Schon 200 Einsätze an Küste: DLRG mahnt zur Vorsicht

    Schon 200 Einsätze an Küste:Baden im Meer: DLRG mahnt zur Vorsicht

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    Das Meer ist nicht ganz ungefährlich - umso brenzliger, wenn Schwimmer sich selbst überschätzen oder Eltern ihre Kinder nicht ausreichend im Blick haben, mahnt die DLRG.

    Die DLRG blickt mit Sorge über zu wenig Rettungsschwimmer in die Zukunft.
    Schon über 200 mal mussten die Lebensretter der DLRG in diesem Sommer an der Küste ausrücken.
    Quelle: dpa

    Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft beobachtet eine zunehmende Selbstüberschätzung an deutschen Stränden und verweist auf die Gefahren beim Schwimmen im Meer. In diesem Sommer hätten die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer*innen bereits mehr als 200 Einsätze an Nord- und Ostsee leisten müssen, teilte der DLRG-Bundesverband mit.

    Strömungen und das Überschätzen der eigenen Fertigkeiten sind die häufigsten Ursachen dafür, dass es zu brenzligen Situationen kommt.

    Alexander Paffrath, DLRG-Einsatzleiter

    Immer wieder komme es vor, dass die Badegäste die Warnsignale der Wasserretter nicht beachteten, erklärte DLRG-Einsatzleiter Alexander Paffrath.
    Auf dem Foto sind Schülerinnen beim Schwimmunterricht zu sehen.
    Eine DLRG-Studie zeigt: Rund 20 Prozent der Grundschulkinder sind Nichtschwimmer, knapp 60 Prozent nicht sicher im Wasser. Grund dafür sind Unterrichtsausfälle in der Pandemie, Lehrkräftemangel und Bäderschließungen.08.06.2023 | 2:00 min

    DLRG mahnt zur Vorsicht

    Die DLRG mahnt zu noch mehr Vorsicht in den verbleibenden Wochen der Badesaison: Wir appellieren an alle Badegäste, nur die bewachten Strandabschnitte aufzusuchen. Vor dem Gang zum Wasser sollte der Blick immer in Richtung der Rettungsschwimmer gerichtet sein, sagte Paffrath.
    Sei an deren Station die gelbe Flagge gehisst, seien die Bedingungen im Wasser für die meisten Menschen bereits gefährlich. Bei gehisster roter Flagge sollte niemand mehr ins Wasser gehen.
    Ein orangener Windsack signalisiere zudem ablandigen Wind: Luftmatratzen und andere aufblasbare Freizeitgeräte drohten dann abgetrieben zu werden. Bei knapp der Hälfte der Einsätze im Wasser spielten diese eine Rolle.
    Ein Rettungsschwimmer mit einer DLRG-Weste sitzt auf einem Boot, schaut runter ins Wasser zu Johannes, der auf einer Luftmatratze schwimmt.
    logo!-Reporter Johannes ist mit Rettungsschwimmern der DLRG unterwegs.24.07.2023 | 2:41 min

    Eltern achten zu wenig auf ihre Kinder

    Während sich die Einsatzzahlen an den Küstenstränden insgesamt im üblichen Rahmen befänden, steche eine Statistik heraus, fügte die DLRG hinzu: Bis zum 22. August hätten die Lebensretter bereits mehr als 1.300 Fälle verzeichnet, in denen vermisste Kinder oder deren Eltern gesucht wurden. Das seien schon jetzt mehr als in der gesamten Vorsaison.
    Glücklicherweise sind die meisten Situationen ungefährlich und es ist kein Kind im Meer ums Leben gekommen.

    Allerdings können bereits wenige Augenblicke genügen, um das eigene Kind für immer zu verlieren.

    Alexander Paffrath, DLRG-Einsatzleiter

    Ein Drittel der Geretteten unter 14

    Bei 34 Prozent der Personen, die von den Rettungsschwimmern aus dem Wasser geholt werden mussten, handelte es sich um Kinder unter 14 Jahren, teilte die DLRG mit.
    Nach eigenen Angaben betreibt die Organisation an der Küste 86 Wasserrettungsstationen zwischen der Insel Borkum in Niedersachsen und der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern. Die in einigen Bundesländern noch laufenden Sommerferien und das Sommerwetter dürften weiterhin zu Hochbetrieb an Badestellen führen.
    Quelle: KNA, AFP
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