Gesundheitstracking: Chip-Implantat für viele vorstellbar

    Exklusiv

    Umfrage bei jungen Erwachsenen:Viele können sich Chip-Implantat vorstellen

    von Anna Gürth
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    Ein Chip-Implantat, das mit KI den Gesundheitszustand überwacht: Das können sich viele junge Erwachsene laut ZDF-Umfrage vorstellen. Vertrauen gibt es auch in Sachen Daten und KI.

    Menschliches Gehirn auf einem Mikrochip
    Gesundheitstracking mit KI-Technologie: Knapp 44 Prozent der befragten 25- bis 34-Jährigen befürworten die Überwachung von Vitaldaten per KI.
    Quelle: Colourbox.de

    Smartwatches messen den Ruhepuls, zählen Schritte und Kalorienverbrauch, berechnen Schlafdauer und -phasen. Wie verlässlich diese Gesundheitsdaten sind, ist je nach Modell und Anwendung unterschiedlich. Fest steht: Der Wunsch und die Nachfrage nach technischen Helfern zur Selbstoptimierung oder Selbstüberwachung - etwa zur Früherkennung von Krankheiten - ist groß. Was sich gestern noch nach Science Fiction anhörte, ist heute Realität. Und: Viele Menschen wollen scheinbar mehr.

    Chip-Implantat: Hohe Zustimmung bei Männern

    Mehr als vier von zehn jungen Erwachsenen können sich vorstellen, sich einen Chip implantieren zu lassen, der in Echtzeit den Gesundheitszustand überwacht und die Daten von einer KI auswerten lässt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, die das ZDF zu dem Schwerpunkt "KI - die neue Realität?" veröffentlichte.
    KI Umfrage Chip 1
    ZDFheute Infografik
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    Unter Männern war die Zustimmung besonders hoch: Die Hälfte der Befragten kann sich ein Chip-Implantat vorstellen. Bei den Frauen waren es nur 36 Prozent.
    KI-Apps auf einem Handydisplay
    Mit großer Mehrheit stimmt das EU-Parlament für den AI Act. Das Gesetz ist das erste seiner Art und sieht etwa die Unterteilung von KI-Systemen in verschiedene Risikogruppen vor.13.03.2024 | 2:29 min

    Technologieimplantate: Statussymbol der Zukunft?

    "Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass in zehn bis 20 Jahren Technologieimplantate sogar als Statussymbole für die eigene physische Überlegenheit verwendet werden", erklärt IT-Rechtsexperte Dennis-Kenji Kipker.
    Die Zahlen sprächen für ein gewisses Vertrauen bei jungen Erwachsenen darin, dass hochindividualisierte Technologie das eigene Leben verbessern könne. Ebenso dafür, dass der Wille da sei, Technologie zur Selbstoptimierung zu verwenden, um Vorteile gegenüber anderen zu erlangen.

    TN: "Die Störung ist kein Tagesproblem"
    Quelle: ZDF

    ... ist Professor ist Professor an der Hochschule Bremen (HSB). Der IT-Experte forscht an der Schnittstelle von Recht und Technik. Zudem ist Kipker wissenschaftlicher Direktor des "cyberintelligence.institute" in Frankfurt am Main und berät neben der deutschen Regierung auch die EU-Kommission.

    Technologie der Zukunft
    :Wie Alltag mit Chip im Gehirn aussehen kann

    Immer mehr Technologien scheinen real zu werden, die wir nur aus Science Fiction kennen. Eine davon ist der Gehirnchip. Wie ein Leben damit im Alltag aussehen könnte.
    Gehirn gebildet aus einer Platine
    mit Video

    Neuralink: Zwei Patienten Gehirn-Chip eingesetzt

    Gesundheitsdaten tracken und mithilfe von KI auswerten: Die Vision des US-amerikanischen Tech-Unternehmens Neuralink - unter anderem gegründet von Elon Musk - geht weit darüber hinaus. Das Gehirnimplantat des Start-ups soll es ermöglichen, nur durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen.
    Eine klinische Studie dazu läuft bereits. Zwei Patienten mit Querschnittslähmung haben sich den Gehirn-Chip einsetzen lassen. Patient Alex wurde Ende August operiert: Laut Neuralink verlief der Eingriff erfolgreich und Alex nutze den Chip unter anderem, um Videospiele zu spielen und 3D-Objekte zu entwerfen.
    Man wolle den Menschen "Superkräfte" geben, sagte Musk kürzlich im Podcast mit dem Informatiker Lex Friedman. Berichten zufolge haben offenbar Tausende Menschen Interesse an einem Neuralink-Chip bekundet.

    Künstliche Intelligenz als Hilfe
    :So kann KI im Alltag unterstützen

    ChatGPT, Google Gemini oder Microsoft Copilot: Chat-Bots und Künstliche Intelligenz werden derzeit viel diskutiert. Bei diesen Alltags-Aufgaben kann KI ein guter Helfer sein.
    Logo von Gemini und ChatGPT
    mit Video

    Objektive KI: "Gefährlicher Trugschluss"

    Ein großes Vertrauen in neue Technologien zeigt sich auch in der repräsentativen Umfrage des ZDF unter jungen Erwachsenen. Hier gaben fast die Hälfte der Befragten an, dass sie ihre Daten lieber einer KI als einem Menschen anvertrauen würden. Der Aussage "Ich würde meine Daten lieber einer KI als einem Menschen anvertrauen" stimmten 45,4 Prozent der 25- bis 34-Jährigen voll und ganz zu, zu oder eher zu.
    Ki Umfrage Chip 2
    ZDFheute Infografik
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    Angesichts der Neuheit dieser Technologie sei dies überraschend, erklärt Dennis-Kenji Kipker: "Der KI wird eine gewisse Objektivität im Umgang mit persönlichen Daten unterstellt, losgelöst von menschlichen oder unternehmerischen Eigeninteressen." Das sei aber ein gefährlicher Trugschluss, erläutert Kipker, "denn in der Vergangenheit hat es regelmäßig auch für Daten, die von KI verwaltet werden, unbefugte Leaks im Netz gegeben."

    Nicht zuletzt hat sich gezeigt, dass KIs immer wieder anfällig für absichtliche Manipulation sind, um gespeicherte Daten preiszugeben.

    Dennis-Kenji Kipker, Professor für IT-Sicherheitsrecht

    Symbolbild Künstliche Intelligenz
    Eine von Künstlicher Intelligenz geschaffene Wirklichkeit wird unsere Gesellschaft in wenigen Jahren von Grund auf verändern. Der Kampf gegen Deep Fakes wird unseren Alltag bestimmen.15.12.2023 | 5:28 min
    Auch werde eine KI meist von gewinnorientierten Unternehmen betrieben, deren Geschäftsmodell Datenauswertung sei, ergänzt Kipker.



    Anna Gürth ist Reporterin im ZDF-Landesstudio Baden-Württemberg.

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