Gestrandeter Buckelwal durch Parasiten geschwächt

Wattenmeer:Gestrandeter Buckelwal durch Parasiten geschwächt

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Vor wenigen Tagen wurde bei Wangerooge ein Buckelwal tot am Strand gefunden. Laut neuester pathologischer Untersuchungen war das Tier durch Darmparasiten stark geschwächt.

Archiv: Ein Blick auf das Maul des vor wenigen Tagen auf der Nordseeinsel Minsener Oog gestrandeten, toten Buckelwals.
Der Buckelwal war auf einer Vogelinsel nahe Wangerooge gestrandet.
Quelle: dpa

Der vor rund einer Woche auf der unbewohnten Nordseeinsel Minsener Oog entdeckte, tote Buckelwal ist durch Darmparasiten erheblich geschwächt gewesen. Das ergaben Untersuchungen von Pathologen des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg, das auch für Veterinärmedizin zuständig ist.
Bekannt war bereits, dass das Tier unterernährt war. Zu der Abmagerung könnten die Parasiten im Darm des Wales beigetragen haben, hieß es. Zunächst hatte die "Ostfriesen-Zeitung" berichtet.
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Wildtiere wiesen demnach häufig einen gewissen Parasitenbefall auf. Die Intensität des Parasitenbefalls könne jedoch im vorliegenden Fall mit ursächlich für die schlechte Konstitution des Tieres sein, hieß es in einem Bericht der Behörde. Hinweise auf eine ansteckende Infektionskrankheit konnten die Experten demnach nicht feststellen.
Die Fachleute nahmen bei einer Untersuchung des Kadavers mehrere Proben, um sie im Labor zum Beispiel auf mögliche Schadstoffe oder Infektionserreger zu untersuchen. Ergebnisse stehen noch aus.
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Abschürfungen und Einkerbungen am Kadaver

Die Pathologen stellten auch Abschürfungen und Einkerbungen an dem Tier fest. Diese könnten bei der Strandung und nach dem Tod des Tieres entstanden sein, hieß es. Es gebe keine Anhaltspunkte für schwerwiegende äußere oder innere Verletzungen.

Die Kollision mit einem Schiff ist daher unwahrscheinlich.

aus dem pathologischen Bericht zum toten Buckelwal

Ein Hubschrauberpilot hatte den Walkadaver vor mehr als einer Woche beim Überfliegen der unbewohnten Vogelschutzinsel Minsener Oog östlich von Wangerooge entdeckt. Experten reisten daraufhin per Boot auf die Insel und untersuchten den Kadaver. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem Tier um ein 7,40 Meter langes junges Männchen handelte.
Die Luftaufnahme aus einem Hubschrauber zeigt einen schwarzen Wal im Sand liegend auf der kleinen, unbewohnten Wattenmeerinsel Minsener Oog südöstlich der Insel Wangerooge.
Die Luftaufnahme aus einem Hubschrauber zeigt einen schwarzen Wal im Sand liegend auf der kleinen, unbewohnten Wattenmeerinsel Minsener Oog südöstlich der Insel Wangerooge.
Quelle: dpa

Ausgewachsene Buckelwale werden laut LAVES 13 bis 18 Meter lang. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes ist eine Bergung des toten Tieres nicht notwendig.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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