Ausnahmezustand ausgerufen:Waldbrände in Chile: Mehr als 110 Tote
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In Chile sind bei schweren Waldbränden nach Behördenangaben bislang mehr als 110 Menschen ums Leben gekommen. Präsident Boric warnte vor einer "Tragödie von sehr großem Ausmaß".
Bei schweren Waldbränden im südamerikanischen Land sind bereits über 100 Menschen gestorben, rund 400 gelten noch als vermisst. Besonders betroffen ist die Küstenregion Valparaiso.05.02.2024 | 1:32 min
Bei den heftigen Waldbränden in Chile sind jüngsten Behördenangaben zufolge bisher mindestens 112 Menschen ums Leben gekommen. 32 der Opfer seien bereits identifiziert, teilte das Innenministerium des südamerikanischen Landes am späten Sonntagabend (Ortszeit) weiter mit.
Präsident Gabriel Boric warnte, das Land stehe vor einer "Tragödie von sehr großem Ausmaß". Hunderte von Menschen werden nach Angaben der Behörden noch immer vermisst. Das schürt Befürchtungen, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen wird, da immer mehr Leichen an den Hängen und in den von den Waldbränden verwüsteten Häusern gefunden werden.
Chilenische Forstbehörde: 188 Brände auf 29.000 Hektar Fläche
Innenministerin Carolina Tohá sprach zuvor mit Blick auf die zu erwartenden Opferzahlen von der wahrscheinlich schlimmsten Notlage in dem südamerikanischen Land seit dem schweren Erdbeben im Jahr 2010. Damals waren mehr als 520 Menschen ums Leben gekommen. Präsident Boric kündigte ab Montag eine zweitägige Staatstrauer zu Ehren der Todesopfer an.
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Die Forstbehörde registrierte am Sonntag im ganzen Land 188 Brände auf einer Fläche von insgesamt knapp 29.000 Hektar - was in etwa der Größe Bremens entspricht. Tausende Häuser seien beschädigt oder zerstört, allein in der Region Valparaíso seien es mehr als 3.000, sagte Tohá.
Bei Waldbränden in Chile sind über 60 Menschen ums Leben gekommen. Durch die anhaltende Trockenheit und Temperaturen um 40 Grad begünstigt, breiten sich die zahlreichen Brände aus.04.02.2024 | 2:02 min
Region westlich von Santiago am schwersten betroffen
Die Region westlich der Hauptstadt Santiago, wo nach Angaben der Regierung etwa 1,8 Millionen Menschen leben, ist am schwersten von den Bränden betroffen. Nahe der Küstenstädte Valparaíso und Viña del Mar habe sich ein Brand auf eine Fläche von etwa 11.000 Hektar ausgeweitet, hieß es.
Im Sommer auf der Südhalbkugel kommt es in Chile immer wieder zu schweren Waldbränden. Es besteht aber der Verdacht, dass zumindest einige der Brände absichtlich gelegt worden seien.
Quelle: dpa, Reuters
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