Hochwasser: Pegel der Elbe steigt, Helfer im Dauereinsatz

    Hochwasser-Lage im Überblick:Pegel der Elbe steigt, Helfer im Dauereinsatz

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    Keine Entwarnung in den Hochwassergebieten: In Polen und Tschechien hilft die Armee. Sachsen und Bayern blicken mit Sorge auf Pegelstände. Die Lage im Überblick.

    Weiter angespannte Hochwasserlage
    Dramatische Lage in den Hochwassergebieten in Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien: Sintflutartiger Regen hat am Wochenende ganze Landstriche unter Wasser gesetzt.17.09.2024 | 2:33 min
    Das Bangen in den Hochwassergebieten geht weiter: In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht Land unter. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen. An diesem Dienstag wird in einigen der betroffenen Gebiete mit nachlassenden Niederschlägen gerechnet.
    Bisher kamen mindestens 18 Menschen beim verheerenden, tagelangen Regen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst.
    Aktuelle Hochwasserwarnungen
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    Dresden: Wassermassen kommen mit Verzögerung

    In Sachsen richtet sich der bange Blick auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen mit Verzögerung Deutschland. Der Pegelstand der Elbe in Dresden nähert sich in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke.
    Das Wasser stand am Dienstagmorgen bei 5,87 Metern (Stand 09:15 Uhr), wie aus Daten des sächsischen Hochwasserzentrums hervorging. Demnach könnte noch die Alarmstufe 3 erreicht werden, die an dem Pegel ab gut sechs Metern Wasserstand gilt - normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Derzeit gilt Alarmstufe 2.
    Dresden: "Schwankende Zahlen des Elbe-Pegels"
    In Dresden werde es Wochen dauern, bis das Hochwasser zurückgehe, so ZDF-Reporterin Steffi Moritz. Breslau rechne mit einem glimpflichen Ausgang", so ZDF-Korrespondentin Natalie Steger.17.09.2024 | 4:08 min

    Bayern: Hochwasser-Warnstufen teils erhöht

    Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen. Vorher müssen sich die Menschen aber auf erneut steigendes Wasser einstellen.
    In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze wurden gesperrt. Am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth (Landkreis Erding) wurde am Fluss Sempt ebenfalls die Warnstufe 3 erreicht.
    Klimawandel: "Wetterextreme werden häufiger"
    Extremwetterereignisse würden "als Folge des menschengemachten Klimawandels" immer häufiger, sagt Hermann Lotze-Campen, PIK-Forscher und Leiter der Abteilung Klima-Resilienz.17.09.2024 | 4:57 min

    THW: Brandenburg gut vorbereitet

    Brandenburg ist nach Einschätzung des Technischen Hilfswerks (THW) gut vorbereitet auf das anstehende Hochwasser. Ab Mitte der Woche mache ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge, sagte Sebastian Gold vom THW dem Sender RBB-Inforadio. Man richte sich auf alles ein. Brandenburg sei aber gut vorbereitet.
    "Sehr gefährliches Wetter" in Deutschland und Nachbarländern
    Im rot-markierten Teil der Karte ist das Wetter laut MeteoAlarm als "sehr gefährlich" einzustufen. (Stand: 20 Uhr) Dort wurden "außergewöhnlich intensive meteorologische Phänomene" vorhergesagt.
    Quelle: ZDF, meteoalarm.org

    Wichtig sei es, vor die Lage zu kommen, also gemeinschaftlich von den Hilfsorganisationen und der Politik rechtzeitig alles einzuplanen, sagte Gold. Mit Starkregen sei in Brandenburg aber nicht zu rechnen, das Hochwasser komme aus Gebieten südöstlich von Deutschland.
    Hochwasser Roundup
    Niederösterreich kämpft weiter gegen die Flut. In Tschechien und Polen läuft das Krisenmanagement auf Hochtouren. Rumänien hat bereits sieben Tote zu beklagen.17.09.2024 | 2:06 min

    Polen: Schwere Verwüstung entlang der Glatzer Neiße

    In der polnischen Kleinstadt Klodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau sah ein Teil der Fußgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. In Klodzko war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.
    Am selben Fluss liegt die Kleinstadt Nysa, wo das Wasser in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Örtliche Behörden ordneten Evakuierungen in Nysa sowie in Paczkow an. In der Kleinstadt im Südwesten Polens war ein Riss in der Staumauer eines Stausees festgestellt worden. 4.900 Soldaten unterstützen in den betroffenen Gebieten.
    In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. 
    sgs flut
    Dramatisches Hochwasser in Europa. ZDF-Korrespondenten berichten.16.09.2024 | 3:45 min

    Tschechien: Armee hilft im Katastrophengebiet

    Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Die Hilfskräfte sind weiter im Dauereinsatz. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrößten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Die Regierung in Tschechien beschloss wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe den Einsatz der Armee.
    In der tschechischen Stadt Litovel hat der Fluss March "mindestens 70 Prozent des Stadtgebietes" überschwemmt, berichtet ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert vor Ort - nun beginne "das große Aufräumen". Es werde offensichtlich, welche Schäden angerichtet wurden. Zu beobachten sei allerdings auch eine "unglaubliche Solidarität der Menschen", so Hilpert.

    Die, die weniger stark betroffen waren, haben denen geholfen, die stark betroffen waren. Das ging durch alle Altersklassen, durch alle gesellschaftlichen Gruppen.

    Britta Hilpert, ZDF-Korrespondentin

    Hochwasser: "Aufräumen beginnt"
    ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert berichtet aus Litovel in Tschechien.17.09.2024 | 3:12 min

    Österreich: Sorge vor Dammbrüchen

    Im Osten Österreichs herrscht große Sorge vor weiteren Dammbrüchen. "Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es von den Behörden. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich waren gesperrt, 1.800 Gebäude geräumt worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.
    In Wien gibt es noch Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal, seit Sonntag aber als reißender Fluss mitten durch die Stadt geht, gab es leichte Entspannung.
    Rechenberg Standbild in Niederösterreich
    "Die Feuerwehr eilt von Haus zu Haus und versucht noch zu retten, was zu retten geht", berichtet Christian von Rechenberg in Pottenbrunn, Österreich.16.09.2024 | 1:09 min

    Rumänien: Tausende abgelegene Häuser überschwemmt

    In Rumänien ist vor allem der Osten des Landes betroffen. Am Montag sei das siebte Opfer im ostrumänischen Dorf Grivita nahe der Stadt Galati gefunden worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz.
    Rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst, viele liegen in abgelegenen Dörfern. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.
    Hier warnt der DWD vor Regen
    ZDFheute Infografik
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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP, ZDF

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