Juden feiern Versöhnungstag Jom Kippur: Buße, Reue, Umkehr

    Juden feiern Versöhnungstag:Jom Kippur: Buße, Reue, Umkehr

    |

    Heute ist Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag. Es geht um Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen, um Reue und Umkehr.

    Jüdische Gläubige beten an Jom Kippur in Jerusalem, Israel
    Heute feiern Juden in aller Welt Jom Kippur. Typisch für den hohen Feiertag sind die weißen Gewänder (Symbolbild).
    Quelle: afp

    Jom Kippur ist der höchste Feiertag im Judentum. Der Versöhnungstag beginnt in diesem Jahr am Freitagabend (11. Oktober) und dauert bis Samstagabend (12. Oktober). Er wird als strenger Fast- und Ruhetag begangen und von der Mehrheit der Jüdinnen und Juden, einschließlich der nicht-religiösen, eingehalten.

    Buße und Fasten

    Neben Essen und Trinken sind an Jom Kippur nach der Thora sexuelle Kontakte, Körperpflege und Luxusgegenstände wie etwa Lederschuhe verboten. Am Versöhnungstag kleidet man sich weiß. Vor Anbruch der Nacht versammeln sich Menschen in Synagogen, um das Kol-Nidre-Gebet zu sprechen - den formelhaften Widerruf aller persönlichen Gelübde, Eide und Versprechungen gegenüber Gott, die unwissentlich oder unüberlegt abgelegt wurden.
    Meira steht vor einem Spiegel und legt eine Kette mit Davidstern-Anhänger an.
    Der Hass gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland hat zugenommen. Wie gehen sie damit um?14.05.2024 | 28:36 min
    Um eine Vergebung der gegen Gott gerichteten Sünden zu erhalten, müssen bereits vor Jom Kippur alle zwischenmenschlichen Verfehlungen ins Reine gebracht werden. Schon die zehn dem Feiertag vorausgehenden Tage sind deswegen geprägt von Buße und Fasten.

    • G‘mar chatima tova (Mögest du für immer in das Buch des Lebens eingetragen werden)
    • Ein leichtes Fasten
    • Eine bedeutungsvolle Reise

    Nach dem Talmud ist dies die Zeit, in der durch Einkehr und Umkehr für Sünden des Jahres gesühnt und somit das Urteil über den Eintrag in das Buch des Lebens positiv beeinflusst werden kann.
    Der Versöhnungstag schließt mit dem Gebet der "Ne'ila", das einen letzten Appell an die Barmherzigkeit Gottes darstellt, bevor sich die Tore des Himmels schließen. Mit dem Ausgang von Jom Kippur wird mit den Vorbereitungen für das bevorstehende achttägige Laubhüttenfest (Sukkot) begonnen.
    Shelly ist im Gespräch mit einer Gruppe junger Menschen.
    Shelly, 28, will jüdisches Leben sichtbar machen. Sie organisiert Begegnungen von jüdischen mit nicht-jüdischen Menschen. Yahya, 33, kam als Kind aus Aserbaidschan, er kennt Antisemitismus.08.09.2024 | 27:08 min
    Quelle: KNA

    Mehr zu Judentum und Religion