Gefahr für Honigbienen?:Immer mehr Asiatische Hornissen
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Imker sind besorgt: Die Asiatische Hornisse breitet sich in Europa aus und lauert gezielt an Bienenstöcken. Aber wie groß ist die Gefahr für Mensch und Natur wirklich?
Asiatische Hornissen sind auf dem Vormarsch.
Quelle: dpa
Sie lauern vor Bienenstöcken und fangen heimkehrende Honigbienen ab: Asiatische Hornissen machen Imkern in Baden-Württemberg und anderen Regionen Deutschlands Sorgen.
Die aus Südostasien eingeschleppte Art belagere gern Bienenstöcke, mitunter drängen die Hornissen sogar in die Kästen ein, sagt Kristin Krewenka, Geschäftsführerin im Landesverband der Badischen Imker.
Trockener und heißer Sommer hat Vermehrung begünstigt
Durch den heißen und trockenen Sommer im letzten Jahr hätten sich die Insekten vermutlich stark vermehrt. Schon 2022 hätten sich die Sichtungen im Vergleich zum Vorjahr knapp verdreifacht. Zwar jagen auch heimische Hornissen (Vespa crabro) gerne mal Bienen - die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) tut das aber weitaus häufiger und gezielter.
Der Einfluss auf die heimische Insektenwelt sei bisher jedoch nicht gut genug untersucht, um gesicherte Aussagen treffen zu können, sagt Sabine Holmgeirsson, Wildbienenbeauftragte beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg.
2004 erster Fall in Frankreich, 2014 erstmals in Deutschland
2014 war die eingeschleppte Art dem Nabu zufolge erstmals in Deutschland nachgewiesen worden.
Frankreich - wo es schon 2004 einen ersten Fund gab - habe sie bereits in weiten Teilen besiedelt, auch in anderen europäischen Ländern gebe es zunehmend Meldungen.
In Baden-Württemberg ist die invasive Art Krewenka zufolge besonders um Heidelberg und Karlsruhe verbreitet. Im vergangenen Jahr sei sie zudem auch in Tübingen und im Regierungsbezirk Stuttgart nachgewiesen worden. Meldungen gab es dem Nabu zufolge unter anderem auch aus Hessen und NRW.
Insekten sind für uns Menschen und für die Natur wichtig – denn alles hängt miteinander zusammen. Je weniger Bienen es zum Beispiel gibt, desto weniger Pflanzen werden befruchtet.25.04.2022 | 1:26 min
Hornissen im Vergleich
Asiatische Hornissen sind etwas kleiner als heimische, ihre Völker können aber Tausende Tiere umfassen. Mehr als 15 Nester habe man 2022 in Baden-Württemberg gezählt, sagt Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Landesumweltministerium.
Wir gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus.
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Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten Landesumweltministerium Baden-Württemberg
Die ballonförmigen Nester seien schwer zu finden, oft hingen sie versteckt in Baumkronen.
Suche mit Peilsendern
Mit Peilsendern sollen sich die Hornissen darum selbst verraten: Helfer lauern ihnen in der Nähe von Bienenstöcken mit Keschern auf und fangen einzelne Tiere, an denen sie winzige Sender befestigen.
Die Idee ist, dass wir den Hornissen auf diese Weise bis zum Nest folgen können.
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Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten Landesumweltministerium Baden-Württemberg
Einige Male sei die Methode bereits erfolgreich gewesen.
Werde ein Nest in großer Höhe aufgespürt, komme eine Feuerwehr-Drehleiter zum Einsatz, erklärt der Referent. Mit einem Schaumlöscher werde die Öffnung des Nests geschlossen, danach der entsprechende Ast abgesägt. Das Nest werde dann in eine Box gelegt und tiefgefroren. Durch die Kälte sterben die Hornissen.
Hornissen: Gefahr für Wein und Obst?
Bisher haben Imker durch die invasive Art noch keine großen Schäden, wie es vom badischen Imkerverband heißt. Das Problem müsse aber auf lange Sicht gedacht werden.
Zudem schmeckten den Hornissen auch Weintrauben und Obst - in Südeuropa sei das schon ein Problem für Wein- und Obstbauern. Für den Menschen bedeutet die invasive Art keine größere direkte Gefahr als ihre heimische Verwandtschaft.
Sie verhält sich den Experten zufolge friedlich und defensiv - nach ihnen zu schlagen oder sich ihrem Nest zu nähern, ist aber auch bei diesen Hornissen keine gute Idee. "Dann besteht die Gefahr, gestochen zu werden", sagt Waldmann.
Was schützt vor Insektenstichen?
Die Asiatische Hornisse ist nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia). Diese bis zu fünf Zentimeter großen, ursprünglich in Ost- und Südostasien vorkommenden Insekten breiten sich unter anderem in den USA aus und sind gefürchtete Bienenfeinde.
Wegen allergischer Reaktionen kann ihr Stich für Menschen gefährlich sein. In Deutschland kommt die Art nicht vor.
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