Zukunftszentrum in Halle: So sieht der Gewinnerentwurf aus
Denk- und Kulturfabrik in Halle:Zukunftszentrum: Symbol für Europa
von Andreas Weise
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Das Zukunftszentrum Deutsche Einheit - es soll ein Ort der Forschung und Begegnung sein und weit über Halle und Ostdeutschland hinausstrahlen. Jetzt gibt es einen Siegerentwurf.
Es ist das größte Bauprojekt des Bundes in diesem Jahrzehnt. In Halle wurde der Entwurf für den 200 Millionen Euro Bau Zukunftszentrum Deutsche Einheit vorgestellt. 30.04.2025 | 1:36 min
Jórunn Ragnarsdóttir ist erstaunt, wie voll der Saal ist. Die Architektin ist Vorsitzende der Jury, die aus 126 Entwürfen einen Sieger ausgewählt hat. Es zeigt, wie groß das Interesse in Halle ist, endlich zu sehen, wie denn dieses Zukunftszentrum aussehen soll.
Kein Museum oder Denkmal - ein Ort der Begegnung und der Forschung soll das Zukunftszentrum sein. Auf 14.000 Quadratmetern sollen Kongresse, aber auch Forschung, Aufführungen, Schulungen stattfinden. Ziel ist es, eine Denk- und Kulturfabrik zu etablieren. Es geht darum, deutsche und europäische Geschichte zu vermitteln und aus Erfahrungen aus Mauerfall, Wiedervereinigung sowie dem Wandel in Mittel- und Osteuropa Zukunftsprojekte zu entwickeln.
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Ostbeauftragter: "Leuchtturm der Bundesrepublik"
Gewonnen hat der Entwurf des Planungsteams "Richter Musikowski Architekten" und "ST raum a. Landschaftsarchitektur". Er wirkt wie ein transparenter Monolith, dessen Inneres nach außen durchscheint. Für Jury-Chefin Ragnarsdóttir hat dieses Gebäude kein Vorbild, steht einzigartig da und erfüllt auch noch alle Anforderungen an nachhaltiges Bauen. Mit 58 Meter Höhe soll der heute gekürte Architekturentwurf eine Landmarke der Saalestadt werden.
Für den Noch-Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), ist es mehr als nur ein Gebäude:
Für Halle ist das symbolisch wichtig, weil hier jetzt ein Leuchtturm der Bundesrepublik Deutschland hinkommt. Ein Gebäude von Einzigartigkeit und vor allem mit einem Inhalt, der für ganz Europa wichtig sein wird.
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Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland
So soll das Millionen-Vorhaben in Zukunft ausschauen. Der Baubeginn ist für 2028 geplant.
Quelle: picture alliance / dts-Agentur
Bund fördert Bau des Zukunftszentrums mit Millionen
Verantwortlich für den Bau ist der Bund. 200 Millionen Euro sind im Bundeshaushalt für den Bau vorgesehen. Und im schwarz-roten Koalitionsvertrag ist das Projekt auch explizit geschützt - kann also nicht einfach aus Kostengründen gestrichen werden.
Das Zentrum wird in Sachsen-Anhalt entstehen - für Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist es aber ein gesamtdeutsches, ein gesamteuropäisches Projekt:
"Europa gehört zusammen und Deutschland ist wiedervereinigt, aber es gibt noch viel zu tun, was das Zusammenwachsen und Zusammenhalten anbelangt", sagt er.
Und deswegen ist es auch ein Signal an Europa und an Deutschland, dass wir hier mit diesem Zentrum versuchen, einen Weg zu gehen, der gemeinsam in die Zukunft führt und Projekte entwickelt, wie Transformation laufen kann.
„
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt
Der Koalitionsvertrag beschreibt die Vorhaben von Union und SPD. Doch genaues Hinschauen lohnt. Was kann in Politik umgesetzt werden und was ist zunächst nur ein frommer Wunsch?13.04.2025 | 3:34 min
Neuer "Eingang" zum Stadtzentrum
Gebaut werden soll der Komplex neben dem Hallenser Hauptbahnhof. Noch ist die Innenstadt durch eine mehrspurige Hochstraße vom Eisenbahnknotenpunkt getrennt. Mit dem Baubeginn 2028 soll sich das ändern. Und wenn das Zukunftszentrum 2030, zum 40. Jahrestag der Wiedervereinigung, fertig ist, sollen Straßen verlegt und der direkte Zugang zur Innenstadt für Fußgänger und Radfahrer fertig sein.
Der frisch gewählte Oberbürgermeister von Halle, Alexander Vogt (parteilos), ist sich sicher, dass die Hallenserinnen und Hallenser durch das Zukunftszentrum stolz sein können auf ihre Stadt. Vor allem soll der Bau Besuchermagnet werden. Ob das klappt - ab 2030 wird sich das zeigen.
Andreas Weise ist Reporter und Redakteur im ZDF-Landesstudio Sachsen-Anhalt.
Quelle: dpa
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