Auch mit 50 Jahren auf dem Buckel feiert Hello Kitty weltweit Erfolge, ob auf Küchengeräten oder Flugzeugen. Sogar ein Film ist in Aussicht.
Vor 50 Jahren entwarf die japanische Designerin Yuko Shimizu das Erfolgsmotiv Hello Kitty.
Quelle: dpa
Zwei schwarze Punkte als Augen, sechs feine Schnurrhaare und eine bunte Schleife auf dem Kopf: Hello Kitty hat mit ihrem simplen Design die Welt erobert. Nun feiert sie runden Geburtstag: Vor 50 Jahren entwarf Yuko Shimizu aus Japan sie für das Unternehmen Sanrio.
Damals konnte wohl niemand erahnen, dass die niedliche Figur heute ein globales Phänomen ist. Doch was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
Autor: "Hello Kittys Gesicht ist eine leere Leinwand"
Anders als die sonst so ausdrucksstarken Kawaii-Comicfiguren zeigt die Figur keinerlei Emotionen - sie hat nicht mal einen Mund. Autor Andreas Neuenkirchen aus Tokio, der sich in einem Sachbuch mit der Katzengestalt auseinandergesetzt hat, sagt:
Hello Kittys Gesicht ist eine leere Leinwand, auf die jeder seine eigenen Gefühle projizieren soll.
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Andreas Neuenkirchen, Autor
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Hello Kitty als Motiv auf Bettwäsche, Küchengeräten, Flugzeugen
Sanrio beschreibt Hello Kitty als "fröhlich und freundlich" - Eigenschaften, die Menschen weltweit ansprechen. Das erste Mal war die süße Figur auf einem transparenten Kinderportemonnaie zu sehen. Knapp 50 Jahre später findet man sie (fast) überall: Auf Stiften, auf Bettwäsche oder Küchengeräten, in exklusiven Designerkollektionen und sogar auf Flugzeugen.
"Es gibt kaum ein Land, in dem Hello Kitty nicht auftaucht", sagt Neuenkirchen. Ein Milliardengeschäft für die Firma aus Japan. "Sanrio hat Hello Kitty zu einer der erfolgreichsten Lizenzmarken der Welt gemacht", erklärt er.
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Offener Umgang mit Lizenzrechten von Hello Kitty
Ihren internationalen Erfolg verdankt sie vor allem der flexiblen Vermarktung, erklärt Neuenkirchen.
Während andere Firmen wie Disney die Lizenzrechte streng kontrollieren, geht Sanrio sehr offen damit um.
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Andreas Neuenkirchen, Autor
In den mehr als 130 Ländern, in denen Hello-Kitty-Produkte verkauft werden, könne man das Design speziell an die Zielgruppe anpassen.
Kurz vor ihrem 40. Geburtstag im Jahr 2014 sorgten Schlagzeilen über Hello Kitty für einen kleinen Skandal: Hello Kitty sei gar keine Katze, hieß es darin. Anlässlich des 50. Geburtstag wurde das noch einmal bekräftigt: Vielmehr sei Hello Kitty ein kleines Mädchen, dass in einem Londoner Vorort geboren und aufgewachsen sei, sagte eine Sanrio-Sprecherin im Juli dieses Jahres in der Today-Show in den USA. Sanrio sei 2014 auch halb zurückgerudert, sagt Sachbuchautor Andreas Neuenkirchen und habe gesagt: "Wenn man will, kann man in Hello Kitty auch eine Katze sehen - auch wenn es falsch ist."
"Viele Frauen, die als Mädchen Hello Kitty geliebt haben, freuen sich, sie auf Produkten für Erwachsene zu sehen", beobachtet Neuenkirchen zudem. Schon in den 80er Jahren soll Yuko Yamaguchi, die dritte Designerin von Kitty, die Fans befragt und festgestellt haben, dass sie auch im Erwachsenenalter nicht auf ihre geliebte Figur verzichten wollten.
"Das führte zur Idee, Produkte für Erwachsene zu entwickeln - eine Strategie, die bis heute hervorragend funktioniert."
Kommt bald der Hello-Kitty-Film?
Hello Kittys 50. Geburtstag wird weltweit zelebriert: Influencer zeigen auf Social Media ihre liebsten Fashionprodukte mit der Katzenfigur, in Köln können Fans im "Supercandy Pop-Up Museum" in eine pinke Welt eintauchen und Sanrio erstellte ihr zu Ehren eine Website, die ihre Karriere in einem Zeitstrahl würdigt.
Dabei findet sich auch ein verheißungsvoller Hinweis für ein Filmprojekt. "Ein großer Hello Kitty-Film ist seit Jahren im Gespräch, und nach den Erfolgen von Barbie und Super Mario wäre das ein logischer Schritt", sagt Neuenkirchen.
Quelle: dpa
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