Was Horst Lichter heute darf, was er zuvor nicht durfte
2.000. Folge der Trödelshow:Premiere für Horst Lichter bei Bares für Rares
von Christian Harz
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Seit mehr als zehn Jahren begeistert die ZDF-Trödelshow Millionen Zuschauer. Warum sich Händler und Experten am Set nie begegnen - und welches Novum sich zum Jubiläum ereignet hat.
Mit einem goldenen Brillantkreuz sind Jurastudentin Stefanie und ihre Mutter Cosima zu Horst Lichter gekommen. Bereits die Geschichte, wie das mit Diamanten besetzte Schmuckstück in den Besitz der Familie wanderte, klingt abenteuerlich: Jahrelang begleitet die Schwester von Cosimas Adoptivmutter eine ältere Dame in die Kirche. Später vermacht die Frau ihr die Antiquität.
Am Set wird klar: Hohe Geistliche haben das Schmuckstück getragen. In dem Exponat befindet sich ein Holzsplitter, der aus dem Kreuz von Jesus Christus stammen soll, wie 'Bares für Rares'-Expertin Wendela Horz erklärt. "Bestätigt" werde das unter anderem durch ein päpstliches Siegelwappen. "Wir sprechen hier von einer Weltsensation, ihr erlebt mich das erste Mal relativ ruhig", gibt sich der Moderator ehrfürchtig.
Lichter: "Jäger des verlorenen Schatzes - aber in echt"
Den Händlern ist das Kreuz 42.000 Euro wert. Die höchste Summe, die die Bietenden bis zu dem Zeitpunkt für ein Exponat bezahlt haben. "Jäger des verlorenen Schatzes, aber in echt", fasst Lichter die Situation im Mai 2019 - und defacto auch das Prinzip der Sendung - zusammen. Allein auf Youtube hat die Szene um das Brillantkreuz mehr als 13 Millionen Views.
Welcher Händler ist ausgebildeter Safari-Guide – und wer zeichnet jedes Schmuckstück? Mehr zu den Experten und Händlern und darüber, wie ein Dreh abläuft, zeigt "backstage". 14.12.2023 | 25:33 min
Es sind Momente wie diese, die die Zuschauer seit der Erstausstrahlung von "Bares für Rares" am 4. August 2013 begeistern. Heute ist "Bares für Rares" die erfolgreichste ZDF-Daytime-Sendung. Allein bis September erreichten die wöchentlichen Sendungen in diesem Jahr durchschnittlich fast zwei Millionen Zuschauer. Auch online erfreut sich die Sendung großer Beliebtheit.
Lichter: "Ich habe 2.000 Sendungen davon geträumt, hier zu sitzen"
Heute feiert Bares für Rares sein Jubiläum mit einer Überraschung - auch für Lichter. Nachdem Experte Detlev Kümmel den Wert eines Exponats eingeschätzt hat, zückt Lichter nicht nur eine Händlerkarte, die er dem Kandidaten übergibt, sondern zwei. "Weißt du, warum ich die rausziehe?", fragt er den erstaunten Kandidaten und erklärt:
Heute ist die 2.000 Sendung. Und ich durfte mir unter fünf Fällen einen aussuchen, wo ich mit in den Händlerraum komme und Händler bin. Das heißt, ich werde gleich mitbieten auf dein schönes Auto.
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Horst Lichter
Erstmals in der Geschichte wechselt der 62-Jährige, der von Anfang an als Moderator von Bares für Rares dabei ist, seine Aufgabe und wird selbst zum Händler. "Das erste Mal in zehn Jahren, dass ich transpiriere unter den Armen", scherzt er, als er an den Händlertisch geht. "Ich habe 2.000 Sendungen davon geträumt, hier zu sitzen", so der Moderator.
Man könne "das Leben anders leben", wenn man mit sich selbst befreundet ist, so Fernsehkoch und Morderator Horst Lichter.30.09.2024 | 6:09 min
Warum sich Händler und Experten (eigentlich) nicht begegnen
Mit seiner Premiere am Händlerpult bricht Lichter auch mit einem Grundprinzip der Sendung. Normalerweise sehen alle Händler die Objekte zum ersten Mal im Händlerraum, wenn die Kamera bereits läuft. Wie die Experten vor den Kandidaten und Lichter den Wert der Antiquitäten beurteilen, erfahren sie nicht. Auch am Set wird penibel darauf geachtet, dass sich beide Gruppen nicht begegnen.
Selbst aufs Mittagessen aller Beteiligten hat das Auswirkungen:
Die Experten und Händler werden hier streng getrennt, sie dürfen sich während der Drehzeit nicht sehen, damit eben keine Informationen aus der Expertise in den Händlerraum überschnappen.
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Security-Mitarbeiter
"Da wird dann eben auch in der Mittagspause draufgeachtet, dass sie getrennt - also zeitversetzt - mittagessen", erklärt ein Security-Mitarbeiter am Set.
Händler zahlten bisher mehr als acht Millionen Euro
Insgesamt 31 Händler und 16 Experten waren seit der ersten Aufzeichnung Teil der Show. Mehr als 11.000 Experten- und Händlergespräche wurden geführt - und über acht Millionen Euro in (vermeintlichen) Trödel, Raritäten und Antiquitäten investiert - die höchste Einzelsumme aller Zeiten von 60.000 Euro Ende Juli diesen Jahres für einen Jaguar E-Type Coupé.
Ob Lichter mit seinem Wissensvorsprung bei seinem Einstand direkt zugeschlagen hat und nun Besitzer eines doch deutlich kleineren Autos ist, sehen Sie in der Jubiläumsfolge oben im Video. Und ob der Moderator auch künftig noch einmal die Rollen tauschen wird und selbst am Händlerpult platznimmt? Schauen wir mal, was wird.
Quelle: dpa
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