Proteste und Ausschluss überschatten Eurovision Song Contest
Eurovision Song Contest:Proteste und Ausschluss überschatten Finale
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Auch das Finale des Eurovision Song Contest wurde von Protesten gestört. Hintergrund war vor allem die Teilnahme Israels. Aber auch der Ausschluss der Niederlande sorgte für Unmut.
Die Polizei nahm mehrere Menschen wegen Störungen vor dem Veranstaltungsort des Eurovision Song Contest fest.
Quelle: AFP
Draußen Demonstranten und Festnahmen, drinnen Buhrufe und Grölen: In einem Eurovision Song Contest (ESC) am Rande des Chaos hat die Schweiz zum ersten Mal seit 1988 gewonnen. Deren Act Nemo erhielt mit dem Lied "The Code" die meisten Punkte, wie in der Liveshow in Malmö bekannt gegeben wurde. Nemo (24) zerbrach nach dem Sieg den Preis versehentlich auf der Bühne und bekam eine Ersatz-Trophäe.
Deutschland landete mit dem Sänger Isaak in der Nacht zum Sonntag auf dem 12. Platz von 25 Finalisten. "Ich bin sehr happy. Ich bin super happy, super stark", sagte der 29-Jährige.
Nach dem Ausschluss des niederländischen Kandidaten und den lautstarken Protesten an der Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan stand dem ESC ein unruhiges Finale bevor.11.05.2024 | 1:44 min
Klein war am Samstag kurzfristig ausgeschlossen worden. Hintergrund waren nach Angaben des niederländischen Fernsehsenders Avrotros Vorwürfe, er habe eine aggressive Geste gegenüber einer Kamerafrau gezeigt.
Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk reichte eine offizielle Beschwerde gegen den Beschluss ein. ESC-Chef Martin Österdahl erntete vor Beginn der traditionellen Punktevergabe der Jurys aus den 37 ESC-Ländern laute Buhrufe und unzufriedenes Raunen aus dem Publikum.
Der Eurovision Song Contest ist so politisch aufgeladen wie lange nicht. Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan sorgt im Vorfeld für Diskussionen und Kritik. 11.05.2024 | 2:04 min
Polizisten führten die Klimaaktivistin Greta Thunberg (21), deren Mutter vor 15 Jahren mal beim ESC für Schweden den 21. Platz holte, mit anderen Demonstrierenden vom Platz vor der Arena ab, nachdem sich dort die Stimmung aufgeheizt hatte.
Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg wird von Polizisten abgeführt.
Quelle: AP
Bei ersten Demonstrationen am Abend hatte die Polizei die Haltung unter den 6.000 bis 8.000 Teilnehmern noch als "friedlich" beschrieben - bei der deutlich kleineren Versammlung vor der Halle griffen die Einsatzkräfte dann jedoch stärker durch und sperrten den Platz ab. Mehrere Menschen wurden draußen wegen Störungen festgenommen.
Beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö war die Teilnahme Israels aufgrund des Vorgehens im Gazastreifen höchst umstritten. Tausende protestierten gegen die Teilnahme.10.05.2024 | 1:41 min
Protestrufe gegen Israel
Auch aus dem Publikum in der Halle gab es immer wieder Protestrufe gegen Israels Act. Die Störversuche zogen sich durch den ganzen Abend. Schon als die israelische Sängerin Eden Golan (20) beim Einlauf der Nationen die Bühne betrat, waren Pfiffe in der Halle zu hören.
Beim Vortragen ihres Liedes "Hurricane" musste Golan später wieder zahlreiche Pfiffe und laute Buhrufe über sich ergehen lassen. Unruhe erfasste kurz den Saal. Der Jubel des Publikums überwog jedoch klar. Die Buhrufe wurden dann noch einmal lauter, als zu der Punktevergabe der israelischen Jury geschaltet wurde.
Isaak trat für Deutschland im diesjährigen Eurovision Song Contest an.11.05.2024 | 2:10 min
Der israelische Außenminister Israel Katz stärkte kurz vor Beginn der Finalshow Eden Golan den Rücken. "Eden stellt sich stolz enormem Hass und Antisemitismus entgegen", schrieb Katz auf der Plattform X. "Heute zeigen wir allen Hatern, wer vorangeht."
Deutschlands Fernsehpublikum vergab beim Televoting die Höchstpunktzahl 12 an Israel.