Nach Corona: Dänemark bietet Wege aus der Einsamkeit
Gemeinschaft leben in Dänemark:Fünf Wege aus der Einsamkeit
von Kyra Funk
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Einsamkeit kann jeden treffen, unabhängig von Alter und Geschlecht. Ein Problem für die Gesellschaft. Doch es gibt Lösungen gegen soziale Isolation. Dänemark macht es vor.
Freunde treffen oder ein geselliger Konzertbesuch - immer mehr Menschen fehlt Austausch. Die Einsamkeit in der Gesellschaft nimmt zu. Wie ist wieder mehr Gemeinschaft möglich?20.03.2025 | 29:45 min
Einsamkeit ist ein wachsendes Problem. Bei einer Studie aus dem Jahr 2024 gab alleine in Deutschland mehr als die Hälfte aller Jugendlichen an, sich einsam zu fühlen. Seit der Corona-Pandemie hat das Gefühl zugenommen. In Dänemark gibt es seit Jahren Maßnahmen gegen Einsamkeit. Aarhus beispielsweise geht einen vorbildlichen Weg.
Taskforce gegen Einsamkeit
In Dänemarks zweitgrößter Stadt wird die Bekämpfung von Einsamkeit von der kommunalen Gesundheitsbehörde gesteuert. Eine zwölfköpfige Taskforce schafft eine soziale Infrastruktur. Das heißt, die Bürgerinnen und Bürgern sollen sich so oft wie möglich begegnen können.
34 Begegnungshäuser in verschiedenen Quartieren wurden daher gebaut. Sie beleben die Nachbarschaft und bieten vom Strickclub bis zum Kochkurs die unterschiedlichsten Aktivitäten an. Neue Kontakte lassen sich auch in den Stadtteilcafés, Gemeinschaftsgärten oder an offenen Bücherschränken knüpfen. Solche lebendigen Quartiere spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Einsamkeit.
Städte können anonym sein, Einsamkeit begünstigen. Stadtentwickler sowie Vertreter von Kommunen und sozialen Einrichtungen arbeiten an Konzepten, um dem entgegenzuwirken. 22.12.2024 | 3:06 min
Architektur gegen Einsamkeit
Das Wohnumfeld kann erheblich dazu beitragen, Einsamkeit zu verringern. Gemeinsam wohnen und trotzdem eine eigene Wohnung haben: Das "Generationernes Hus" hat Modellcharakter. Es wurde von der Gesundheitsbehörde gebaut und wird von Kristian Dall geleitet:
Die Idee ist, eine moderne Interpretation eines traditionellen Dorfes zu schaffen, in dem alle Bewohner und Kinder eine Gemeinschaft bilden.
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Kristian Dall, leitet das "Generationeres Hus" in Aarhus
Von der Kita bis zur Altenpflege geht das Haus nicht nur auf individuelle Bedürfnisse ein, sondern bietet auch viele potenzielle Interaktionsmöglichkeiten. Derartige Wohnprojekte gelten als zukunftsweisend, um der Vereinzelung auch städtebaulich aktiv vorzubeugen.
Zusammenleben zwischen Jung und Alt: Ein Mehrgenerationenhaus in Dormagen macht das vor. Es wird gespielt, gekocht, gewerkelt und einander geholfen. Manchmal fließen auch Tränen.
von Saskia Schüring
Digitale Möglichkeiten als Chance
Social Media kann nicht nur isolieren, sondern auch verbinden. Online-Plattformen können vor allem jungen Menschen, aber auch Mobilitätseingeschränkten Kontaktmöglichkeiten bieten. Daher bezieht Aarhus digitale Treffpunkte in die Einsamkeitsstrategie ein.
Die Gesundheitsbehörde hat eine Art digitales schwarzes Brett geschaffen, mit dem sich Einwohner leicht vernetzen können. Es werden Events wie beispielsweise gemeinsames Minigolfen angeboten. Die Teilnehmenden sind aufgerufen, alleine zu kommen, um auch wirklich neue Menschen kennenzulernen. Das erfordert Mut. Wichtig ist den Dänen, dass die Zugänge möglichst kostenlos sind.
Engagement in Vereinen oder Ehrenamt
Ehrenamtliche Tätigkeiten bieten nicht nur eine sinnstiftende Beschäftigung, sondern auch soziale Interaktion. Viele Organisationen bieten eine niederschwellige Möglichkeit, Teil einer Gemeinschaft zu werden. Jakob Flou Kristensen, der das Anti-Einsamkeits-Team in der Gesundheitsbehörde Aarhus leitet, bestärkt, dass ehrenamtliches Engagement ein Teil der Strategie ist: "Die Verantwortung liegt bei uns allen. Sowohl der Staat als auch die Angehörigen und der Betroffene selbst müssen aktiv werden."
Eigenverantwortung fördern und Einsamkeit überwinden
In Aarhus soll auch die Selbständigkeit der Einwohner möglichst lange erhalten bleiben. Deshalb ermutigt die Stadt zu einem aktiven Lebensstil. Die Verantwortung, sich nicht zu isolieren, braucht Eigeninitiative. Denn der Weg aus der Einsamkeit beginnt oft mit einer kleinen Entscheidung: aktiv auf andere zuzugehen, ein Gespräch zu initiieren oder an einer Veranstaltung teilzunehmen. Die Rahmenbedingungen schafft die Stadt.
Das Gefühl der Einsamkeit frisst sich immer stärker in den Lebensalltag junger Menschen. Wieso trifft es dabei besonders die digital vernetzte Jugend?14.01.2024 | 27:00 min
Fünf Jahre nach der bisher verheerendsten Pandemie des 21. Jahrhunderts geht ein ZDF-Themenschwerpunkt der Frage nach, was aus der Corona-Pandemie für Lehren gezogen wurden und werden. In der Zeit vom 8. bis zum 21. März 2025 beschäftigen sich sowohl aktuelle Magazinsendungen als auch Doku-Formate mit dem Thema.
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