Studie: Krankenstand in Kitas höher als anderswo

    Studie:Krankenstand in Kitas höher als anderswo

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    Wer in einer Kita arbeitet, ist öfter krank als Menschen in anderen Berufsgruppen. Knapp 30 Tage im Jahr sind Beschäftigte in der Kinderbetreuung arbeitsunfähig, ergab eine Studie.

    Jacken von Kindern hängen an der Garderobe einer Kindertagesstätte (Kita).
    Nach einer neuen Bertelsmann-Studie meldet sich immer mehr Kita-Personal krank. Demnach waren im vergangenen Jahr Kita-Beschäftigte durchschnittlich 30 Tage arbeitsunfähig.20.08.2024 | 0:19 min
    Kita-Personal fällt einer aktuellen Analyse zufolge deutlich häufiger wegen Krankheit aus als andere Berufstätige.
    So waren Beschäftigte in der Kinderbetreuung 2023 im Schnitt an knapp 30 Tagen arbeitsunfähig - alle anderen Berufsgruppen durchschnittlich an rund 20 Tagen. Das teilten die Bertelsmann-Stiftung und das Fachkräfte-Forum, in dem Fach- und Leitungskräfte der Branche organisiert sind, mit.
    Kinderschuhe in einer Kita
    Theoretisch sollten alle Kinder die gleichen Bildungschancen bekommen, die Realität sieht anders aus. Denn viele Kitas müssen größere Herausforderungen bewältigen als andere. 03.07.2024 | 1:36 min

    Studie auf Grundlage von DAK-Daten

    Zudem seien Ausfallzeiten von Erzieherinnen und Erziehern mit einem Plus von 26 Prozent bei den Krankheitstagen zwischen 2021 und 2023 stark angestiegen - vor allem auch aufgrund psychischer Belastungen.
    Die Stiftung, die auch das Fachkräfte-Forum berät, stützt sich dabei im Wesentlichen auf Daten der DAK-Krankenkasse, bei der 12,2 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung versichert seien. Auch der Stiftung vorliegende Zahlen anderer Krankenkassen bestätigten den Trend, hieß es weiter.

    Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis:

    Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung

    MINT-machtage
    Damit sich Kinder schon von klein auf für Naturwissenschaften begeistern, gibt es "MINTmachtage" in Kitas und Grundschulen. Kinder können hier spielerisch und erfinderisch lernen.18.06.2024 | 1:30 min

    Frühkindliche Bildung bleibt auf der Strecke

    "Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt", sagt Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung.

    "An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken."

    Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung

    Wie die Stiftung wiederum Angaben der Techniker Krankenkasse entnommen hat, waren Atemwegsinfekte der häufigste Grund für eine Krankschreibung, gefolgt von psychischen Erkrankungen.

    Stiftung: 97.000 Fachkräfte für 5,8 Milliarden Euro fehlen

    Um die Ausfallzeiten, die durch Krankheit, Urlaub und Fortbildungen anfallen, aufzufangen, bräuchte es laut Stiftung knapp 97.000 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte zusätzlich. Kostenpunkt: 5,8 Milliarden Euro jährlich, die die Personalsituation zumindest kurzfristig stabilisieren würden, wie die Stiftung vorrechnet.
    Das Fachkräfte-Forum nennt die Personalsituation in den Kitas bundesweit ohnehin dramatisch. Es fehle vielerorts an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern sowie an einer angemessenen Finanzierung qualifizierter Vertretungskräfte.
    Fruehkindliche-Bildung
    Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien seltener einen Platz in einer Kita bekommen. Ungerechtigkeit beginnt bereits vor der Einschulung.22.11.2023 | 1:51 min

    Ruf nach bundesweiten Standards

    Die hohen Krankenstände müssten durch die Teams ausgeglichen werden. Die Fachkräfte könnten sich nicht mehr fortbilden und seien psychisch immer stärker belastet oder verließen das Berufsfeld gleich ganz.
    Es brauche daher eine gesetzlich verankerte und bundesweit standardisierte Finanzierung für Vertretungen durch qualifiziertes Personal für alle Ausfallzeiten, so die Forderung. Bisher fehle eine verlässliche Regelung in vielen Bundesländern.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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