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Bahnhöfe, Übergänge, Stellwerke:Deutsche Bahn: Schienennetz verfällt weiter
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Die Deutsche Bahn gibt ihrer Infrastruktur nur eine mittelmäßige Note. Viele Bahnübergänge und Stellwerke müssten erneuert werden, so ein Zustandsbericht. Doch reichen die Mittel?
Viele Bahnübergänge und Stellwerke in Deutschland sind überaltert.
Quelle: Imago
Der Zustand des Schienennetzes in Deutschland hat sich erneut leicht verschlechtert.
Die Deutsche Bahn gibt der eigenen Infrastruktur für das vergangene Jahr lediglich eine mittelmäßige Note von 3,03. Das geht aus dem aktuellen Netzzustandsbericht der Bahn-Infrastrukturtochter InfraGo, der nun veröffentlicht wurde. Für das Vorjahr war der Wert mit 3,01 nur etwas besser.
Personenbahnhöfe mit mittelmäßiger Bewertung
Erstmals vergibt der Konzern in dem Bericht auch eine Note für die rund 5.400 Personenbahnhöfe der InfraGo. Sie kommen dabei auf einen ebenfalls nur mittelmäßigen Wert von 3,09. Die Bahn betont, dass sämtliche Anlagen der Infrastruktur "stand-, betriebs- und verkehrssicher" seien.
Das spüren vor allem die Bahnfahrgäste im Fernverkehr: Jeder dritte Fernzug war im vergangenen Jahr verspätet unterwegs. Ähnlich unzuverlässig ist die Bahn bislang auch in diesem Jahr. Grund sind die vielen Baustellen auf dem sanierungsbedürftigen Netz, die den Verkehr ausbremsen.
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Das Notensystem des Netzzustandsberichts funktioniert ähnlich wie Schulnoten. Werte zwischen 1,0 und 1,99 stehen für neue oder neuwertige Anlagen. 2,0 bis 2,99 bedeutet "Gut", 3er-Noten stehen für einen mittelmäßigen Zustand. Anlagen mit 4er-Werten gelten als "Schlecht". Hier können Ersatzinvestitionen bereits überfällig sein. Anlagen mit Noten zwischen 5,0 und 5,99 bekommen das Etikett "Mangelhaft". Sie könnten den Betrieb beeinträchtigen und hätten bereits erneuert werden müssen.
Erneuerungsbedarf bei Anlagen im Wert von 92 Milliarden Euro
Dem Netzzustandsbericht zufolge beläuft sich der Erneuerungsbedarf im Netz inzwischen auf mehr als 92 Milliarden Euro. Die Summe bezeichnet den Wert der Anlagen mit den Notenstufen schlecht bis mangelhaft, die mittel- bis kurzfristig ersetzt werden müssen.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie dem Bericht zufolge um knapp zwei Milliarden Euro. Hinzu kommen 17,6 Milliarden Euro für sanierungsbedürftige Bahnhöfe.
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Bahnübergänge und Stellwerke besonders betroffen
Besonders schlecht bestellt ist es dem Bericht zufolge um Bahnübergänge und Stellwerke. Davon sind viele inzwischen so überaltert, dass lediglich ein Neubau infrage kommt. Die Bahn vergibt bei den Stellwerken inzwischen den schlechten Wert 4,02.
"Das ist eindeutig ein Alarmsignal", teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit.
Davon profitierten dann auch die Fahrgäste und Transporteure durch pünktlichere Züge.
Bahn startet großangelegtes Investitionsprogramm
Auch die Bahn sieht laut dem Bericht "besonderen Handlungsbedarf". Mit einem großangelegten Investitionsprogramm will sie in den kommenden Jahren Dutzende, vor allem hochbelastete Streckenabschnitte umfassend modernisieren. Start ist in diesem Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die während der Bauarbeiten für rund fünf Monate vollständig gesperrt wird.
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"Der schlechte Zustand der Bahn nach einem jahrelangen Spardiktat ist offensichtlich", teilte die Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat mit. Um vernachlässigte Strecken, heruntergekommene Bahnhöfe und veraltete Anlagen zu modernisieren, brauche die Bahn eine langfristige Finanzierung durch einen staatlichen Fonds.
Für einen solchen Fonds zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur hatte sich zuletzt auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ausgesprochen. Mit welchen Mitteln ein solcher Fonds ausgestattet werden und was er alles umfassen soll, ist aber weiter unklar.
Quelle: dpa
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