Italien: Homosexuelle Katholiken dürfen Priester werden
Kirche öffnet Ausbildung:Italien: Homosexuelle dürfen Priester werden
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Die Katholische Kirche in Italien erlaubt schwulen Männern, sich zu Priestern auszubilden zu lassen. Diese Lockerung könne zu "größerer Reife" der Kandidaten beitragen.
Katholische Priester im Petersdom in Rom (Archivfoto).
Quelle: action press/zuma press
Die Italienische Bischofskonferenz (CEI) hat entschieden, Homosexuelle künftig nicht mehr grundsätzlich vom Priesteramt auszuschließen. Dies geht aus neuen Regeln der CEI hervor, die vom Vatikan gebilligt wurden und am Donnerstag in Kraft getreten sind. In dem 68-seitigen Dokument heißt es:
Sex bleibt für homosexuelle Seminaristen jedoch tabu - wie auch für ihre heterosexuellen Kollegen in der katholischen Kirche.
Deutliche Lockerung der bisherigen Zugangsregeln
Mit dieser Entscheidung lockern die italienischen Bischöfe die bisherigen Zugangsregeln zur Priesterausbildung deutlich.
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In den 2016 vom Vatikan veröffentlichten Richtlinien heißt es, "praktizierende Homosexuelle" seien ebenso wie Männer, die "tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine sogenannte homosexuelle Kultur unterstützen", grundsätzlich von der Priesterausbildung ausgeschlossen.
Bischöfe werben für "offene Diskussionen"
In der mehrjährigen Ausbildung müsse die Begleitung und Reifung der persönlichen Sexualität eine wichtige Rolle spielen, so die Bischöfe in den neuen Richtlinien. Sie werben für offene Diskussionen in den Ausbildungskursen. Einem Kandidaten müsse es ermöglicht werden, "sich seiner selbst, seiner Persönlichkeit und aller Teile, die zu ihrer Definition beitragen, einschließlich seiner Sexualität und seiner Orientierung, immer bewusster zu werden, um sie zu integrieren und mit ausreichender Freiheit und Gelassenheit zu handhaben".
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Papst äußerte sich abwertend über Homosexuelle
Die Frage nach Homosexualität in der katholischen Priesterausbildung und im Klerus wird immer wieder diskutiert. Die offizielle katholische Kirchenlehre besagt immer noch, dass gleichgeschlechtliche Handlungen "von Natur aus ungeordnet" sind. Im Jahr 2013, nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt, hatte Papst Franziskus zwar erklärt:
Im Juni des vergangenen Jahres äußerte sich der Papst nach Berichten italienischer Medien bei einem Treffen der italienischen Bischofskonferenz allerdings abwertend über Homosexuelle in der katholischen Kirche. Er forderte die Bischöfe demnach auf, keine offen homosexuellen Männer in die Priesterseminare aufzunehmen, weil es dort schon genug "Schwuchtelei" gebe. Nach heftiger Kritik entschuldigte sich der Papst für seine Äußerung.
Quelle: ZDF
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