Nach heftiger Kritik: Berlinale lädt AfD-Politiker aus

    Nach heftiger Kritik:Berlinale-Leitung lädt AfD-Politiker aus

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    Nach massiver Kritik reagieren die Berlinale-Macher: Erst hatten sie AfD-Politiker zum Festival eingeladen, nun wurden die Einladungen wieder zurückgezogen.

    Eine ältere Frau und ein Mann mit Bart stehen vor einem großen Plakat für die Berlinale 2024.
    Nach Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale hat die Festivalleitung die Hintergründe erklärt und sich gegen Rechtsextremismus positioniert.06.02.2024 | 4:07 min
    Nach tagelanger Diskussion hat das Leitungsduo der Berlinale fünf zuvor zur Eröffnungsgala des Filmfestivals eingeladene AfD-Politikerinnen und -Politiker wieder ausgeladen. Diese seien zudem darüber informiert worden, "dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", erklärten Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian am Donnerstag.
    Es sei ihnen "als Berlinale und als Team wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie".
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    Die Berlinale-Leitung begründete ihre Entscheidung auch mit den Enthüllungen, die es in den vergangenen Wochen zu "explizit antidemokratischen Positionen" und zu einzelnen Politikern der AfD gegeben habe. Das Netzwerk Correctiv hatte Anfang Januar über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Mitglieder der rechtskonservativen Werteunion, Rechtsextreme und Unternehmer berichtet. Diese sprachen den Recherchen zufolge bei dem Treffen Ende November 2023 über die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland.
    Demo "Junge Alternative", Teilnehmer mit Banner: "Deutsche Jugend fordert Remigration!"
    Bereits 2018 hatte eine AfD-Delegation dem syrischen Diktator Bashar al-Assad vorgeschlagen, nach Deutschland geflohene Syrer in das Bürgerkriegsland "zurückzuführen".23.01.2024 | 6:50 min

    Viel Kritik an Einladungen für AfD-Politiker

    Die Kritik an Einladungen von AfD-Politikern war seit dem vergangenen Wochenende nicht abgerissen. Zuletzt hatte sich unter anderem der Bundesverband Schauspiel ablehnend geäußert. Die Partei nutze ihren Platz in den Parlamenten, um die pluralistische Demokratie zu bekämpfen:

    Sie bekämpft damit auch unsere kulturelle Vielfalt und damit auch das, wofür wir als Kulturschaffende stehen.

    Bundesverband Schauspiel zur AfD

    Nach Medienberichten soll bereits am vergangenen Wochenende eine dreistellige Zahl von Filmschaffenden und anderen Personen in einem Brief gegen die Einladung von AfD-Politikern protestiert haben.

    Berlinale will sich für freie, tolerante Gesellschaft engagieren

    In der am Donnerstag verbreiteten Erklärung der Berlinale-Leitung heißt es zur Begründung der Ausladung:

    Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört.

    Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, Berlinale-Leitung

    Die Berlinale engagiere sich seit Jahrzehnten für demokratische Grundwerte und gegen jede Form von Rechtsextremismus.

    Claudia Roth hatte Einladung verteidigt

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hatte die Einladung von fachlich zuständigen AfD-Abgeordneten zu Wochenbeginn verteidigt. Dies entspreche "der demokratischen Praxis und dem Respekt der Bundesregierung vor dem Parlament und seinen gewählten Abgeordneten".
    Die Berlinale-Leitung sprach zunächst von einem großen Dilemma. Es müsse jedoch respektiert werden, wenn die Kulturstaatsministerin und der Berliner Senat ihre Kartenkontingente an demokratische Mandatsträger vergeben, auch wenn sie von der AfD sind.
    Quelle: dpa, epd, AFP

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