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Update am Morgen:Bom dia, Deutschland
von Peter Kunz
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Bom dia,
heute mal der Morgengruß auf Portugiesisch. Anlassgerecht. Zum 60. Mal jährt sich die Ankunft des ein-millionsten Gastarbeiters in der Bundesrepublik. Der Zimmermann Armando Rodrigues de Sá wurde am Bahnhof Köln-Deutz mit einem Moped als Geschenk und einem Strauß Nelken begrüßt. Willkommenskultur aus der Not geboren, wegen Arbeitskräftemangels. Klingt das bekannt?
Das Problem Personal- und Fachkräftemangel schwingt mit, wenn sich die Fachebenen der für Integration zuständigen Länder-Ministerien heute in Hannover treffen, auch um über Migrationssteuerung zu reden. Oder sogar über eine Vollbremsung bei der Zuwanderung. Die Bundesregierung will CDU/CSU und den Ländern so bald wie möglich das Prüfergebnis asylrechtlicher Fragen bei der Verschärfung des Nichtwillkommens vorlegen. Asyl, irregulärer Grenzübertritt, reguläre Einwanderung und Facharbeiteranwerbung sind ein Fadenknäuel, aus dem ein Knoten geworden ist. Ein gordischer.
Denn Migration hat so viele Facetten im Alltag: Wenn Sie heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit noch ein Brötchen kaufen, das Ihnen ein afghanischer Geflüchteter mit Bleibeperspektive in die Tüte packt. Oder Sie telefonieren mit der Mutter im Seniorenheim, die von einer angeworbenen peruanischen Pflegerin betreut wird. Vielleicht ärgern Sie sich über das Knöllchen, das der türkischstämmige Mitarbeiter des Ordnungsamtes ihnen gerade an die Scheibe geklemmt hat. Sie können es auch einfach normal finden, dass von 736 Abgeordneten im Bundestag mindestens 83 einen Migrationshintergrund haben, selbst Parlamentarier der AfD. Zuwanderung hat diese Demokratie immer auch belebt.
Das sollten wir nicht vergessen, wenn der Bundestag heute um 10 Uhr sein 75-jähriges Bestehen mit einer Feierstunde begeht. Geschätzte 30 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Menschen aus Einwandererfamilien. Armando Rodrigues de Sá wäre heute nichts Besonderes mehr.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Peter Kunz, Leiter Landesstudio Niedersachsen
Lage im Nahost-Konflikt
Israels Armee - Hamas-Zentrale attackiert: Im Gazastreifen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben einen Luftangriff ausgeführt. In dem Gebiet vermutet Israels Militär eine Hamas-Kommandozentrale.
UN-Konvoi im Gazastreifen wieder frei: Ein Konvoi der Vereinten Nationen (UN) ist im Gazastreifen nach mehr als acht Stunden von Israel wieder freigelassen worden.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Der mühsame Aufstieg zum Friedensgipfel: Noch ist unklar, ob Russland am zweiten "Gipfel über den Frieden" teilnimmt. Aber fast unbemerkt von der Öffentlichkeit sind die Vorbereitungen in vollem Gange.
"Vorsichtig die Wassertemperatur testen": Mit Aussagen zu Friedensgesprächen im Ukraine-Krieg sorgt Olaf Scholz für Kritik. Seine Haltung sei nicht neu, sagt eine Friedensforscherin - und wirbt für vorsichtige Schritte.
Versorgung an der Front: In der Ukraine gehen die Kämpfe derweil weiter. Nicht nur mit neuen Waffensystemen und Munition werden ukrainische Kämpfer versorgt. Ehrenamtliche Helfer versorgen Soldaten mit selbstgemachten Tütensuppen.
Nicht nur mit neuen Waffensystemen und Munition werden ukrainische Kämpfer versorgt. Ehrenamtliche Helfer versorgen Soldatinnen und Soldaten mit selbstgemachten Tütensuppen.09.09.2024 | 2:08 min
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Haushaltswoche im Bundestag: Heute findet die erste Lesung des Haushaltsentwurfes 2025 statt. Außerdem werden eine allgemeine Finanzdebatte sowie Finanzdebatten zu Einzeletats stattfinden.
EuGH-Urteil zu Steuervorteilen für Apple in Irland: Die EU-Kommission stellte 2016 fest, dass Irland Apple unrechtmäßige Steuervergünstigungen von bis zu 13 Milliarden Euro gewährt habe. Irland und Apple haben diesen Beschluss mit Erfolg vor dem Gericht der EU angefochten. Die Kommission geht nun gegen dieses Urteil vor dem EuGH vor.
Grafik des Tages
Quelle: ZDF
Die Länder mit dem derzeit höchsten Risiko für Naturkatastrophen sind wie in den Vorjahren die Philippinen, Indonesien und Indien. Auch Kolumbien und Mexiko sind besonders gefährdet. Deutschland hat sich laut Bericht der Ruhr-Universität Bochum verbessert, wenn man von dem Risiko einer großen Naturkatastrophe ausgeht. Es liegt auf Platz 98 und damit im globalen Mittelfeld.
Zahl des Tages
10.300 Menschen beendeten im Jahr 2023 ihr Leben durch Suizid. Das waren 1,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor und 3,1 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Rund 73 Prozent der Suizide entfielen auf Männer, 27 Prozent auf Frauen.
Heute ist der Welt-Suizid-Präventionstag, den unter anderem die WHO ins Leben gerufen hat. Der Aktionstag soll für das Thema sensibilisieren und dabei helfen, dass Warnsignale von suizidalen Menschen früh genug erkannt werden.
Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, finden Sie hier Hilfe:
- Schnelle Hilfe: Telefonseelsorge (0800 111 0 111), Nummer gegen Kummer (116 111), im Notfall Polizei (110) oder Rettungsdienst (112) anrufen!
- Die Gesellschaft für Suizidprävention führt eine Übersicht der Angebote auf ihrer Webseite www.suizidprophylaxe.de.
Weitere Schlagzeilen
- Gegen Migration: SPD-Chefin Esken warnt vor überzogenen Maßnahmen
- Bericht: 2023 wurden weltweit 196 Naturschützer getötet
- Darth Vaders Stimme: James Earl Jones ist gestorben
- Schwere Woche für FDP: Die Liberalen im politischen Dilemma
- AfD im Brandenburg-Wahlkampf: Keine Spur von Mäßigung
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden03.12.2024 | 1:57 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag fällt im Süden und Südosten anfangs etwas Regen. Am Nachmittag ist es meist trocken, teils mit Sonne. Im Nordwesten ziehen von der Nordsee her bei starkem bis stürmischem Südwestwind Regenwolken auf. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 16 und 21 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch und Katharina Schuster.
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