Jugendliche verbrennen das Tagebuch von Anne Frank

    Verdacht der Volksverhetzung:Jugendliche verbrennen Tagebuch von Anne Frank

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    An einer Haltestelle im Kreis Anhalt-Bitterfeld haben Jugendliche das Tagebuch des Holocaust-Opfers Anne Frank verbrannt. Die Polizei ermittelt wegen Verdacht der Volksverhetzung.

    Das Wort "Polizei" auf der Karosserie eines Polizeifahrzeugs
    Das Wort "Polizei" auf der Karosserie eines Polizeifahrzeugs
    Quelle: dpa

    Drei Jugendliche sollen in Sachsen-Anhalt ein Exemplar des Werks "Tagebuch der Anne Frank" verbrannt haben.
    Zeugen sagten aus, die drei 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen am Mittwoch dabei beobachtet zu haben, als sie an einer Bushaltestelle in Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Buch beschädigten und anschließend Teile davon in einem Papierkorb verbrannten. Das teilten die Polizeiinspektion Roßlau-Dessau und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

    Polizei: Ermittlung wegen Verdacht der Volksverhetzung

    Beim Eintreffen der Polizeibeamten war das Feuer bereits erloschen. Bei den Buchresten handelte es sich demnach um ein Exemplar vom "Tagebuch der Anne Frank".
    Die Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Eltern übergeben. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein.
    Grafik ES Anne Frank
    In ihrem Tagebuch schildert Anne Frank, wie sie sich mit ihrer Familie in Amsterdam vor den Nazis verstecken musste.12.06.2024 | 1:38 min

    Jüdin Anne Frank wurde Opfer des Holocaust

    Die Familie von Anne Frank hatte sich zwischen 1942 und 1944 in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht vor den Nazis versteckt. Dort soll auch das weltberühmte Tagebuch entstanden sein.
    Die Franks wurden jedoch verraten und von der Gestapo festgenommen. Die 15-jährige Anne starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus.
    Nur ihr Vater Otto Frank überlebte den Holocaust. Er veröffentlichte das Tagebuch seiner Tochter und wandelte das Haus in Amsterdam in ein Museum um.
    Quelle: AFP, epd

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