Asterix-Erfinder: Große Uderzo-Ausstellung in Berlin
Comic-Ausstellung in Berlin:Mehr als Asterix: Das Lebenswerk von Uderzo
von Sebastian Gorski
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Das Berliner Museum für Kommunikation widmet "Asterix und Obelix"-Schöpfer Albert Uderzo eine große Ausstellung. Dabei werden auch seine unbekannteren Arbeiten gezeigt.
Eine umfassende Werkschau in Berlin würdigt die Arbeit und das Leben des französischen Zeichners Albert Uderzo - einer der Erfinder der weltweit erfolgreichen Asterix-Serie.05.02.2025 | 2:29 min
Albert Uderzo war ein Perfektionist. Wenn er zeichnete, dann mit äußerster Präzision, unermüdlichem Fleiß und einer Liebe zum Detail, die Comics zur Kunst erhob. Weltberühmt wurde er durch Asterix, doch die Ausstellung im Berliner Museum für Kommunikation zeigt: Uderzo war weit mehr als nur der Vater des kleinen Galliers. Und das anhand von 120 Original-Exponaten und Zeichnungen aus der Hand der Familie Uderzo. So etwas gab es in Deutschland noch nie.
"Mein Vater hatte eine unglaubliche Vielseitigkeit", sagt seine Tochter Sylvie Uderzo. "Anfangs hat er gedacht, dass er nur humoristisch zeichnen kann und will, weil er sehr von Walt Disney beeinflusst wurde. Aber im Laufe seiner Karriere wurde ihm klar, dass er auch sehr realistisch arbeiten kann."
Asterix als Briefmarkensymbol
Im Laufe der Jahre gab es diverse Motive der Asterix-Comics auf Briefmarken. Auch hier darf der zünftige Schluck Zaubertrank nicht fehlen.
Quelle: DPA
Von Kriegern, Piloten und Freibeutern
Albert Uderzo wurde 1927 als Sohn italienischer Einwanderer in Frankreich geboren. Schon als Kind begeisterte er sich für das Zeichnen - und für Flugzeuge. Dies spiegelt sich in seinen frühen Comics wider: Figuren wie Oumpah-Pah, der indigene Einwohner Nordamerikas, Pitt Pistol, ein junger Freibeuter oder der Kampfpilot Mick Tanguy zeugen von seiner Faszination für Action und Abenteuer.
"In der Vorbereitung habe ich entdeckt, dass in seinem Frühwerk ganz viele Elemente stecken, die auf Asterix hinführen", sagt Flix, selbst Comiczeichner und Kurator der Ausstellung.
Man kann seinen Lebensweg nachzeichnen und Dinge zeigen, die alle etwas beinhalten, was am Ende in dem gallischen Dorf von Asterix und Obelix seine Perfektion findet.
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Flix, Kurator der Uderzo-Ausstellung
Besonders spannend sind die Originalzeichnungen dieser frühen Werke, die erstmals in Deutschland gezeigt werden. Sie geben Einblick in die Arbeit eines Künstler, der immer wieder Neues ausprobierte und sich stetig weiterentwickelte.
Durchbruch mit Asterix Ender der 1950er
Doch der große Durchbruch kam 1959. Gemeinsam mit René Goscinny schuf Uderzo "Asterix, der Gallier". Eigentlich sollte es nur eine von vielen Serien für das Magazin Pilote sein - doch die Abenteuer des kleinen Galliers wurden zum weltweiten Phänomen.
Uderzos Zeichenstil prägte die Serie von Beginn an. "Albert Uderzo hat das Bild, das wir von europäischen Comics haben sehr geprägt.", erklärt Flix.
Wenn man an Comics denkt, denkt man meistens an Figuren, die aussehen wie Asterix und Obelix - an Knollnasen, an Abenteuer und vor allem an Geschichten mit Humor.
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Felix Görmann alias "Flix"
Nach Goscinnys Tod 1977 übernahm Uderzo auch die Texte der Comics. Seine Geschichten wurden mitunter fantastischer - etwa, wenn Asterix in Gallien in Gefahr auf Aliens trifft. Aber die Werte, die immer seine Geschichten auszeichneten, blieben "Das sind Werte wie Freundschaft, Brüderlichkeit, anderen zu helfen und sich selbst Fehler einzugestehen.", sagt Sylvie Uderzo. "Diese Werte werden weltweit verstanden."
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"Der Gedanke der Zuversicht"
2009 übergab Uderzo die Serie an ein neues Team. Bis zu seinem Tod 2020 verfolgte er die Abenteuer von Asterix aber weiter mit großem Interesse. "Für mich ist es der Gedanke der Zuversicht, der von Albert Uderzo bleibt.", sagt Flix. "Dass man verschiedener Meinung sein kann, miteinander streitet, dass man sich, im übertragenen Sinne, auch mal prügelt, aber dass man am Ende zusammen an der gedeckten Festtafel sitzt und es sich gut gehen lässt, weil man kapiert hat - nur zusammen können wir es schaffen."
Für Sylvie Uderzo ist die Ausstellung eine emotionale Reise. "Ich bin sehr stolz auf Asterix und seine Freunde, die mein Vater zusammen mit René Goscinny geschaffen hat.", sagt sie. "Und es freut mich sehr, dass man jetzt sein gesamtes Werk in Berlin sehen kann."
Die Ausstellung "UDERZO - Von Asterix bis Zaubertrank" im Museum für Kommunikation läuft noch bis zum 15. Juni 2025.
Sebastian Gorski ist Reporter im ZDF-Landesstudio Berlin.
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