Cannes: US-Regisseur Sean Baker erhält Goldene Palme
77. Filmfestival in Cannes:US-Regisseur Sean Baker erhält Goldene Palme
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Die Goldene Palme des 77. Festivals in Cannes gibt es für einen Film aus den USA über eine Sex-Arbeiterin. Die Jury lobt den Film als Werk "voller Menschlichkeit".
Mit seinem Film "Anora" hat der Regisseur Sean Baker aus den USA die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.
Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der "Barbie"-Regisseurin Greta Gerwig.
"Anora" ist Goldene-Palme-Film 2024
"Anora" erzählt von einer Striptease-Tänzerin namens Ani, die einen Oligarchen-Sohn kennenlernt. In jugendlicher Sorglosigkeit heiratet der Junge Ani nach nur wenigen Tagen - zu großem Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen.
Die Résidence des Filmfestivals nimmt jährlich 12 Filmschaffende aus aller Welt auf. Ausgestattet werden die Auserwählten mit einem Stipendium, Französischkursen und Coachings.24.05.2024 | 2:06 min
Der temporeiche Film ist eine Mischung aus Komödie und Drama und überzeugt durch tolle Schauspielerinnen und Schauspieler, unerwartete Wendungen und viel Witz. Jury-Vorsitzende Gerwig sagte:
Es ist ein großartiger Film, voller Menschlichkeit, er hat uns mitgerissen.
„
Greta Gerwig
"Das ist buchstäblich mein einziges Ziel als Filmemacher in den letzten 30 Jahren gewesen", sagte Baker. "Ich bin mir also nicht sicher, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen werde", scherzte der 53-Jährige auf der Bühne. Baker widmete den Preis "allen Sex-Arbeiterinnen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft".
Großer Preis der Jury für Inderin
Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an "All We Imagine as Light" von der indischen Regisseurin Payal Kapadia.
Der Franzose Jacques Audiard erhielt den Preis der Jury für sein Musical "Emilia Pérez".
Einen Spezialpreis der Jury erhielt der kürzlich aus dem Iran geflüchtete Regisseur Mohammed Rasoulof für "The Seed of the Sacred Fig".
Während der Abschlussgala erhielt der "Star Wars"-Erfinder George Lucas eine Ehrenpalme für sein Lebenswerk. Sein langjähriger Kollege und Partner Ford Francis Coppola überreichte ihm die Auszeichnung.
Den Preis als beste Darstellerin teilen sich dieses Jahr vier Frauen: Er ging an die Schauspielerinnen Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz für ihre Rollen in "Emilia Pérez".
Goldene Palme: "Anora" von Sean Baker
Großer Preis der Jury: "All We Imagine as Light" von Payal Kapadia
Preis der Jury: "Emilia Pérez" von Jacques Audiard
Beste Regie: Miguel Gomes für "Grand Tour"
Spezialpreis der Jury: "The Seed of the Sacred Fig" Mohammed Rasoulof
Beste Schauspielerinnen: Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz für "Emilia Pérez" von Jacques Audiard
Bester Schauspieler: Jesse Plemons für "Kinds of Kindness" von Giorgos Lanthimos
Bestes Drehbuch: Coralie Fargeat für "The Substance"
Goldene Palme für den besten Kurzfilm: "The Man Who Could Not Remain Silent" von Nebojsa Slijepcevic
Als bester Schauspieler wurde Jesse Plemons für seine Rolle in "Kinds of Kindness" von Giorgos Lanthimos ausgezeichnet. Miguel Gomes gewann für "Grand Tour" den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde Coralie Fargeat mit "The Substance" ausgezeichnet.
Keine deutschen Filme bei Festival
Das zwölf Tage dauernde Festival an der Côte d'Azur hatte anfangs unter dem Schatten von #Metoo gestanden. Die Schauspielerin Judith Godrèche hatte für einen in Cannes gezeigten Kurzfilm 1.000 Menschen versammelt, die sich als Opfer sexueller Gewalt sehen. Im Lauf des Festivals wurden jedoch keine neuen mutmaßlichen Skandale mit Prominenten aus der Filmwelt bekannt.
Deutsche Filme waren in diesem Jahr nicht in Cannes vertreten. Der Film von Rasoulof war jedoch eine iranisch-französisch-deutsche Koproduktion. Deutsche Schauspieler waren in mehreren Wettbewerbsfilmen zu sehen, etwa Diane Kruger in David Cronenbergs Film "The Shrouds" (Das Leichentuch) und Franz Rogowski in dem Film "Bird" der britischen Filmemacherin Andrea Arnold.
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