, wann sie aus wärmeren Gefilden zurückkehren sollten.
Quelle: dpa
Kranichschwärme, Störche auf überfluteten Wiesen und erste Blüten: Viele haben aktuell den Eindruck, die Natur lege in diesem Jahr ungewöhnlich früh los. Doch das trügt, sagen Fachleute - zumindest zum Teil. "2024 ist mit Blick auf Wildtiere bislang kein extremes Jahr", sagte Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.
Dass es den Menschen trotzdem so vorkomme, liege an einer erhöhten Sensibilität aufgrund der Klimakrise: "Fast jedes Jahr, wenn der Januar besonders streng oder die Temperaturen im Februar oder März höher als sonst sind, sind die Menschen aufmerksamer", sagt der Wildtierbiologe von der Universität für Bodenkultur Wien.
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Julian Heiermann, Teamleiter Naturschutz- und Umweltinformationen beim Naturschutzbund (Nabu), sieht das ähnlich:
Amphibien vielerorts "bereits angekommen"
Auch bei den Weißstörchen, bei denen vielerorts die Rückkehr aus den Winterquartieren gemeldet wird, seien keine Anomalien bekannt. Anders sei die Situation bei den wechselwarmen Amphibien, die ihre Aktivität nach der Umgebungstemperatur ausrichten, so Heiermann. "Aufgrund der anhaltenden milden Temperaturen sind vielerorts die Amphibien unterwegs zu ihren Laichgewässern oder bereits angekommen."
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Gerade erst berichtete ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) davon, dass aufgrund des milden Februarwetters mancherorts schon die Forsythien blühen.
Schleichende Anpassung der Natur an Klimaerwärmung
Die Sträucher blühten im Mittel bereits Mitte bis Ende März. Vor 75 Jahren habe man darauf im Schnitt noch bis Mitte April warten müssen, erläutert Hackländer von der Wildtier Stiftung. Die Anpassung der Natur an die Klimaerwärmung sei schleichend, das Frühlingserwachen verschiebe sich etwa zwei Tage pro Dekade nach vorn. Rehe zum Beispiel bekämen mittlerweile ihren Nachwuchs im Frühjahr deutlich früher.
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Zugvögel haben wie andere Wildtiere auch eine Art innere Uhr, die ihnen sagt, wann sie aus wärmeren Gefilden zurückkehren sollten. In Zeiten globaler Erwärmung mit zeitigerem Frühlingsbeginn dürften sich dabei jene Artgenossen durchsetzen, deren innere Uhr - vereinfacht gesagt - vorgeht: Sie sind früher in den Sommerquartieren, besetzen die besten Reviere und haben dadurch einen Vorteil bei der Fortpflanzung, wie Hackländer erklärt. Langfristig kann sich dadurch die innere Uhr ganzer Populationen umstellen.
Bei einigen Vogelarten steige auch der Anteil jener Tiere, die auf den Zug verzichten und ganzjährig bei uns bleiben, so Hackländer. Früher starben diese Individuen, wenn der Winter zu kalt war oder keine Nahrung zur Verfügung stand.