Florida:Hurrikan "Milton": Sturzfluten und Stromausfälle
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Es gehe um Leben und Tod, warnt die US-Regierung: "Milton" ist in Florida auf Land getroffen. Die Behörden warnen vor Sturzfluten, es gibt massive Stromausfälle.
Hurrikan "Milton" wütet über dem US-Bundesstaat Florida. Es gibt Berichte über mehrere Tote. Inzwischen hat sich der Sturm etwas abgeschwächt.10.10.2024 | 0:23 min
Hurrikan "Milton" zieht über Florida hinweg und verursacht dort heftige Schäden und Überschwemmungen. Mehr als drei Millionen Haushalte und Betriebe seien von Stromausfällen betroffen, berichten US-Medien. Besonders betroffen sei die Region südlich der Stadt Tampa.
Schon vor seiner Ankunft habe der Sturm mindestens 19 Tornados ausgelöst. In einer Wohnwagensiedlung für Senioren sind nach Angaben des örtlichen Sheriffs mehrere Menschen durch einen Tornado ums Leben gekommen. Etwa 200 Einsatzkräfte waren dort auf der Suche nach Eingeschlossenen. Der Tornado habe eine "Schneise der Verwüstung" hinterlassen, hieß es. In dem County seien auch Hunderte Häuser "völlig zerstört" worden.
ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen über das Ausmaß der Schäden durch Hurrikan "Milton".10.10.2024 | 5:56 min
Die Einwohner von Saint Petersburg hatten wegen eines Rohrbruchs kein fließendes Wasser mehr. In der Stadt stürzte der Sturm mehrere Kräne um. Das Dach des Baseballstadions wurde vom Wind zerfetzt. Auch aus anderen Städten Floridas berichten Medien über entwurzelte Bäume, umgestürzte Strommasten und Überschwemmungen.
Warnung vor schweren Überschwemmungen
"Milton" war am Mittwochabend bei Siesta Key südlich von Tampa als Sturm der Kategorie 3 auf Land getroffen und hat sich mittlerweile auf Stufe 1 abgeschwächt - Kategorie 5 ist die höchste. Das US-Hurrikanzentrum warnt wegen der ungewöhnlichen Größe jedoch weiterhin vor Starkregen, zerstörerischen Winden und Sturzflutgefahr. Der Leiter des ZDF-Studios Washington, Elmar Theveßen, sagt über die Kraft des Hurrikans:
Die Wasserspiegel seien inzwischen um vier, fünf Meter gestiegen, so Theveßen. Die Behörden erwarten im Norden und im Zentrum Floridas zwischen 200 und 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, vereinzelt sogar bis zu 450 Liter. In den Städten Tampa, St. Petersburg und Sarasota sei es zu Sturzfluten gekommen, berichtet der US-Sender CNN.
Hurrikan "Milton" hat Florida erreicht. Hunderttausende Bewohner haben sich in Sicherheit gebracht. Die aktuelle Entwicklung im Liveticker.
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"Milton" werde in den kommenden Stunden mit einer Maximalgeschwindigkeit von rund 150 Kilometern pro Stunde über Florida hinwegziehen und sich über dem Atlantik weiter abschwächen, teilte die US-Behörde mit.
Die Behörden warnten eindringlich davor, sich im Freien aufzuhalten. "Zu diesem Zeitpunkt ist es zu gefährlich, sicher zu evakuieren, daher müssen Sie sich an Ort und Stelle schützen und einfach abwarten", sagte DeSantis. Da der Sturm vor Beginn der Flut auf Land getroffen sei, hoffe er, dass der Westküste Floridas das Schlimmste der vorhergesagten Sturmflut erspart bleibe.
Überflutungen in Brandon, Florida
Quelle: AFP
Tausende Nationalgardisten sollen helfen
US-Präsident Joe Biden appellierte an die Bevölkerung, den Sicherheitshinweisen unbedingt Folge zu leisten:
Das Pentagon mobilisierte Tausende Nationalgardisten, die bei Rettungsaktionen und der Verteilung von Hilfsgütern helfen sollen. Außerdem wurden Notfallzentren eingerichtet, um schnelle Hilfe während und nach dem Sturm zu gewährleisten.
Hurrikan "Helene" richtete unter anderem in Georgia und North Carolina großen Schaden an. 03.10.2024 | 1:31 min
Bewohner können wohl erst in Tagen in ihre Häuser zurückkehren
Bis zu zwei Millionen Menschen waren schon im Vorfeld aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Für Wohnmobile, Pflegeheime und Einrichtungen für betreutes Wohnen wurde eine Zwangsevakuierung angeordnet. Große Freizeitparks wie Disney World, Universal Studios und SeaWorld wurden vorsorglich geschlossen.
Das Ausmaß der Zerstörung lasse sich erst bei Tageslicht richtig erkunden, berichtete Theveßen. Es könnte noch Tage dauern, bis die Menschen, die geflohen sind, wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Erst vor zwei Wochen hatte Hurrikan "Helene" in dem Bundesstaat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.