"Ohne Not Menschen ausgeschlossen":Ankunftspläne sollen weg - Bahn in Kritik
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Die Digitalisierung macht vor ihnen nicht Halt: Die weißen Ankunftspläne in deutschen Bahnhöfen sind bald Geschichte, die gelben Abfahrtspläne bleiben. Daran gibt es auch Kritik.
Die gedruckten weißen Fahrpläne, die die Ankunftszeiten von Zügen zeigen, werden im Dezember aus den Bahnhöfen verschwinden.
Quelle: dpa
Sozial- und Fahrgastverbände kritisieren die geplante Abschaffung von gedruckten Ankunftsplänen der Deutschen Bahn in den Bahnhöfen.
Das "verschärft das Gefühl des Abgehängtseins, insbesondere bei allen, die nicht durchgängig digital unterwegs sind - Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen oder arme Menschen", sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Digitale Alternativen seien zudem oft unzuverlässig oder auch unzugänglich, sagte Bentele weiter.
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Pro Bahn ebenfalls gegen Abschaffung
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn plädierte für die Beibehaltung der gedruckten Ankunftspläne. Sie könnten "ruhig noch weiter aushängen", sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß dem RND.
Auf den Zugzielanzeigen gebe es zwar mehr Infos als früher und es lasse sich auf Veränderungen sowie Störungen besser reagieren. "Trotzdem nutzen viele Leute die Anzeigen nicht, sondern orientieren sich lieber in Ruhe an den Plänen."
Gelbe Abfahrtspläne bleiben
Die Deutsche Bahn hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass sie mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember auf die weißen Aushänge für die Ankunftspläne verzichtet. Die gelben Abfahrtspläne sollen bleiben.
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Das Unternehmen argumentiert, dass der gedruckte Ankunftsplan insbesondere wegen der "vielen Bauaktivitäten" meist eine "überholte Datenlage" darstellt. Zuverlässiger seien Monitore oder die Live-Ankunftstafel im Bahnhof sowie die dynamischen Anzeiger direkt am Bahnsteig. Digital stünden die Informationen auf bahn.de, bahnhof.de oder in der App DB Navigator zur Verfügung.
Umweltschutz, weniger Kosten und mehr Platz auf dem Bahnsteig
Eine Bahn-Sprecherin sagte AFP am Donnerstag, Datenpflege und Druck der Ankunftspläne verursachten hohe Kosten, der Verzicht auf Papier und Druck entlaste zudem die Umwelt. Das Unternehmen argumentierte zudem, der Abbau von Vitrinen schaffe Platz auf dem Bahnsteig.
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Die Bahn hatte vergangene Woche betont, das Vorgehen sei mit dem Referat Fahrgastrechte des Eisenbahnbundesamtes abgestimmt und dort "ausdrücklich begrüßt" worden.
Der Fraktionsvize der SPD im Bundestag, Detlef Müller, sagte AFP, die Diskussion erinnere ihn stark an die Debatte um die Abschaffung der gedruckten Kursbücher vor 15 Jahren. Auch hier habe es viel Kritik gegeben - für Bahnreisende habe sich aber keine merkliche Verschlechterung ergeben. Müller argumentierte, der Mehrwert der weißen Ankunftstafel sei in Zeiten der Digitalisierung "doch sehr begrenzt".
Quelle: ZDF
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Quelle: AFP
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