und auf Wiedersehen in München, wo Bundeskanzler Olaf Scholz heute zum letzten Mal am "Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft" teilnehmen wird. Am Rande der Handwerksmesse treffen sich dort die Interessenverbände und die Politik zum Austausch. Nachdem wir alle gefühlt lange genug die Krise am Standort Deutschland beklagt haben, wäre es doch auch da Zeit für ein bisschen Frühling.
Vielleicht wird ja mal über Chancen geredet. Nicht nur, weil die geplante Injektion von hunderten Milliarden Euro wirklich ein Wumms sein könnte, der Gesellschaft und Wirtschaft mitzieht. Wirtschaft ist schließlich zum großen Teil auch Psychologie. Und Transformation gab es in der Geschichte schon immer.
Auch wenn sich deutsche Unternehmen bis in manche Vorstände hinein derzeit schwertun mit dem Gedanken, auch Kriegsgerät herzustellen: Rüstungsproduktion, wenn sie gebraucht wurde, hat oft genug auch einen Wirtschaftsaufschwung ausgelöst. Wladimir Putin nutzt den Effekt. Volkswagenchef Oliver Blume sagte mir am Rande der Konzern-Bilanzpressekonferenz in dieser Woche, dass er sich durchaus vorstellen könne, dass VW wieder Militärfahrzeuge produziert. Olivgrün zur Beschäftigungssicherung, vor ein paar Jahren eher undenkbar.
VW hat mit dem "Kübelwagen" sogar historisch zwiespältige Erfahrung. Das Fahrzeug diente bis Ende des Zweiten Weltkrieges der Wehrmacht und wurde später in einer neuen Version für die Bundeswehr gefertigt.
Aber es muss ja auch nicht gleich militärisch werden, wenn Firmen umdenken. "Deutschland hat immer noch großes Potenzial, das selbst durch die schwache Entwicklung der letzten Jahre nicht geschwächt ist", heißt es beim Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Bewegen sei wichtig, nach vorn schauen. Ob es ein Kranbauer ist, der seine Expertise im Stahlbau jetzt für Solarcarports nutzt - oder die Weltfirma Schaeffler aus Herzogenaurach, deren Geschäft als Autozulieferer zwar schwächelt, die sich aber gerade mit der Entwicklung von humanoiden Robotern ein Standbein dazu erfindet. Alles zu sehen am Sonntag im ZDF heute-journal, sofern neuster Alarm aus Amerika nicht alle anderen Nachrichten überlagert.
Chance voraus in der Krise! In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Freitag.
Ihr Peter Kunz, Leiter des ZDF-Landesstudios Niedersachsen
Was heute noch wichtig ist
Amtliches Endergebnis der Bundestagswahl: Knapp drei Wochen nach der Bundestagswahl wird heute wie geplant das amtliche Endergebnis veröffentlicht. Vor der Feststellung hatte das BSW noch versucht, vor dem Bundesverfassungsgericht eine Neuauszählung durchzusetzen. Das Gericht lehnte das aber ab.
Neue Runde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Nach den Warnstreiks gehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in die vielleicht entscheidende dritte Runde. In Potsdam sind zunächst drei Verhandlungstage angesetzt.
Klimabilanz für 2024: Wo steht Deutschland auf dem Weg zu den Klimazielen? Das Umweltbundesamt legt heute die Bilanz für 2024 vor. Nach ersten Berechnungen der Denkfabrik "Agora Energiewende" dürfte das Klimaziel 2024 erreicht worden - wohl auch dank Wirtschaftsschwäche.
G7-Außenminister beraten: Ob es ein gemeinsames Abschlussdokument gibt, ist offen. Im kanadischen Charlevoix bemühen sich die Außenminister der G7-Länder um Geschlossenheit. Die Konferenz steht unter dem Eindruck der US-Politik - nicht zuletzt mit Blick auf Russland.
Fehler bei Zwangsversteigerung - BGH entscheidet: Muss eine Familie aus Brandenburg wegen eines Fehlers bei einer Zwangsversteigerung ihr Haus abreißen und das Grundstück räumen? Darüber entscheidet der Bundesgerichtshof.
Im Radio laufen zunehmend weniger deutschsprachige Lieder, registriert die Gema. Bei den Privatradios waren es im vergangenen Jahr drei Prozent, bei den öffentlich-rechtlichen zehn. 2013 waren es noch zehn beziehungsweise 16 Prozent.
Ein Lichtblick
Quetschen, drücken, schütteln, schaben - immer bleibt ein Rest in irgendeiner Verpackung. Selbst wenn man glaubt, sie sei leer. Schätzungen zufolge soll das pro Jahr vier Prozent der weggeworfenen Lebensmittel ausmachen. Das Internet - was sonst - hat auch für dieses Problem zahlreiche Lösungen parat. Und so lassen sich Reste retten und schmackhaft verwerten:
Liebe tut man, Glück übt man. Wann man das nicht tut - dann kommt die Apathie.
„
Hermann van Veen
Viele haben sich in dem Alter schon längst hinter die Geranien zurückgezogen, wie ein Sprichwort in seiner Heimat sagt. Er nicht. Heute wird der niederländische Liedermacher Hermann van Veen 80 Jahre alt.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden27.06.2025 | 1:56 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag fällt im Südosten zeitweise Schneeregen oder Regen, im Bergland Schnee. Sonst ist der Himmel wechselnd bis stark bewölkt, es gibt aber nur einzelne Schauer. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 3 und 9 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin.
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