Tsuchinshan-Atlas: Wolken vermasseln Kometen großen Auftritt

    Besuch aus dem Weltall:Wolken vermasseln Kometen großen Auftritt

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    Auf 70 Millionen Kilometer nähert er sich der Erde: Theoretisch lässt sich Komet Tsuchinshan-Atlas in diesen Tagen mit bloßem Auge erkennen - wenn das Wetter mitmacht.

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    Ab Donnerstag ist "C/2023 A3" mit einem herrlichen Schweif zu sehen. Christa Orben erklärt im 3D-Wetterstudio07.10.2024 | 0:33 min
    Derzeit zieht der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn am Abendhimmel. Doch wer den Gast aus dem Weltall am frühen Abend von Deutschland aus erspähen will, braucht Glück - und sollte in der richtigen Region sein.
    Denn über weiten Teilen Deutschlands verdecke dichte Bewölkung die Sicht aufs Firmament, sagte Thore Hansen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Am besten stehen die Chancen demnach in Süddeutschland, in einem Streifen der vom Main bis ins Alpenvorland reicht. Einzelne Wolkenlücken seien eventuell auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern möglich.
    Komet "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas" am Abendhimmel.
    Hier hat ein Fotograf Glück gehabt: Der Komet "Tsuchinshan-Atlas".
    Quelle: dpa

    Für den Montagabend sei eine Prognose angesichts der derzeitigen Wetterlage schwierig, sagte Hansen. Prinzipiell herrsche auch dann voraussichtlich über weiten Teilen Deutschlands dichte Bewölkung. Lücken in der Wolkendecke seien am ehesten südlich der Donau und im nordwestlichen Niedersachsen möglich, so Hansen.

    Rechts von der Venus: Such-Tipp für Sternenfreunde

    Um den Kometen zu beobachten, sollte man am frühen Abend kurz nach Sonnenuntergang grundsätzlich einen dunklen Ort mit guter Sicht zum Westhorizont aufsuchen. Dort leuchtet der Abendstern, der helle Planet Venus. Streckt man den Arm ganz aus, liegt der Komet Tsuchinshan-Atlas derzeit noch grob zwei Fäuste rechts der Venus, wie Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde erklärte.
    Himmelskörper CC
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    Am besten zu sehen soll der Komet - gutes Wetter vorausgesetzt - zu Anfang der Woche sein. Danach wird Tsuchinshan-Atlas immer lichtschwächer, da er sich von Sonne und Erde entfernt. Zudem stört das Licht des zunehmenden Mondes - am Donnerstag ist Vollmond.

    Kommendes Wochenende richtig dunkel

    Um den 20. Oktober öffnet sich zwischen Dämmerung und Mondaufgang ein Fenster echter Dunkelheit. Allerdings wird der Komet, der zu diesem Zeitpunkt schon recht hoch am Himmel steht, dann bereits stark verblasst und geschrumpft sein. "Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später", so Pilz.
    Komet «C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas»
    Der "Tsuchinshan-Atlas" im Weltraum.
    Quelle: dpa

    Tsuchinshan-Atlas, auch C/2023 A3 genannt, stammt aus der Oortschen Wolke, einer Ansammlung von Objekten am äußersten Rand des Sonnensystems, und bewegt sich seit sehr langer Zeit auf die Sonne zu. Astronomen entdeckten ihn erst im Januar 2023.

    Ziemlich "nah" an der Erde

    Nachdem er am 27. September die Sonne passiert hatte, kam er der Erde am 12. Oktober bis auf etwa 70 Millionen Kilometer nahe - das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne.
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    Quelle: dpa
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