Hier sollten sich Wellen kräuseln: Die andalusischen Stauseen haben aufgrund der schweren Dürre in Spanien einen minimalen Wasserstand.
Quelle: picture alliance / Sipa USA
Die Dürre im Mittelmeerraum hält über die Wintermonate an. Wie jetzt aus Daten des Europäischen Beobachtungszentrums für Dürre (EDO) hervorgeht, litten mehr als 45 Prozent Südeuropas in den ersten zehn Tage des Februars unter trockenen Böden. In 2,8 Prozent des Gebiets wurde demnach die höchste Alarmstufe erreicht.
Nach Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus herrscht in einem Viertel Gesamteuropas und Nordafrikas Dürre. Die Wintermonate brachten in der Region weniger Niederschlag als im Durchschnitt. Die Situation hat sich seit Ende Januar verschlechtert, ist allerdings etwas besser als im Vorjahr - seinerzeit waren 31,3 Prozent des Gebiets von einer Dürre betroffen.
Extreme Dürre in Spanien: In Katalonien rief die Regionalregierung den Wassernotstand aus. 01.02.2024 | 1:30 min
Im Vorjahr war es noch trockener
Besonders schlimm ist die Situation in Süditalien, Spanien, Algerien, Tunesien und im Norden Marokkos. Zu der Dürre kommen Temperaturen, die über dem üblichen Durchschnitt liegen. Der vergangene Monat war laut Copernicus weltweit der wärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen.
Unser Wetter wird extremer. Welche Rolle spielt der Klimawandel, und wie schützen wir uns vor Extremwetter?24.03.2024 | 28:41 min
Der Regionalpräsident der spanischen Region Katalonien, Pere Aragonès, sprach von einer "Jahrhundertdürre". Der Notstand wurde ausgerufen, der Wasserverbrauch beschränkt. Die italienische Insel Sizilien erklärte Anfang Februar den Dürre-Notstand.
Marokko, wo die Temperaturen jüngst auf 37 Grad Celsius stiegen, erlebt sein sechstes aufeinanderfolgendes Dürre-Jahr. Das EDO hat für das Frühjahr 2024 überdurchschnittliche Temperaturen für Europa und den Mittelmeerraum vorausgesagt. Einhergehend wird mit weniger Schnee in Gebirgszügen gerechnet, was für die Auffüllung der Flüsse in den kommenden Monaten wichtig wäre.
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von Moritz Zajonz
Quelle: dpa