Weihnachtszeit im Leihhaus: Wenn vor dem Fest das Geld knapp wird

    Weihnachtszeit im Pfandleihhaus

    von Matthias Hoffmann und Ulrich Langer
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    Frau steht an Schalter im Pfandleihhaus. Rechts im Bild: Foto eines Kindes auf einem Mobiltelefon.

    Für Vivian aus Duisburg ist die Pfandleihe die Rettung. Sie braucht dringend Geld, um die Fahrten zu ihrer krebskranken Tochter Mila bezahlen zu können. Bekommt sie hier Hilfe?

    Geschenke und Festbraten kosten und das Geld ist knapp. Weihnachten, das Fest der Feste, ist für viele Menschen in Deutschland eine Herausforderung. Oft ist das Leihhaus die letzte Rettung. Im Dezember ist dort besonders viel Betrieb.
    Vor drei Monaten bekam Milas Familie die Schockdiagnose: Das Mädchen hat Blutkrebs. Zurzeit wird die 9-Jährige in der Universitätsklinik in Düsseldorf behandelt. Ohnehin eine sehr schwere Zeit für Vivian. Die Kasse ist leer, selbst für die rund 30 Kilometer mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fehlt das Geld.
    Der Gang ins Leihhaus fällt der Mutter von zwei Kindern nicht leicht. Aber es geht nicht anders. „Die finanzielle Not ist zu groß“, sagt sie. Einen Ring möchte sie beleihen lassen und er soll so viel wie möglich bringen. Finanziell sei alles “mager“, man müsse schauen, wie man über die Runden kommt.

    Jeder Cent macht glücklich.

    Vivian, Mutter der an Leukämie erkrankten Mila

    Das harte Schicksal von Vivian und ihrer kleinen Tochter Mila ist auch für Pfandleiher Michael Meiering nicht einfach zu ertragen. Manches im Leben, lasse sich eben nicht beeinflussen, sagt er. 260,00 Euro bekommt Vivian für ihren Ring. Ein Betrag, der nur für eine kurze Zeit helfen kann.
     

    Da habe ich aufgerundet, es gibt Dinge, die gehen unter die Haut.

    Michael Meiering, Pfandleiher

    Im Jahr 2022 wurden bei etwa 13.454 Menschen in Deutschland Leukämien diagnostiziert, davon waren gut vier Prozent unter 15 Jahre alt. (Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten)

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