Virologe Drosten will keine Öffentlichkeit mehr

    Bekannter Virologe in Corona-Zeit:Drosten will keine Öffentlichkeit mehr

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    In der Corona-Pandemie kannte ihn fast jeder: Christian Drosten. Der Virologe wurde aber für viele Kritiker zum Ziel von Anfeindungen. Im Rückblick zieht er eine harte Bilanz.

    Archiv: Christian Drosten
    Über die WHO veröffentlichte der Berliner Virusforscher Christian Drosten am 13. Januar 2020 den ersten Test auf das neue Virus. Später wurde er zum Cheferklärer der Pandemie. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Der zu Corona-Zeiten äußerst prominente Virologe Christian Drosten hat sich damals sehr belastet gefühlt und würde sich nicht noch einmal derart in die Öffentlichkeit begeben. Grund dafür seien die "negativen Seiten, die das für mich hatte", sagte er in einem Podcast von Zeit Online nach Angaben vom Dienstag. Das gelte "in jeder Hinsicht, beruflich, privat. Es ist einfach eine zu große Belastung".
    Er sei für seine Einlassungen "im Nachhinein, wo die Gefahr nicht mehr gefühlt wird, von unqualifiziertester Seite" kritisiert worden, sagte der Virologe weiter. Dagegen habe er sich kaum verteidigen können. Sein Leben werde nie wieder wie vor Corona sein, führte Drosten aus.
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    Drosten zieht gemischte Bilanz

    Drosten war in der Pandemie zu einem der bekanntesten Wissenschaftler Deutschlands geworden. Er ist Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Er saß auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.
    Schulen, Kitas, Geschäfte, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen – vor allem während der Lockdowns musste viel in Deutschland schließen. Es gab Abstands- und Kontaktregeln, Quarantäne, Besuchsverbote in Krankenhäusern und Heimen sowie Einreiseverbote.
    Der Virologe zog eine gemischte Bilanz der Pandemie. "Kein Land hat die erste Welle so gut kontrolliert. Wir hatten kaum direkte Tote und Übersterblichkeit", sagte er in dem Podcast.
    Das habe sich allerdings mit der zweiten Welle im Herbst und Winter 2020/21 geändert. Grund dafür sei unter anderem, dass andere Wissenschaftler in Talkshows im Sommer 2020 "sich nicht mehr auf die wissenschaftlichen Fakten berufen" hätten. Das habe Folgen für Politik und Bevölkerung gehabt.
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    Steinmeier macht Druck

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will am Freitag in Berlin ein Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie führen. Er hatte Ende Januar eine zügige Aufarbeitung der Pandemie nach der Bundestagswahl gefordert. Das Staatsoberhaupt sagte:

    Ich bin überzeugt, in der Aufarbeitung der Pandemie liegt eine Chance für die Demokratie.

    Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

    "Sie wird uns helfen, Vertrauen von den Menschen zurückzugewinnen, die es in den vergangenen Jahren verloren haben."
    Quelle: AFP, KNA

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