Vulkan auf Island erneut ausgebrochen - Dorf evakuiert

    Zum siebten Mal in diesem Jahr:Vulkan auf Island erneut ausgebrochen

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    Schon zum siebten Mal in diesem Jahr ist auf der Reykjanes-Halbinsel in Island ein Vulkan ausgebrochen. Erneut musste ein Dorf evakuiert werden. Die Bewohner atmen trotzdem auf.

    Vulkanausbruch auf Island
    Auf der Reykjanes Halbinsel in Island ist zum siebten Mal seit Dezember 2023 ein Vulkan ausgebrochen. Die Fischerorte um die Vulkanspalte werden evakuiert.21.11.2024 | 1:05 min
    Eyjafjallajökull - der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen legte 2010 den Flugverkehr über Europa lahm und verschaffte Island so weltweit Schlagzeilen.
    In diesem Jahr brauchen die Isländer wegen eines anderen Vulkans starke Nerven: Auf der bei Touristen beliebten Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik spuckte die Sundhnukagigar-Vulkanspalte in der Nacht zum Donnerstag glühende Lava und Rauch, wie der isländische Wetterdienst berichtete. Das nahe gelegene Fischerdorf Grindavík wurde evakuiert - wieder einmal.
    Denn der Vulkanausbruch, der laut Wetteramt kurz vor Mitternacht (Ortszeit) begann, ist bereits der siebte auf der Halbinsel seit Dezember. Wieder einmal sprudelte heiße Lava aus einem kilometerlangen Erdriss.
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    Warum brechen auf Island so oft Vulkane aus? 19.12.2023 | 1:09 min

    Einwohner von Ausbruch überrascht

    Vorherige Ausbrüche auf der Halbinsel hatten sich jeweils mit tage- oder gar wochenlangen Serien zunehmend starker Erdbeben angekündigt. Das blieb diesmal aus: Ein kleiner Erdbebenschwarm und die ersten Anzeichen eines unterirdischen Magmaeinflusses wurden nur eine knappe Dreiviertelstunde vor dem Beginn der Eruption verzeichnet.
    Entsprechend überraschend kam der Eruptionsbeginn selbst für diejenigen, die sich schon längst auf ein Leben mit dauerhafter Vulkangefahr eingestellt haben: Fannar Jónasson, der Bürgermeister von Grindavík, sagte dem isländischen Rundfunksender RÚV zufolge, die Eruption sei unerwartet aufgetreten. "Aber die Natur ist unberechenbar", wurde er von dem Sender zitiert. Die Einheimischen hätten sich an die Evakuierung ihres Ortes mittlerweile gewöhnt.
    Auf der Infografik werden die zwei Kontinentalplatten gezeigt auf denen sich Island befindet. Man sieht wie sich Magma unter der Erde bildet und durch die Erdschichten nach oben drückt.

    Lava zerstörte im Januar Häuser in Grindavík

    Bei einem vergangenen Ausbruch im Januar waren drei Häuser in den Ausläufern Grindavíks von Lavamassen erfasst worden - erstmals seit einem halben Jahrhundert hatte ein Vulkanausbruch auf Island damit Behausungen zerstört.
    Diesmal jedoch scheint die Lage der Eruption für den Ort günstiger zu sein: Die Lava floss bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht in die Richtung des kleinen Ortes, in dem vor den Ausbrüchen etwa 4.000 Menschen lebten und in dem nur noch einige Dutzend Häuser bewohnt sind. 
    Kalte Lava in der Nähe von Häsuern im isländischen Gindavik.
    Lava erreichte im Januar den Fischerort Grindavik. Mehrere Häuser wurden zerstört. Die Ministerpräsidentin sprach von einem "schwarzen Tag für Island".15.01.2024 | 1:39 min
    Die Einwohner von Grindavík könnten erleichtert aufatmen, dass die Eruption recht weit nördlich aufgetreten sei, sagte Jónasson. Islands Zivilschutzbehörde versicherte:

    Island bleibt ein sicheres Reiseziel.

    Isländische Zivilschutzbehörde

    Die Behörde teilte zudem mit, dass in der Gegend keine Gefahr bestehe. Auch der internationale Flughafen von Island sei nicht betroffen.

    Eruptionsserie könnte laut Forschern andauern

    Die Ausbrüche auf der Reykjanes-Halbinsel muss man sich nicht wie diejenigen aus einem klassischen Vulkanberg vorstellen. Stattdessen strömt die Lava aus einem länglichen Erdriss, weshalb diese Art von Ausbruch auch als Spalteneruption bezeichnet wird. In der Regel entsteht dadurch keine große Aschewolke.
    Fast 800 Jahre lang hatte die Erde unter der dünn besiedelten Halbinsel im Südwesten von Island Ruhe gegeben, dann war es im März 2021 zu einer ersten Eruption gekommen. Forscher gehen davon aus, dass die aktuelle Ausbruchsserie noch Jahrzehnte andauern könnte - die nun begonnene Eruption dürfte also nicht die letzte bleiben.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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