Höchstwert: DLRG rettet 870 Menschen vor dem Ertrinken

    Höchster Stand seit 1983:DLRG rettet 870 Menschen vor dem Ertrinken

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    Die DLRG hat 2023 so viele Menschen aus dem Wasser gerettet wie seit knapp 40 Jahren nicht mehr. Gefragt waren die Wasserretter in vielen schwierigen Lagen.

    Typical: DLRG
    DLRG leistete im vergangenen Jahr insgesamt rund 61.000 Einsätze.
    Quelle: dpa

    2023 seien 870 Menschen aus dem Wasser gerettet worden - 836 ein Jahr zuvor, teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit Sitz im niedersächsischen Bad Nenndorf am Donnerstag in Potsdam mit. Mehr Menschen wurden zuletzt 1983 vor dem Ertrinken bewahrt, damals waren es 1.100. DLRG-Präsidentin Ute Vogt sagte:

    Wir haben deutlich mehr Menschen gerettet als es Ertrunkene gab.

    DLRG-Präsidentin Ute Vogt

    Insgesamt retteten die Helfer sogar 1.120 Menschen das Leben - einschließlich der Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzinfarkten am Strand oder auch abseits des Strandes. Ein Jahr zuvor waren es 1.307.

    DLRG: Ertrunkenenzahlen steigen auf 378

    Im Februar hatte die DLRG bekannt gegeben, dass im vergangenen Jahr 378 Menschen ertrunken waren - 2022 wurden noch 355 tödliche Badeunfälle gezählt. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist nach eigenen Angaben die größte Wasserrettungsorganisation der Welt - und die Nummer eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Die Lebensretter zählen über 607.000 Mitglieder. Knapp die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.
    Die meisten Lebensrettungen gab es im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg - 185 Menschen wurde dort das Leben gerettet. Dahinter lag Schleswig-Holstein mit 146 Lebensrettungen vor Bayern (132) und Niedersachsen (125). Die meisten Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wiederum waren in Nordrhein-Westfalen (9828) im Einsatz, gefolgt von Niedersachsen (9438).

    Tausende Einsätze in Schwimmbädern und Freigewässern

    Gefragt waren die Wasserretter in vielen schwierigen Lagen - sie kamen bundesweit auf rund 61.000 Hilfeleistungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In weiteren knapp 4.000 Fällen sicherten sie etwa gekenterte Segelboote oder halfen Tieren in Not. Im Einsatz waren die Lebensretter in mehr als 1.200 Schwimmbädern und an über 1.100 Freigewässern, darunter auch viele Strände an Nord- und Ostsee. Vogt mahnte:

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass etliche Schwimmbäder über Personalmangel klagen, zahlreiche Gewässer weiter unbewacht sind und die Freiwilligen inzwischen weniger Zeit für ihr Ehrenamt aufbringen können.

    DLRG-Präsidentin Ute Vogt

    Allein an den deutschen Küsten achteten zwischen Anfang Mai und Ende September 2023 rund 6.000 DLRG-Rettungsschwimmer darauf, dass die Menschen sicher baden konnten. "Die Küste an sich ist sicher", sagte Achim Wiese vom DLRG-Bundesverband. Bundesweit waren fast 49.000 Rettungsschwimmer im Einsatz - gut 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
    "Auch für die anstehende Badesaison stehen die Vorzeichen gut", betonte Vogt. Denn: Viele Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wurden im vergangenen Jahr ausgebildet. Beim Rettungsschwimmabzeichen in Silber gab es demnach 45.525 erfolgreiche Prüfungen.

    Wasserretter oft ohne ausreichenden Versicherungsschutz

    Für ihre Arbeit forderte die DLRG mehr Unterstützung: "Unsere Einsatzkräfte haben über den Jahreswechsel im Hochwassereinsatz wieder einmal gezeigt, dass auf sie in Katastrophenlagen Verlass ist", sagte Vogt.

    Ihr Wert wird seitens der öffentlichen Hand aber weiterhin nicht ausreichend anerkannt.

    DLRG-Präsidentin Ute Vogt

    Allein in Niedersachsen hätten sich landesweit mehr als 1.500 Wasserretter der DLRG beteiligt, sie hätten Deiche an Aller, Leine und anderen Flüssen gesichert.
    Der Verband hatte zuvor schon die ungleiche Behandlung von staatlichen und privaten Helfern beklagt: Demnach haben ehrenamtliche Kräfte von Hilfsorganisationen anders als Freiwillige von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk nicht immer den nötigen Versicherungsschutz und kein Recht auf Freistellung durch den Arbeitgeber.
    Quelle: dpa

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