Kirchenaustritte: Karten zeigen die Lage in Ihrer Gemeinde
Daten für 10.786 Orte:Wo die Kirchen Mitglieder verloren haben
von Luisa Billmayer
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Seit Jahren treten viele Menschen in Deutschland aus den großen Kirchen aus. Die Zensus-Daten zeigen bis auf Gemeindeebene genau, wo die Kirchen Mitglieder verloren haben.
Die Kirchen verlieren in ganz Deutschland an Relevanz. Wie sich die Situation in den Gemeinden verändert hat, zeigen aktuelle Zensus-Zahlen.
Quelle: iStock/Andie_Alpion
"Zumindest an Heiligabend sollten wir in die Kirche gehen." - "Also, wenn wir das ganze Jahr nicht gehen, muss es an Weihnachten auch nicht sein." Solche oder ähnliche Diskussionen wird es dieses Jahr in der Weihnachtszeit in zahlreichen Haushalten geben. Viele Menschen gehen selten oder gar nicht mehr in die Kirche - auch an Weihnachten.
Anfangs war die Hoffnung groß, Papst Franziskus werde die Kirche reformieren. Mittlerweile sind viele Deutsche enttäuscht. 06.04.2023 | 44:12 min
Kirchenmitglieder sind in der Minderheit
51,8 Prozent der Menschen in Deutschland sind kein Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche. Das geht aus den dieses Jahr veröffentlichen Zensus-Zahlen hervor. 2011 waren Kirchenmitglieder noch in der Mehrheit.
Kirchenmitglieder in Deutschland
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Die Daten zeigen bis in kleine Dörfer genau, wie viele Menschen katholisch, evangelisch oder nicht in der Kirche sind - für 2022 und für 2011. Die Karten können eine etwas längere Ladezeit haben, weil sie Daten für über 10.000 Gemeinden beinhalten.
Kirchenmitglieder in den Gemeinden 2022
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Der Vergleich der beiden Karten macht deutlich: Vor allem in vielen einst evangelisch geprägten Gemeinden sind heute die Nicht-Mitglieder die größte Gruppe. Auch um die Metropolen München, Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart verlieren die Kirchen an Relevanz.
Kirchenmitglieder in den Gemeinden 2011
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Konfessionslosigkeit ist in ostdeutschen Regionen schon länger die Norm
In Ostdeutschland sind die Zahlen der Kirchenmitglieder im Vergleich zum Westen schon seit Jahrzehnten geringer. "Die Kirchenmitgliedszahlen sind im Osten besonders während der kirchenfeindlichen Politik in der DDR gesunken", erklärt Michael Domsgen, Theologe an der Universität Halle. "Aktuell schrumpfen die Kirchen dort aber weniger stark als im Westen. Zudem beobachten wir, dass ostdeutsche Kirchenmitglieder sich stärker der Kirche zugehörig fühlen als westdeutsche."
Wie stark die Kirchenmitgliederzahl in den deutschen Gemeinden zurückgegangen ist, zeigt die folgende Tabelle. Suchen Sie nach Ihrem Heimatort oder einer Stadt, die Sie interessiert:
Mitgliederrückgang in den Gemeinden
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Fälle von Missbrauch und sexualisierter Gewalt an Kindern sind der wichtigste Grund, warum Menschen in den vergangenen Jahren aus den Kirchen ausgetreten sind. Gefolgt von Geldverschwendung und der Ablehnung Homosexueller durch die Kirche - was vor allem katholische Ausgetretene als Grund nennen. Das zeigt eine Befragung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Bislang ging die evangelische Kirche von rund 900 Opfern sexualisierter Gewalt aus. Eine groß angelegte Studie zeigt jetzt: Betroffen waren mindestens 2.225 Menschen.25.01.2024 | 1:54 min
Neben sehr konkreten Anlässen spielen auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen eine Rolle.
Die allgemeine Abkehr von den Kirchen passiert im Zuge von Megatrends wie Individualisierung und Pluralisierung. Individuelle Bedürfnisse werden wichtiger. Diese Entwicklung trifft auch Parteien und Vereine.
„
Prof. Michael Domsgen, Theologe
Die Daten machen deutlich: Der Großteil der Menschen in Deutschland hat wohl auch an den Weihnachtsfeiertagen nicht vor, in die Kirche zu gehen - weil sie die Institutionen immer stärker ablehnen oder weil sie in Regionen leben, in denen schon seit Jahrzehnten Konfessionslosigkeit die Norm ist.
Redaktion: Robert Meyer, Kathrin Wolff
Quelle: dpa
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