Stiftung: Schulen müssen mehr über Depression aufklären

    Forderung von Depressionshilfe:Petition: Depression in Lehrplan aufnehmen

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    Depressionen sind unter Jugendlichen ein großes Problem. Deshalb müssten die Schulen mehr Aufklärungsarbeit leisten, fordert die Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

    Ein Junge sitzt traurig an einer Wand. (Symbolbild)
    Viele Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Problemen.
    Quelle: colourbox.de

    Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Etwa sechs Prozent aller jungen Menschen erkrankten laut der Stiftung Deutsche Depressionshilfe daran, also im Schnitt etwa ein bis zwei Schülerinnen oder Schüler pro Klasse. 
    Der Jugendbeirat der Stiftung fordert deshalb jetzt in einer Petition, das Thema fest in die Lehrpläne weiterführender Schulen zu verankern.
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    Depression als Thema in Lehrplänen?

    Die Kultusministerkonferenz solle für mehr Aufklärung sorgen, "um junge Menschen zu sensibilisieren und zu unterstützen", erklären die Jugendlichen in einem am Montag in Leipzig veröffentlichten Aufruf.
    Schülerinnen und Schüler sollten wissen, dass die Depression eine Erkrankung sei, die professionell behandelt werden müsse. Durch die Suizidgedanken, die ein Symptom der Depression sein können, ist die Erkrankung lebensbedrohlich.

    Hilfsangebote




    Der Vorsitzende der Deutschen Depressionshilfe und Suizidprävention, Ulrich Hegerl, sagte:

    Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Depression in Berührung kommen - sei es durch eine eigene Erkrankung oder als Angehöriger im Familien- oder Freundeskreis.

    Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Deutschen Depressionshilfe

    "Wegen dieser Häufigkeit und Schwere der Erkrankung gehört das Thema Depression in die Lehrpläne von Schulen, ähnlich wie Suchterkrankungen."
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    Fortbildung für Lehrer gefordert

    Jugendliche sollten lernen, wie sie Anzeichen von Depression erkennen und wo sie rechtzeitig Hilfe suchen könnten - für sich und für andere. Zudem müssten auch Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und Schulsozialarbeiter hinsichtlich der Erkrankung fortgebildet werden.
    Dies schärfe auch langfristig das gesellschaftliche Bewusstsein für die Erkrankung. Nur so werde die Krankheit entstigmatisiert und betroffenen Jugendlichen vorurteilsfrei und unterstützend begegnet.
    Eine Depression kann den Angaben zufolge chronisch verlaufen und die Entwicklung erheblich beeinträchtigen. Sie beeinflusse soziale Beziehungen, schulische Leistungen und erhöhe das Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch. "Mit einem frühzeitigen Therapiebeginn sind Depressionen in der Regel gut behandelbar", hieß es.
    Quelle: KNA

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