Gewalt in Ecuador: Justizbeamte nach Geiselnahme wieder frei

    Gewalt in Ecuador:Justizbeamte nach Geiselnahme wieder frei

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    In mehreren Gefängnissen in Ecuador wurden in den vergangenen Tagen mehr als 170 Vollzugsbeamte als Geiseln genommen. Zuerst wurden 41 freigelassen, mittlerweile sind alle befreit.

    Ein Gefängnisgebäude in Latacunga, Ecuador.
    Unter anderem in einem Gefängnis in Latacunga wurden Wärter als Geiseln genommen.
    Quelle: Reuters/ Cristina Vega

    Inmitten heftiger Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden und staatlichen Sicherheitskräften in Ecuador sind laut der Behörde für Strafvollzug nun alle als Geiseln genommene Justizvollzugsbeamte freigekommen.
    Zunächst waren am Samstag 41 der Geiseln, 24 Gefängniswärter und 17 Verwaltungsangestellte, freigelassen worden. Später wurden auch die übrigen 136 Justizvollzugsbeamten freigelassen, die in mehreren Haftanstalten des südamerikanischen Landes von meuternden Gefangenen festgehalten worden waren. Bei Kämpfen in einem Gefängnis sei ein Wärter getötet und ein weiterer verletzt worden, hieß es weiter.
    Eine Rauchwolke und fliegende Reifen, nach der Sprengung eines Autos in einer schmalen Straße.
    In Ecuador sind mehr als 300 mutmaßliche Mitglieder krimineller Banden festgenommen worden. Fünf seien getötet worden, zahlreiche Waffen sichergestellt und Geiseln befreit worden.11.01.2024 | 0:20 min

    Die Gewalt in Ecuador eskaliert

    Zuletzt hatten kriminelle Banden in mehreren Haftanstalten gemeutert und zahlreiche Aufseher in ihre Gewalt gebracht. Viele Gefängnisse in Ecuador werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie weitgehend sich selbst überlassen.
    Ecuador sieht sich seit rund einer Woche einer beispiellosen Welle der Gewalt durch die Drogenkartelle ausgesetzt, deren Mitglieder mit Gefängnisaufständen, Geiselnahmen und Angriffen auf Polizisten das ganze Land terrorisieren. Auslöser war der Ausbruch von José Adolfo Macías alias "Fito", einer der mächtigsten Drogenbosse des Landes, am Sonntag vergangener Woche aus dem Hochsicherheitsgefängnis der Hafenstadt Guayaquil.
    EIn bewaffneter Polizist steht auf einer Straße im Zentrum.
    In Ecuador eskaliert die Gewalt rivalisierender Banden weiter. Montag hatte die Regierung den Ausnahmezustand verhängt, nachdem ein Drogenboss aus dem Gefängnis ausgebrochen war.10.01.2024 | 1:18 min

    Bewaffnete hatten TV-Sender gestürmt

    Nachdem Bewaffnete am Dienstag während einer live übertragenen Nachrichtensendung ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión gestürmt und zahlreiche Geiseln genommen hatten, schickte die Regierung die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
    Präsident Daniel Noboa erklärte per Dekret, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien.
    Ecuadors Präsident Daniel Noboa verhängt den Ausnahmezustand in einer Videobotschaft
    Wegen chaotischer Zustände in Gefängnissen hat Ecuadors Präsident Noboa den Ausnahmezustand verhängt. Zuvor wurde in Haftanstalten randaliert und Aufseher als Geiseln genommen.09.01.2024 | 0:19 min

    Kampf um Drogen-Routen in die USA und nach Europa

    Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas.
    Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.

    Sturm auf TV-Sender in Ecuador
    :Was hinter der Gewalteskalation steckt

    Fernsehzuschauer in Ecuador werden Zeuge, wie Bewaffnete die Mitarbeiter eines Senders bedrohen. Was steckt hinter der Gewalteskalation in dem südamerikanischen Land?
    Anne-Kirstin Berger, Rio de Janeiro
    Ecuador
    Analyse
    Quelle: AFP, dpa

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