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Mehr Geld für Straße und Schiene:Was der Infrastrukturfonds bringen soll
von Ina Baltes
Brücke in Bad Schandau gesperrt:Wo die Feuerwehr nicht über die Elbe kommt
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Deutschlands Brücken bröckeln. Das bekommen jetzt auch die Menschen an der Elbe zu spüren. Die Brücke in Bad Schandau ist gesperrt, die nächste liegt 26 Kilometer weit entfernt.
John Arko beitreibt die "Landbäckerei Schmidt"; kein kleines Unternehmen. Er hat viele Filialen bis hin nach Dresden zu beliefern. Aber vor allem hat er seine Geschäfte in der Sächsischen Schweiz - beidseits der Elbe. Doch der Weg zum anderen Ufer ist nun gekappt.
Lieferfahrten, Pflegedienste, Feuerwehren - der Umweg schmerzt
Die einzige Brücke in seiner Nähe, die Brücke in Bad Schandau, ist plötzlich gesperrt. Nun müssen Arkos Lieferwagen riesige Umwege fahren. Täglich 350 bis 400 Kilometer mehr. Das kostet nicht nur Sprit, das kostet Zeit und Nerven.
Wir mussten die gesamt Logistik und Schichtenplanung im Betrieb umstellen.
John Arko, Bäckereibesitzer
Arkos größte Angst ist, dass seine Mitarbeiter, die ebenfalls auf beiden Seiten der Elbe leben, nicht mehr zur Arbeit kommen können. Ihre Wegezeit habe sich vervielfacht. Manche brauchen jetzt eineinhalb Stunden für eine Strecke, die sie früher in 20 Minuten zurücklegten.
Für viele Menschen in Bad Schandau ist diese Brücke wichtiger Bestandteil ihres Alltags.
Quelle: dpa
Behörden nach Dresdner Brückeneinsturz alarmiert
In einer Nacht- und Nebelaktion war die Brücke in Bad Schandau gesperrt worden. Nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke sind die zuständigen Behörden sehr vorsichtig geworden. Vor allem bei den Brücken, die wie die Carolabrücke vor 50 Jahren mit dem sogenannten Hennigsdorfer Stahl gebaut wurden, der sich jetzt als mangelhaft herausstellen könnte.
Bei einem Check der Bad Schandauer Brücke wurden Risse festgestellt, aus denen rostiges Wasser sickert. Der Stahl im Inneren der Brücke könnte also bereits korrodiert sein.
Wir haben festgestellt, dass die Brücke 200 Prozent tiefer hängt, als sie eigentlich hängen darf.
Lars Roßmann, Landesamt für Straßenbau und Verkehr Sachsen
Von einem Tag auf den anderen war der wichtigste Zugang zum Elbsandsteingebirge und nach Tschechien übers Elbtal gekappt. Abgesehen von den Kurgästen des Bades, die die Kliniken nur noch über die Dörfer erreichen können, ist die Alltagsbelastung für die Menschen, die hier wohnen und arbeiten, enorm.
Eine nette Geste: Die Fußgängerfähren sind jetzt kostenlos und fahren von vier Uhr morgens bis Mitternacht. Wer jedoch keine zwei Autos hat, um auf jeder Elbseite eines stationieren zu können, hat trotzdem ein großes Problem.
Die Betroffenen sind genervt. Aber es gibt auch praktische Lösungen, erzählt die Mitarbeiterin eines Pflegedienstes:
Wir versorgen auf beiden Elbseiten ca. 50 Patienten (...). Jetzt haben wir die Teams aufgeteilt. Die, die rechtselbisch leben, versorgen die Patienten auf ihrer Seite - und die Linkselbischen versorgen die Patienten hier.
Pflegekraft
So einfach ist es für die Feuerwehr in Bad Schandau nicht, schildert Kai Bigge. Er ist der Stadtwehrleiter der Feuerwehr Bad Schandau. Sein Einzugsgebiet ist fast 50 Quadratkilometer groß, 3.500 Einwohner leben hier - auf beiden Seiten der Elbe. Ohne Brücke ist zeitnahes Löschen unmöglich. Bigge baut nun auf die vielen kleinen Freiwilligen Feuerwehren in den Dörfern, Feuerwehren, die seit Jahren über fehlenden Nachwuchs klagen.
Die Leute arbeiten tagsüber. Da müssen wir jetzt gucken, ob das in der Praxis dann auch alles so passt.
Kai Bigge, Wehrleiter
Eine Praxis, von der niemand weiß, wie lange sie andauern wird. Lösungen sind nicht in Sicht. Alles zwischen Reparatur und Abriss und Neubau der Brücke scheint derzeit möglich. Und die sächsischen Behörden prüfen gerade 19 weitere Brücken von ähnlicher Bauart wie die in Dresden und Bad Schandau.
Quelle: ZDF
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