Privatpools dürfen nicht mehr befüllt werden, Brunnen werden geschlossen und Gärten dürfen nichtmehr bewässert werden. Was nach Hitzesommer in der Wüste klingt ist tatsächlich Februar in Katalonien.01.02.2024 | 1:20 min
Die Regierung von Katalonien hat wegen einer historischen
Wasserknappheit den Notstand ausgerufen. Die Maßnahme tritt in der Hauptstadt Barcelona und 201 weiteren Gemeinden der Region im Nordosten
Spaniens am Freitag in Kraft. Das teilte die Regionalregierung am Donnerstag mit.
Wasserverbrauch wird eingeschränkt
Es wird neue strenge Einschränkungen des Konsums geben, die rund sechs Millionen Menschen - von insgesamt circa acht Millionen Bewohner Kataloniens - in den Provinzen Barcelona und Girona treffen. In drei Dutzend Gemeinden der Provinz Tarragona galt schon seit mehreren Monaten ein Notstand. In anderen Gebieten gab es bisher einen sogenannten Vornotstand.
Die Stauseen in Katalonien sind nur noch zu knapp 30% gefüllt, mitunter sogar weniger. Der Wasserverbrauch wurde in 224 Gemeinden eingeschränkt.11.04.2023 | 2:03 min
Katalonien leide unter der schlimmsten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor einem guten Jahrhundert, sagte Regionalpräsident Pere Aragonès. In der auch bei Deutschen sehr beliebten Urlaubsregion wird der Wasserverbrauch nun auf höchstens 200 Liter pro Person und Tag beschränkt.
Auto-Waschen verboten - Pools dürfen nicht gefüllt werden
Bei einer Verschlimmerung der Lage kann das Limit auf 180 Liter in einer zweiten und auf 160 Liter in einer dritten Phase herabgesetzt werden. Zum Vergleich: In der Regionalhauptstadt Barcelona beträgt der Verbrauch derzeit im Schnitt 173 Liter, in anderen größeren Gemeinden aber teils deutlich über 200 Liter.
Im Süden Spaniens werden 60.000 Menschen mit Zisternenwagen versorgt. Grund ist ein weitgehend ausgetrockneter Stausee. Spanien kämpft mit den Folgen langanhaltender Trockenheit.28.11.2023 | 2:08 min
Bisher galt im Vornotstand ein Limit von 230 Litern pro Kopf und Tag. Nun dürfen bis auf Weiteres weder Autos noch Bürgersteige oder Straßen gewaschen werden. Das Auffüllen der meisten Schwimmbecken wird ebenfalls untersagt. Öffentliche und private Gärten und Parks dürfen nur unter bestimmten Umständen und dann auch nur mit wiederaufbereitetem Wasser bewässert werden.
Strafen von bis zu 150.000 Euro geplant
Hart getroffen werden die Landwirte, die ihren Verbrauch um 80 Prozent reduzieren müssen. Die Viehwirtschaft muss 50, die Industrie 25 Prozent einsparen. Bei Verstößen sind Strafen von bis zu 150.000 Euro vorgesehen. Der bereits seit über drei Jahren, genauer seit 40 Monaten, anhaltende Regenmangel hat die Wasserpegelstände in den Reservoirs massiv sinken lassen.
Der weltweite Ausstoß von CO2 steigt weiter an: Für 2024 erwarten die Forschenden des Global Carbon Projects erneut einen Rekordwert. Welche Länder am meisten ausstoßen.
von Moritz Zajonz
Die Stauseen sind im Schnitt nur noch zu knapp 16 Prozent gefüllt. Einige sind sogar praktisch leer. Vor ungefähr eineinhalb Jahren waren es im Schnitt noch knapp 60 Prozent. Neben Katalonien wird in Spanien auch Andalusien von gravierendem Wassermangel heimgesucht
Quelle: dpa