Die Wahl-Ergebnisse von der Landtags-Wahl in Thüringen

    Einfache News

    Landtags-Wahl einfach erklärt:Die Partei AfD gewinnt die Wahl in Thüringen

    |

    Am 1. September haben die Menschen im Bundes-Land Thüringen gewählt. Dieser Text stellt die Ergebnisse der Wahl in Thüringen vor und erklärt, was die Ergebnisse bedeuten.

    Björn Höcke zeigt sich in Siegerpose.
    Die AfD wird mit Björn Höcke in Thüringen stärkste Kraft.
    Quelle: Daniel Vogl/dpa

    Die Partei AfD hat die Landtags-Wahl in Thüringen gewonnen.
    Das bedeutet: Die AfD hat die meisten Stimmen bekommen.
    Denn: Die meisten Menschen in Thüringen haben die AfD gewählt.

    Der Landtag vertritt alle Menschen in Thüringen.
    Der Landtag macht zum Beispiel die Gesetze und Regeln für Thüringen.
    Wer wählen geht, trifft eine wichtige Entscheidung.
    Mit meiner Stimme sage ich: Diese Politiker sollen meine Interessen vertreten.
    Die gewählten Politiker arbeiten für 5 Jahre im Landtag.
    Dann ist die nächste Landtags-Wahl.

    Die Ergebnisse von den Wahlen werden in Prozent angegeben.

    Prozent heißt: ein Teil von 100.
    Das bedeutet, wenn 50 von 100 Menschen derselben Partei ihre Stimme geben, hat die Partei die Hälfte aller Stimmen bekommen.
    25 Prozent bedeutet: Das ist ein Viertel, also 25 Teile von 100 Teilen.

    So viele Stimmen haben die Parteien bekommen

    • AfD: 32,8 Prozent
    AfD ist die Abkürzung für Alternative für Deutschland.
    • CDU: 23,6 Prozent
    CDU ist die Abkürzung für Christlich Demokratische Union.
    • BSW: 15,8 Prozent
    BSW ist die Abkürzung für Bündnis Sahra Wagenknecht.
    Sahra Wagenknecht ist eine deutsche Politikerin.
    Sie hat die Partei gegründet.
    • Die Linke: 13,1 Prozent
    • SPD: 6,1 Prozent
    SPD ist die Abkürzung für Sozialdemokratische Partei Deutschlands.
    • Die Grünen: 3,2 Prozent
    • Freie Wähler: 1,3 Prozent
    • FDP: 1,1 Prozent
    FDP ist die Abkürzung für Freie Demokratische Partei.

    Das bedeuten die Wahl-Ergebnisse

    Die AfD hat die meisten Stimmen bekommen.
    Das ist ein besonderes Ergebnis.
    Denn: Der Verfassungs-Schutz von Thüringen sagt:
    Die AfD ist rechtsextrem.

    Rechtsextrem bedeutet:
    Rechtsextreme Menschen wollen nicht, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben.
    Manche Menschen sollen weniger Rechte haben.
    Zum Beispiel:
    Menschen mit anderer Herkunft oder Hautfarbe.

    Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hat eine rechtsextreme Partei die meisten Stimmen bei einer Wahl bekommen.

    Die Linke

    Die Linke hat sehr viele Stimmen verloren.
    Die Linke regiert aktuell noch in Thüringen.
    Das heißt: Der Chef von der Regierung ist von der Partei Die Linke.
    Die Linke hatte bei der letzten Wahl 2019 noch 25,8 Prozent von den Stimmen.
    Jetzt sind es nur 13,1 Prozent von den Stimmen.

    CDU

    Die CDU hat die zweitmeisten Stimmen bekommen.
    Aber: Bei dieser Wahl haben weniger Menschen die CDU gewählt als bei der vergangenen Wahl.
    Bei der Wahl im Jahr 2019 hatte die CDU noch 27,2 Prozent von den Stimmen.
    Jetzt sind es nur noch 23,6 Prozent.

    BSW

    Das Wahl-Ergebnis vom BSW ist besonders.
    Die Partei gibt es erst seit Januar 2024.
    Es ist überraschend, dass eine neue Partei gleich so viele Stimmen bekommt.
    Das BSW hat 15,8 Prozent von den Stimmen bekommen.

    SPD

    Die SPD hat nur sehr wenige Stimmen bekommen.
    Das ist besonders:
    Weniger Stimmen hat die SPD noch nie bei einer Landtags-Wahl bekommen.

    Die Grünen und die FDP

    Die Parteien Die Grünen und FDP kommen nicht in den Landtag von Thüringen.
    Denn die Parteien haben zu wenig Stimmen bekommen.
    Um in den Landtag zu kommen, braucht eine Partei mindestens 5 Prozent.

    Wahl-Beteiligung

    Die Wahl-Beteiligung in Thüringen war sehr hoch.
    Das heißt: Es sind sehr viele Menschen zur Wahl gegangen.
    73,6 Prozent von den Menschen in Thüringen haben gewählt.
    Nur bei der Landtags-Wahl im Jahr 1994 haben mehr Menschen gewählt.
    Damals waren es 74,8 Prozent.

    Wer wird in Thüringen regieren?

    In den letzten Jahren gab es in Thüringen eine Minderheits-Regierung.
    Eine Minderheits-Regierung ist eine Regierung, die weniger als die Hälfte der Stimmen im Parlament hat.
    Das heißt:
    • Sie braucht Hilfe von anderen Parteien, um Gesetze zu machen.
    • Andere Parteien müssen zustimmen, damit die Regierung arbeiten kann.
    Eine Minderheits-Regierung hat es oft schwerer, ihre Pläne durchzusetzen.
    Vor der Wahl haben die Parteien gesagt:
    Wir wollen keine Minderheits-Regierung mehr.
    Aber: Es könnte wieder eine Minderheits-Regierung geben.
    Denn: Die AfD hat zwar die meisten Stimmen bekommen.
    Aber: Keine andere Partei will mit der AfD zusammenarbeiten.
    Das heißt: Die AfD kann nicht regieren.
    Aber: Die AfD kann den anderen Parteien die Arbeit schwer machen.
    Die AfD hat mehr als ein Drittel von den Sitzen im Landtag gewonnen.
    Dadurch kann die AfD Abstimmungen blockieren.
    Die anderen Parteien könnten zusammenarbeiten, um eine Regierung zu bilden.
    Zum Beispiel die Parteien CDU, BSW und SPD.
    Die drei Parteien haben aber keine Mehrheit.
    Sie hätten wieder eine Minderheits-Regierung.
    Eine Mehrheit hätten die Parteien CDU, BSW und Die Linke.
    Aber die CDU sagt: Wir wollen nicht mit der Partei Die Linke zusammenarbeiten.
    Es wird noch einige Zeit dauern, bis eine neue Regierung in Thüringen feststeht.
    Erst müssen die Parteien miteinander sprechen und sich einigen.

    Die Wahl-Ergebnisse entscheiden darüber, wie viele Sitze die Parteien im Landtag bekommen.
    Für eine Mehrheit sind 45 Sitze notwendig.

    Rechnerisch sind diese Koalitionen möglich für eine neue Regierung in Thüringen:

    • CDU, BSW und Linke hätten 50 Sitze.
    • CDU, BSW, Linke und SPD hätten 56 Sitze.
    • CDU und AfD hätten 55 Sitze.
    • AfD und BSW hätten 47 Sitze.

    Hinweis: Die Wahlergebnisse sind vorläufig.
    Redaktionsschluss für diesen Text war am 2. September 14 Uhr.
    Hinweis zum Text in Einfacher Sprache:
    Wichtige Worte sind fett.
    Lange Worte sind mit einem Binde-Strich getrennt.
    In den Texten gibt es nur die männliche Form.
    Also zum Beispiel: die Wähler.
    Und nicht: die Wählerinnen und Wähler.
    Gemeint sind damit aber alle Menschen.
    Das Ziel: Der Text soll leicht zu lesen sein.
    Quelle: dpa-Custom Content

    Mehr Landtags-Wahl einfach erklärt