Eurovision Song Contest: Kroatien und Ukraine im Finale

"Rim tim tagi digi dim tim tim", das könnte der Text des diesjährigen ESC-Siegersongs sein. Mit seinem exzentrischen Rap-Rock-Song hat sich der kroatische Sänger Baby Lasagna für das Finale des Eurovision Song Contests am Samstag qualifiziert.

Dort hat Kroatien jetzt gute Chancen auf den ersten ESC-Sieg überhaupt. Denn in den Wetten liegt der Song im Moment vorne. Während des ersten ESC-Halbfinals am Dienstagabend in Malmö wird Baby Lasagna von den Fans in der Halle bejubelt. Beim Publikum kommt der Song gut an.

Allerdings entscheiden am Samstag auch professionelle Jurys über den Sieg, anders als im Halbfinale. Ob der Song bei den Experten ähnlich gut ankommen wird, ist im Moment noch eine offene Frage.

Qualifiziert für das Finale sind noch neun weitere Länder, darunter die Ukraine. Die beiden Sängerinnen Alyona Alyona und Jerry Heil konnten im ersten Halbfinale mit dem eingängigen Song "Teresa & Maria" überzeugen. Auch der Ukraine werden Chancen auf den Sieg am Samstag eingeräumt.

Am Samstag dabei sind außerdem Serbien, Portugal, Slowenien, Litauen, Finnland, Zypern, Luxemburg und Irland. Vor allem der Gothic-Song aus Irland konnte während der Show in der Halle viele Zuschauerinnen und Zuschauer überzeugen, der Jubel war groß.

Für das Finale gesetzt ist bereits Deutschland als eines der fünf großen ESC-Länder. Der deutsche Teilnehmer Isaak durfte bereits während der Show seinen Song "Always on the run" singen - inszeniert vor brennenden Tonnen.

Isaak liegt in den Wetten bisher eher hinten. Dass Deutschland auch dieses Jahr wieder Letzter oder Vorletzter wird, wie in den meisten Jahren zuvor, ist im Moment nicht ausgeschlossen - wenngleich Isaak dank sehr guter Stimme Punkte vor allem von den Jurys bekommen könnte.

Überschattet wird der ESC von der Diskussion um die Teilnahme Israels. Am Donnerstag werden 20.000 Demonstranten in der Innenstadt von Malmö erwartet. Sie fordern einen Ausschluss Israels vom ESC wegen des Vorgehens in Gaza. Viele Einwohner Malmös haben Palästina-Flaggen in ihre Fenster gehängt, auf den Straßen begegnen einem Polizisten mit Maschinenpistolen.

In den sozialen Medien rufen verschiedene Gruppen zur Teilnahme an der Demonstration auf, darunter Studenten der nahegelegenen Universität Lund oder die schwedische Linkspartei. Auch der ehemalige isländische ESC-Teilnehmer Dadi hat einen israelkritischen Beitrag bei Instagram geteilt.

Die israelische Sängerin Eden Golan wird ihren Song "Hurricane" während des zweiten Halbfinals am Donnerstag singen. Der deutsche Sänger Isaak hatte sich im ZDFheute-Interview gegen einen Ausschluss Israels und gegen einen Boykott des ESC ausgesprochen.