ESC: Niederlande-Sänger Joost nicht beim Finale dabei
Veranstalter bemängelt Verhalten:ESC-Auftritt der Niederlande abgesagt
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Beim Eurovision Song Contest ist der niederländische Sänger Joost Klein nicht im Finale dabei. Warum Filmaufnahmen für den Ausschluss des Europapa-Sängers gesorgt haben könnten.
Der niederländische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC), Joost Klein, ist offiziell vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Samstagmittag mit. Grund dafür seien Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall nach dem Halbfinal-Auftritt Kleins am Donnerstagabend.
"Wir haben eine Null-Toleranz Politik in Bezug auf unangemessenem Verhalten bei unserer Veranstaltung und wir wollen sichere Arbeitsbdingungen schaffen für unsere Teammitglieder", so die EBU.
Vor diesem Hintergrund stellt das Verhalten Joost Kleins gegenüber einem Teammitglied einen Bruch der ESC-Regeln dar.
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Erklärung der EBU
Klein hatte mit seinem Lied "Europapa" zum erweiterten Favoritenkreis des ESC gezählt. Das Finale am Samstag findet nun mit 25 statt 26 Ländern statt.
Der Eurovision Song Contest ist so politisch aufgeladen wie lange nicht. Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan sorgt im Vorfeld für Diskussionen und Kritik. 11.05.2024
Unerwünschte Filmaufnahmen als Grund für den Ausschluss?
Worum es sich bei dem Vorfall genau handelt, teilte die EBU nicht mit. Nach Angaben des niederländischen Fernsehsenders Avrotros hängt der Ausschluss von Joost mit unerwünschten Filmaufnahmen zusammen.
"Nach dem Auftritt am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Zwischenfall. Entgegen klar getroffener Absprachen wurde Joost gefilmt, als er gerade von der Bühne kam und in den Greenroom eilen musste", teilte Avrotros mit.
"In diesem Moment gab Joost wiederholt zu verstehen, dass er nicht gefilmt werden wolle. Dies wurde nicht beherzigt. Dies führte dazu, dass Joost eine bedrohliche Bewegung in Richtung der Kamera machte. Dabei hat Joost die Kamerafrau nicht berührt."
Klein kritisierte auch Israel
Am Donnerstag hatte er bei einer Pressekonferenz außerdem während einer Frage an Israels Starterin Eden Golan dazwischen gesprochen und sich demonstrativ eine Flagge über den Kopf gezogen, was beides als respektlos gewertet wurde. Als Grund für die Disqualifizierung wird das allerdings nicht genannt.
Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte die Disqualifizierung. "Die NPO hält dies für eine sehr drastische Entscheidung." Für die Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und in anderen Ländern Europas sei dies eine Enttäuschung. Man werde den Verlauf der Ereignisse nach dem Wettbewerb mit allen Beteiligten eingehend bewerten.
Wer den ESC gewinnen könnte - das sind die Favoriten:
Angespannte Sicherheitslage
Die Sicherheitslage in Malmö ist angespannt. Polizistinnen und Polizisten aus dem ganzen Land sind im Einsatz, sie bekommen Verstärkung aus Norwegen und Dänemark.
Quelle: epa
Diskussion um Israel überschattet ESC in Malmö
Der Eklat um Sänger Joost Klein steht laut ZDF-Reporter Dominik Rzepka symptomatisch für diesen ESC in Malmö. Es handele sich um einen "ESC zum Vergessen".
Auf diesem Eurovision Song Contest liegt kein Segen. Es läuft so ziemlich alles schief, was schief laufen kann.
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Dominik Rzepka, ZDF-Reporter
So überschatte die Diskussion um die Teilnahme Israels den ESC. Der EBU sei es nicht gelungen, den Wettbewerb unpolitisch zu halten, so Rzepka.
Panne in Italien bei Halbfinal-Ergebnis
Außerdem hatte der italienische Fernsehsender Rai versehentlich die Ergebnisse der Publikumsabstimmung des zweiten Halbfinals am Donnerstag veröffentlicht. Demnach hat Israel die Abstimmung haushoch gewonnen.
"Dass dieser ESC jetzt zu allem Überfluss auch noch einen Gewalt-Eklat hat, setzt dem Ganzen die Krone auf, über Musik spricht keiner mehr", sagt Rzepka.
Am Samstag findet das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö statt. Doch schon jetzt ist die Veranstaltungen von Protesten gegen die Teilnahme Israels geprägt.10.05.2024 | 4:57 min
ESC: So funktioniert die Punktevergabe
Die Jury-Abstimmung findet nach den Regeln des ESC immer bei der zweiten Generalprobe am Freitag statt. Eine Jury besteht dabei pro Land aus fünf Experten. Stimmberechtigt sind alle 37 Teilnehmerländer - also auch Länder, die in den Halbfinals ausgeschieden sind.
Die Entscheidungen der Jury machen beim ESC in der Regel 50 Prozent des Endergebnisses jedes Beitrags aus. Die anderen 50 Prozent ergeben die Telefonabstimmungen beim Finale. Weder in den Halbfinals noch im Finale kann für das eigene Land gestimmt werden.
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