DLRG: Jahrelange Wartezeiten bei Kinder-Schwimmkursen

    DLRG in Sorge:Jahrelange Wartezeit bei Kinder-Schwimmkursen

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    Die DLRG-Präsidentin schlägt Alarm: Zu viele Schwimmbäder werden geschlossen und immer weniger Kinder können Schwimmkurse besuchen. Oder sie müssen jahrelang darauf warten.

    Nordrhein-Westfalen, Bedburg: Ein Junge nimmt an einem Schwimmkurs für Kinder teil.
    Dieses Kind hat einen der begehrten Plätze in einem Schwimmkurs ergattert. Oft sei das mit langen Wartezeiten verbunden, sagt die DLRG.
    Quelle: dpa

    Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) verzeichnet teilweise jahrelange Wartezeiten für Kinder-Schwimmkurse. "Die Not ist an den meisten Orten sehr groß, es gibt lange Wartelisten, wir können ehrenamtlich nicht auffangen, was in den Schulen nicht mehr geleistet wird", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Sonntag).
    Auf dem Foto sind Schülerinnen beim Schwimmunterricht zu sehen.
    Eine DLRG-Studie zeigt: Rund 20 Prozent der Grundschulkinder sind Nichtschwimmer, knapp 60 Prozent nicht sicher im Wasser. Grund dafür sind Unterrichtsausfälle in der Pandemie, Lehrkräftemangel und Bäderschließungen.08.06.2023 | 2:00 min

    Bädersterben ist Hauptursache

    Als eine der Hauptursachen für den Stau bei Kinder-Schwimmkursen nennt Vogt, dass immer mehr Schwimmbäder in Deutschland geschlossen würden.
    Viele Grundschulen hätten keine Schwimmbäder in erreichbarer Nähe und müssten zum Teil in Schwimmbecken von Kurkliniken und Hotels ausweichen. Mancherorts finde auch gar kein Schwimmunterricht statt.
    Kommunale Schwimmbäder in Not
    Viele kommunal betriebene Schwimmbäder müssen schließen. Die Anlagen sind veraltet und die Sanierungskosten zu hoch. Im 1.200-Seelen-Ort Tannheim halten die Bürger ihr Freibad in Eigenleistung in Schuss.10.08.2024 | 5:48 min
    Vogt forderte einen runden Tisch von Bund, Ländern und Gemeinden, um das Problem zu lösen.

    Die Länder schreiben Schwimmen in den Lehrplan, kümmern sich aber nicht um die Umsetzung und die Kommunen sind überfordert.

    DLRG-Präsidentin Ute Vogt

    Es müsse Klarheit darüber herrschen, wo Schwimmunterricht angeboten werden könne und wo mangels Schwimmbecken keine Ausbildung stattfinden kann. In solche Regionen müssten Fördermittel zum Bau kommunaler Schwimmzentren fließen.
    Eric sitzt zusammen mit einem Rettungschwimmer der DLRG in einem Boot der DLRG. Der Rettungsschwimmer schaut durchs Fernglas. Eric hät ein Fernglas in der Hand. Beide blicken auf den See hinaus.
    Schwimmen kann gefährlich sein. Im Notfall hilft die DLRG.03.12.2021 | 23:47 min

    Vogt: Ungerechte Verteilung der Investitionen

    Kritisch äußerte sich die DLRG-Präsidentin über die Verteilung der Investitionen des Bundes. Den Zuschlag erhielten jene Kommunen, die am schnellsten seien. Das dürfe nicht sein. "Der Zuschlag muss an diejenigen gehen, bei denen der Bedarf am größten ist."

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: epd, AFP

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