Boeing 737 Max 9 darf nach Vorfall weiterhin nicht abheben

    Beschluss der US-Flugbehörde:Boeing 737 Max 9 darf weiterhin nicht abheben

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    Die Max 9 darf weiter nicht abheben - auf unbestimmte Zeit: Die US-Flugbehörde will nach dem Vorfall, bei dem ein Kabinenteil herausbrach, 40 Flugzeuge erneut überprüfen lassen.

    Nach der Notlandung einer Boeing 737 Max 9 wegen eines verlorenen Teils der Kabinenwand hat die US-Luftfahrtbehörde FAA das Flugverbot für insgesamt 171 Maschinen auf unbestimmte Zeit verlängert. Das diene "der Sicherheit der amerikanischen Reisenden", erklärte die Federal Aviation Administration (FAA). "Wir arbeiteten daran, sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt". Die Max 9 werde "nicht in den Himmel zurückkehren, bis wir völlig davon überzeugt sind, dass sie sicher ist".
    40 der Flugzeuge müssen erneut inspiziert werden. Anschließend werde die Behörde die Ergebnisse prüfen und entscheiden, ob die Sicherheit ausreichend sei, um die Max 9 wieder fliegen zu lassen.
    Passagiere in der Nähe eines Lochs im Rumpf einer Alaska Airlines Boeing 737 Max 9
    Passagiere in der Nähe eines Lochs im Rumpf einer Alaska Airlines Boeing 737 Max 9.
    Quelle: AP

    Kabinenwand brach während des Flugs aus der Maschine

    Bei einer Maschine dieses Typs der Fluggesellschaft Alaska Airlines war in der vergangenen Woche kurz nach dem Start in Portland im nordwestlichen US-Bundesstaat Oregon ein Teil der Kabinenwand herausgeflogen. Das Bauteil war nach dem Start bei einem erst acht Wochen alten Jet mit 177 Menschen an Bord herausgebrochen und hatte ein türgroßes Loch auf Höhe der Sitzreihen gerissen.
    Daraufhin kehrte das Flugzeug um und machte rund 20 Minuten später in Portland eine Notlandung. Bei dem Vorfall wurde niemand schwer verletzt. Die FAA leitete eine Untersuchung zu dem Vorfall ein und ordnete bei Maschinen mit der gleichen Konfiguration sofortige Inspektionen an.

    Flugbehörde braucht weitere Details

    Die Aufsichtsbehörde teilte mit, es seien zusätzliche Informationen von Boeing nötig, bevor sie die vorgeschlagenen Inspektions- und Wartungsanweisungen des Herstellers genehmigen könne. "Wir konzentrieren uns zunehmend auf den Herstellungsprozess", sagte FAA-Administrator Mike Whitaker. Unter strengerer Aufsicht wird die Aufsichtsbehörde die Produktionslinie und die Zulieferer der Boeing 737 Max 9 überprüfen.
    Danach wollen sie in Erwägung ziehen, bestimmte Aspekte der Sicherheitszertifizierung neuer Flugzeuge, die die FAA bisher dem Flugzeughersteller zugewiesen hatte, durch eine unabhängige Stelle übernehmen zu lassen.

    Hunderte Flüge wurden abgesagt

    Alaska Airlines und United Airlines, die beiden Fluggesellschaften aus den USA, die die betroffenen Flugzeuge einsetzen, mussten in der vergangenen Woche Hunderte von Flügen wegen des Flugverbots streichen.
    Am Freitag haben beide Fluggesellschaften alle Max-9-Flüge bis Dienstag annulliert, und United hat in den folgenden Tagen einige weitere Flüge abgesagt.
    Quelle: AFP, Reuters
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