Flugzeugabsturz in Kasachstan: Was war die Ursache?

    FAQ

    Flugzeugabsturz in Kasachstan:Einwirkung von außen "realistisches Szenario"

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    Nach dem Absturz einer Embraer in Kasachstan kursieren verschiedene Theorien zur Absturzursache. Die Airline spricht zunächst von einem Vogelschlag. Experten verneinen die These.

    Trümmerteile nach Absturz
    Bei dem Unglück gab es mindestens 38 Todesopfer, 29 Menschen sollen überlebt haben.25.12.2024 | 1:00 min
    Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan haben die Ermittlungen nach der Ursache des Unglücks begonnen. Bergungstrupps hatten am Abend am Unglücksort in den Trümmern der Maschine die Flugschreiber geborgen, auch bekannt als Blackbox.
    Zu den Ursachen kursierten mehrere unbestätigte Spekulationen. Kasachstans Vize-Regierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew forderte inzwischen, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Die Ergebnisse der Untersuchungen würden nach Abschluss der Arbeiten "selbstverständlich" veröffentlicht.
    Alle Fragen und Antworten zum Flugzeugabsturz:

    Was ist passiert?

    Das Flugzeug vom Typ Embraer 190 der Fluglinie Azerbaijan Airlines startete am Mittwochmorgen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku und sollte eine gute Stunde nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien fliegen.
    Karte Flugzeugabsturz Kasachstan
    Quelle: ZDF

    Die Maschine habe wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Grosny landen können und deshalb Kurs auf einen Ausweichflughafen genommen, sagte der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev.
    Videos zeigen, wie die Maschine aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres abstürzte, ohne den nahegelegenen Flughafen der Stadt Aktau zu erreichen. Laut Augenzeugen flog die Maschine zwei weite Kreise, ehe sie beim Versuch eines dritten Kreises auf dem Boden aufschlug.

    Wie viele Opfer gibt es?

    Beim Absturz der Maschine sind offiziellen Angaben zufolge 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 Insassen der Unglücksmaschine überlebten teilweise schwer verletzt. Das sagte Kasachstans Vize-Regierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew. Insgesamt waren 67 Menschen an Bord, darunter fünf Crewmitglieder.
    Das Büro der aserbaidschanischen Generalstaatsanwaltschaft erklärte noch zuvor, dass von 67 Insassen an Bord 32 den Absturz überlebt hätten. 29 von ihnen, darunter zwei Kinder, wurden laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti ins Krankenhaus gebracht.
    Ein Mann sitzt vor einem Computerbildschirm und hält ein Spielzeugflugzeug in der Hand. Auf dem Bildschirm ist der Globus zu sehen, auf dem die verschiedenen Suchradien eingezeichnet sind.
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    Welche Theorien kursieren zur Absturzursache?

    "Die Gründe für den Absturz sind uns noch unbekannt", sagte Präsident Ilham Aliyev. Zu den Ursachen kursieren allerdings mehrere unbestätigte Spekulationen:
    • Azerbaijan Airlines führte den mutmaßlichen Schaden an dem Flugzeug in ersten Äußerungen zunächst auf die mögliche Kollision mit einem Vogelschwarm zurück. Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia erklärte am Mittwochmorgen, "vorläufigen Angaben" zufolge habe es einen Vogelschlag gegeben. Die "Notlage" habe den Piloten dazu veranlasst, einen anderen Flughafen zu wählen. Die Fluggesellschaft zog die Angabe zum Vogelschlag später zurück.
    • Russische Militärblogger vermuteten, das Flugzeug könnte über dem Nordkaukasus in Zonen geraten sein, in denen zum Zeitpunkt des Absturzes ukrainische Drohnen bekämpft worden seien. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew vertrat der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, die Ansicht, die Maschine sei auf ihrem Weg nach Grosny von der russischen Flugabwehr beschossen und beschädigt worden. Einen Beweis für seine Behauptungen erbrachte er nicht.
    Fliegen Kräfte CC
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    Was sagen Experten zur Absturzursache?

    Gegen die Theorie eines Vogelschwarms spricht die Tatsache, dass moderne Jets eigentlich so konstruiert sind, dass sie die Kollision mit Vögeln überstehen - gleichwohl kann ein Vogelschlag Maschinen in Gefahr bringen. Das bestätigt auch Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt in der "Tagesschau".
    Er hält einen Vogelschwarm als Absturzursache für unwahrscheinlich. Ebenso Nebel. "Das Flugzeug war extrem schwer beschädigt, schwer steuerbar. Und das ist nichts, was zum Beispiel durch einen Vogelschwarm erzeugt wird, da fallen die Triebwerke aus, aber das Flugzeug bleibt steuerbar", so Großbongardt.

    Das realistische Szenario ist eine Einwirkung von außen.

    Heinrich Großbongardt, Luftfahrtexperte

    Journalist Oliver Alexander kommentierte auf X ein Video, das Löcher im Wrack zeigen soll. "Alle Videos, die die Schäden zeigen, weisen Löcher im Wrack auf, die auf der Backbordseite eintreten und auf der Steuerbordseite austreten, wahrscheinlich in einem leichten Winkel von unten." Militärexperte Carlo Masala teilte den Post und schrieb: "Scheint eher kein Vogelschlag gewesen zu sein."

    Wie konnte sich ein Teil der Passagiere retten?

    Beim Aufprall ging der Kurz- und Mittelstreckenjet in Flammen auf, wie Videos in sozialen Netzwerken zeigten. Fotos zufolge wurde das Heck weniger beschädigt. Aus diesem Wrackteil wurden nach Medienberichten überlebende Passagiere gerettet. Bug und Mittelteil wurden dagegen zerstört.
    Rettungskräfte gehen an der Absturzstelle in der Nähe des internationalen Flughafens von Vilnius am Wrack der DHL-Frachtmaschine vorbei, 25.11.2024
    Ein für den Postdienstleiter DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug war Ende November in der Nähe des litauischen Flughafens Vilnius abgestürzt.25.11.2024 | 2:27 min
    Die regionale Gebietsverwaltung von Mangistau veröffentlichte eine Liste der Verletzten, auf der sich auch die Namen zweier Kinder fanden. Ein elfjähriges Mädchen gab an, in Deutschland zu wohnen. Seine Staatsangehörigkeit kenne es nicht.
    Der Liste nach hatten 14 Überlebende die aserbaidschanische Staatsangehörigkeit, zehn die russische und zwei die kirgisische. Azerbaijan Airlines stellten ihre Flüge in die russischen Städte Grosny und Machatschkala im Nordkaukasus ein.
    Quelle: dpa, AFP, ZDF

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