Somin-sai: Fest der nackten Männer in Japan eingestellt

    Japan:Nachwuchsmangel: Aus für Nackte-Männer-Fest

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    Beim japanischen Somin-sai-Festival rangeln leicht gekleidete Männer um einen Hanfsack - aber es fehlt der Nachwuchs. Die Tradition solcher Feste lebt trotzdem weiter.

    Somin-Sai-Festival in Japan, aufgenommen am 12.02.2019
    Beim Somin-sai-Festival sind die Teilnehmer nur mit einem Lendenschurz und Socken bekleidet.
    Quelle: Imago

    Es ist eines der wildesten Feste in Japan: Beim berühmten Somin-sai-Festival liefern sich Horden von Männern nachts bei winterlichen Temperaturen ein heftiges Gerangel - mit nichts weiter bekleidet als einem Tanga-förmigen Lendenschurz und dünnen Socken.
    Ihr Ziel: ein Hanfsack mit Glücksbringern, der vor Unheil bewahren soll. Das Spektakel im Kokusekiji-Tempel in der nordöstlichen Präfektur Iwate hat eine 1.000-jährige Geschichte - doch diese endet nun.

    Starke Überalterung in Japan

    Das Heiligtum habe beschlossen, das Fest einzustellen. Die Teilnehmer seien in die Jahre gekommen und es gebe einen Mangel an Nachfolgern, die die Tradition fortführen könnten, berichtet die japanische Zeitung "Asahi Shimbun". Damit fällt eines der skurrilsten Volksfeste Japans der rasanten Überalterung zum Opfer. Kein anderes Industrieland altert so schnell wie Japan.
    Ein älterer Mann und eine lebensechte Puppe sitzen in einem Raum.
    In Japan herrscht Liebesflaute – statt zu flirten, wird in Mietfreunde und Gummipuppen investiert.28.09.2020 | 43:29 min

    Zwei Feste der "nackten Männer" bleiben wohl bestehen.

    Und so versammelten sich in diesem Jahr ein letztes Mal Horden von fast nackten Männer in eisiger Kälte in dem Tempel. Sie reinigten sich zunächst in einem Fluss und gingen dann zu einer Halle des Heiligtums, wo sie für eine gute Ernte und andere Segnungen beteten, bevor sie dann um den Hanfsack rangelten, schildert es die Zeitung.
    Das Somin-sai-Festival war eines der drei wichtigsten Hadaka Matsuri des Landes - der Feste der nackten Männer. Dazu gehört zum einen das Saidaiji Eyo im Tempel Saidaiji Kannonin in der 700 Kilometer von Tokio entfernten Präfektur Okayama.
    Männer, die nur mit einem Lendenschurz bekleidet sind, drängeln sich bei dem über 500 Jahre alten Saidaiji-Eyo-Festival im Saidaiji-Tempel, um einen heiligen Holzstab zu ergattern. Derjenige, der einen Stock bekommt, wird «fukuotoko» (dt. Glückspilz). Das «Naked Man Festival» am 17.02.2024 soll aufgrund des weiteren Bevölkerungsrückgangs die letzte Austragung gewesen sein.
    Das Saidaiji-Eyo-Festival hat eine über 500 Jahre alte Tradition und bleibt wohl weiterhin bestehen.
    Quelle: dpa

    Auch dort weitteifern nachts bei winterlichen Temperaturen 10.000 Männer im Lendenschurz und dünnen Socken um Holzstäbe, in dem Glauben, dass diese ein Jahr lang Glück bringen.
    Das Konomiya Hadaka Matsuri, welches jährlich nahe der Stadt Nagoya stattfindet, wird ebenfalls fortgeführt. Das Fest findet im Februar oder März statt. Die Ursprünge reichen rund 1.250 Jahre zurück. Die Männer tragen dort große Bambusstangen und warten auf das Erscheinen des göttlichen Mannes, den sogenannten Shin-otoko.
    Quelle: dpa, ZDF

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