mit Video
Bericht:Borna-Virus bei Igeln in Bayern
|
In Bayern sind bei Igeln Infektionen mit dem gefährlichen Borna-Virus bekannt geworden. Auch Übertragungen auf den Menschen sind möglich - wenn auch sehr selten.
Borna-Viren in Bayern bei Igeln nachgewiesen (Archiv)
Quelle: imago
In Bayern sind erneut mehrere Infektionen von Tieren mit dem seltenen Borna-Virus bekannt geworden. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, infizierten sich in einer Igelstation in Eggenfelden im Kreis Rottal-Inn seit Juli vier Tiere mit dem gefährlichen Erreger - zuletzt im September. Untersuchungen von Proben der toten Igel durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hätten den Verdacht bestätigt.
Im Kreis Ebersberg seien bereits im Sommer ebenfalls Verdachtsfälle bei Igeln und auch Pferden registriert worden. Das Landratsamt gab aktuell eine vorsorgliche Warnung heraus: Das Gesundheitsamt weist "auf die sehr geringe, aber vorhandene Gefahr durch das Borna-Virus BoDV-1 hin", heißt es auf der Webseite. Die größte Infektionswahrscheinlichkeit bestehe demnach beim Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen. Generell sollten die Tiere nicht mit bloßen Händen berührt und Kontakt mit ihren Ausscheidungen vermieden werden, heißt es.
Tierexperte Christian Ehrlich baut ein Igel-Haus.13.10.2023 | 7:46 min
RKI: Übertragung auf Mensch sehr selten
Die Feldspitzmaus gilt als Überträger des Erregers. Sie scheidet das Virus mit Kot, Speichel und Urin aus. BoDV-1 (Borna Disease Virus 1) ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) schon seit Langem als Erreger der Borna’schen Krankheit bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren bekannt. Der Erreger löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Erkrankungen beim Menschen gibt es vermutlich ebenfalls schon seit hunderten Jahren, so das RKI. Erstmals nachgewiesen wurde sie beim Menschen 2018.
Das RKI geht von jährlich ungefähr fünf bis zehn akuten Fällen bei Menschen in Deutschland aus - damit zähle die BoDV-1-Infektion zu den seltensten Erkrankungen hierzulande. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei sehr unwahrscheinlich. Das Vorkommen des Virus ist weitgehend auf Gebiete im Süden und Osten Deutschlands sowie Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz beschränkt.
In Schottlang gibt es immer weniger Igel, weil der Mensch ihren Lebensraum zerstört.Vier Frauen aus ganz Schottland haben ihre Häuser und Gärten in Rettungsstationen gewandelt.
11.09.2023 | 1:49 min
Quelle: ZDF, dpa
Thema
Mehr zum Igel
Gesellschaft | Volle Kanne:Frostschutz und Futterhilfe
mit Video
Schlafplätze, Futter:Fünf Tipps, wie Igel im Garten überleben
von Christian Ehrlich