Extremregen in Sydney: Wohnviertel unter Wasser

    Staudämme am Limit:Sydney: Regen setzt Wohnviertel unter Wasser

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    Eine stürmische Nacht mit Extremregen hat in Sydney ganze Straßenzüge unter Wasser gesetzt. Ein wichtiger Staudamm der Region ist bereits übergelaufen, weitere sind kurz davor.

    Überschwemmungen in Sydney
    Extreme Regenfälle haben in der australischen Metropole Sydney erhebliche Schäden angerichtet. Hunderte Bewohner mussten aus ihren Häusern und Autos gerettet werden.06.04.2024 | 0:20 min
    In der australischen Küstenmetropole Sydney stehen ganze Straßenzüge unter Wasser: Eine weitere stürmische Nacht mit Extremregen hat auch im Umland erhebliche Schäden angerichtet.
    Die für die Trinkwasserversorgung der Millionenstadt wichtige Warragamba-Talsperre lief am Samstagmorgen (Ortszeit) über, weitere Staudämme sollten die Belastungsgrenze nach Behördenangaben im Tagesverlauf erreichen. Mehrere Brücken wurden gesperrt, Anwohner in niedrig gelegenen Wohngebieten aufgefordert, sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen.

    So viel Regen wie seit zwei Jahren nicht

    In mehr als 150 Fällen mussten Bewohner des Bundesstaats New South Wales aus ihren von den Wassermassen eingeschlossenen Häusern oder Autos gerettet werden, wie der Katastrophenschutz mitteilte - die Hälfte davon betraf die Hauptstadtregion Sydney.
    Bereits tags zuvor war in der Ostküstenmetropole die höchste Niederschlagsmenge seit zwei Jahren verzeichnet worden. Innerhalb von 24 Stunden fiel so viel Regen wie normalerweise im gesamten Monat April.
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    Der Boden war also schon durchweicht, als es in der Nacht darauf noch schlimmer kam: Bis Samstagmorgen gingen abermals 100 bis 200 Millimeter, stellenweise sogar mehr als 250 Millimeter nieder.
    Zum Vergleich: Der Deutsche Wetterdienst spricht schon ab 20 Millimetern binnen sechs Stunden von Starkregen, mehr als 60 Millimeter werden als "extremes Unwetter" bezeichnet. In Sydney kam ein Vielfaches dieser Menge vom Himmel.

    Bis zu neun Meter hohe Wellen

    Laut Katastrophenschutz unterstützten mehr als 4.000 freiwillige Helfer die Behörden bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten. Im öffentlichen Nahverkehr kam es zu massiven Behinderungen, viele Züge, Busse und Fähren standen still.
    Örtlich kam es zu Erdrutschen, große Felsbrocken krachten mitten auf Straßen. An Sydneys Küste schlugen die von Sturmböen aufgepeitschten Wellen laut einem Bericht des Nachrichtensenders ABC bis zu neun Meter hoch.
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    Fluten spülen Hütte weg - junges Paar überlebt

    Der Sender schilderte den Fall eines jungen Paares, das in der Küstenstadt Wollongong mitsamt seiner hölzernen Urlaubshütte von den reißenden Fluten weggeschwemmt wurde und gerade so mit dem Leben davonkam - den Überresten der zerschmetterten Hütte nach zu urteilen, hatten sie großes Glück.
    "Sie waren verständlicherweise ziemlich mitgenommen, haben aber bloß ein paar Kratzer an den Beinen", erzählte eine Nachbarin, die dem Paar zu Hilfe eilte. "Ich kann es nicht fassen, dass sie so glimpflich davongekommen sind."
    Ein anderer Mann hatte weniger Glück: Sein lebloser Körper wurde nahe einem Naturschutzgebiet in Sydneys Vorort Penrith aus dem Wasser gezogen, wie ABC unter Berufung auf die Polizei berichtete. Ob er infolge des Unwetters zu Tode kam, war zunächst unklar.
    Quelle: dpa