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Bolivien gegen Kolumbien:WM-Qualifikation auf über 4.000 Meter Höhe
von Tobias Käufer, Rio de Janeiro
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Boliviens Fußball-Nationalmannschaft darf wieder von der WM-Qualifikation träumen. Und setzt dabei auf einen besonderen Effekt.
Wettkampf auf 4.000 Meter Höhe: Die bolivische Fußball-Nationalmannschaft spielt um die WM-Qualifikation.
Quelle: dpa
Wenn Kolumbiens Fußball-Nationalmannschaft um Ex-Bayern-Star James Rodríguez am Donnerstag (22 Uhr MESZ) im Rahmen der südamerikanischen WM-Qualifikationsrunde zu Gast ist, wird nicht nur sportliches Geschick gefragt sein. Denn die Partie findet auf 4.085 Meter Höhe statt. In einem Stadion, das von den Bolivianern liebevoll "El Titan" genannt wird.
Wettkampf über den Wolken
Fußball in der Höhe, das war in Bolivien schon immer ein ganz besonderes Thema. Einst legte sich der ehemalige Präsident Evo Morales (2006 - 2019), selbst indigener Herkunft, sogar mit dem Fußball-Weltverband FIFA an. Es ging darum, ob internationale Fußballspiele in La Paz (rund 3.600 Meter Höhe) erlaubt seien oder nicht. Die FIFA hatte damals Bedenken, Morales holte zum Gegenschlag aus. Er bat im Jahr 2007 vor nationalen und internationalen Fotografen zu einem Kick auf dem Chacaltaya auf rund 5.400 Meter an und ließ die FIFA-Experten wissen:
In dem 40-minütigen Spiel traf Morales selbst dreimal, Bilder von der Partie mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund gingen um die Welt. Morales ging es darum, dass den indigenen Völker das Recht zugesprochen werden müsse, in ihrer natürlichen Umgebung zu spielen.
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Boliviens Traum von der Weltmeisterschaft
Morales war auch der Initiator des acht Millionen Euro teuren Stadions in El Alto. Und genau dort auf 4.085 Meter Höhe wird nun am Donnerstag um wichtige drei Punkte in der WM-Qualifikation gespielt. Bolivien hofft zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder auf eine Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.
In der Tabelle der sogenannten "Eliminatorias" ist die Mannschaft punktgleich mit dem Tabellensiebten Paraguay. Der Platz würde in der Endabrechnung ein Relegationsspiel bedeuten. Nur ein Punkt liegt Bolivien hinter Rekordweltmeister Brasilien. So gut wie diesmal standen die Chancen für den Außenseiter schon lange nicht mehr.
Spiele in großer Höhe umstritten
Fußball in dieser Höhe ist für Sportler, die das nicht gewohnt sind, erst mal eine Herausforderung, sagt der kolumbianische Mediziner Carlos Alejandro López Alban vom Zentrum für Gesundheitsforschung in Cali im Gespräch mit ZDFheute:
Fußball in der bolivianischen Höhe hat in der Vergangenheit stets für aufsehenerregende Ergebnisse gesorgt. Eine 1:6-Niederlage Argentiniens mit Superstar Lionel Messi ging 2009 als "die Schmach von La Paz" in die Geschichte ein. Der argentinische Trainer damals: Diego Maradona. Am Donnerstag wird allerdings noch einmal um 500 Meter höher gespielt als damals in der Arena in La Paz. Und im Höhenstadion El Alto ging zuletzt Rivale Venezuela mit 0:4 unter.
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Die starken "Cafeteros" aus Kolumbien, derzeit auf Rang zwei, haben allerdings einen Vorteil: Ein Teil ihrer Spieler ist ebenfalls im Hochland der Anden großgeworden, kennt sich also mit Spielen in der Höhe aus. Kolumbiens argentinischer Trainer Nestor Lorenzo geht die Herausforderung pragmatisch an:
Und auch die Kolumbianer setzen bei ihren Heimspielen auf einen geografischen Effekt. Sie bitten in der Regel nachmittags im brüllend heißen Barranquilla zu ihren Heimspielen. Dann ist die Hitze im dortigen Stadion besonders erdrückend und die Stärke so manchen Gegners schmolz im "Grill von Barranquilla" zusammen. So wie am letzten Spieltag beim 2:1 gegen den amtierenden Weltmeister Argentinien.
Quelle: ZDF
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