Update am Morgen: Oskars Partei Nummer drei

    Update

    Update am Morgen:Oskars Partei Nummer drei

    von Andrea Maurer
    |
    Andrea Maurer

    Guten Morgen,

    Oskar Lafontaine ist wieder Mitglied einer Partei: der seiner Frau, dem "Bündnis Sahra Wagenknecht". Zwei Parteien hat er in seinem Leben schon hinter sich gelassen: 2005 die SPD und 2022 die Linkspartei. Doch Lafontaine sieht das bekanntermaßen anders: Die anderen sind's gewesen. Noch vergangenen November sagte er in einem seltenen Interview mit dem ZDF:

    Nach meinem Parteiverständnis bin ich immer in der gleichen Partei geblieben, im Gegensatz zu den anderen, nämlich in der Partei, die das sozialdemokratische Programm von Willy Brandt vertreten hat. Dass die anderen dieses Programm verlassen haben, ist nicht in erster Linie meine Schuld.

    Oskar Lafontaine, Ex-Linken-Chef

    Nun also die Partei, die seine Frau am 8. Januar gegründet hat und die morgen ihren ersten Parteitag feiert. Gegen 15:40 Uhr wird Oskar Lafontaine dort eine Rede halten. Heute schon beginnen die Vorbereitungen im Kino Kosmos in Berlin.
    Wer wie ich aus dem Saarland kommt, ist quasi mit "Oskar" aufgewachsen - und weiß, dass er das kann und liebt: Reden halten, zu Menschen sprechen. Was Lafontaine weniger gut kann, ist sich einfügen in eine Parteistruktur. Das teilt er mit seiner Frau. Vielleicht ist es die logische Konsequenz: Die einzige Partei, die beide aushalten und die sie nur schwer verlassen können, ist ihre eigene.
    Die Person als Programm - das jedenfalls ist das Prinzip des "Bündnisses Sahra Wagenknecht." Und dieses Prinzip gilt auch für das Spitzenpersonal, das sich morgen für die Europaliste aufstellen lassen will:
    • Fabio De Masi, prominenter Finanzpolitiker und ehemaliger Bundestags- und Europaabgeordneter der Linken: Steht für scharfe Kanzler-Kritik im sogenannten "Cum-Ex-Skandal".
    • Thomas Geisel, ehemaliger SPD-Oberbürgermeister von Düsseldorf: Steht programmatisch für einen harten Migrationskurs und ist ebenfalls aus der SPD ausgetreten.
    • Michael von der Schulenburg, ehemaliger UN-Diplomat: Steht für "Friedenspolitik", glaubt an eine Verhandlungslösung mit Russland, ist Nato-kritisch.
    • Friedrich Pürner, ehemaliger Gesundheitsamtsleiter im bayrischen Aichach: Steht für die Kritik an den Corona-Maßnahmen.
    • Jan-Peter Warnke, Neurochirurg und ehemaliger Chefarzt: Steht für die Kritik an der Privatisierung des Gesundheitswesens.
    Die Parteigründung ist historisch, und für Oskar Lafontaine wohl auch eine Art Vollendung: eine Partei, die sowohl Linkspartei als auch SPD schaden könnte - deren Programm linkskonservativ ist und polarisiert - eine Partei, die er nie verlassen hat, die er wohl nie verlassen kann und nie verlassen muss.

    Kommen Sie gut durch den Tag

    Andrea Maurer, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Schlagabtausch zum Flugzeugabsturz im UN-Sicherheitsrat: Nach dem Absturz eines Flugzeugs des russischen Militärs haben sich die Ukraine und Russland vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig beschuldigt.
    "Krieg wird in Verhandlungslösung enden": Die Ukraine müsse sich auf Verhandlungen mit Russland vorbereiten, meint der US-Politikberater Samuel Charap. Wann und unter welchen Bedingungen der Krieg endet, sei aber offen.
    Ukrainische Kriegsbilder und eine aktuelle Ukraine-Karte im Hintergrund, US-Politikberater Samuel Charap im Vordergrund
    25.01.2024 | 35:11 min
    Viel Kritik an Taurus-Ringtausch-Idee: Nach langer Diskussion könnte sich Deutschland nun doch an der Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine beteiligen. Das über einen Ringtausch zu tun, kommt aber nicht gut an.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Erste Hinrichtung in den USA mit Stickstoff: Im US-Bundesstaat Alabama ist ein zum Tode verurteilter Mann mit Stickstoffgas hingerichtet worden. Zuvor war vor Gericht darüber gestritten worden: Der Hingerichtete Kenneth Eugene Smith scheiterte am Montag sowohl vor dem Obersten US-Gericht als auch vor einem Berufungsgericht mit dem Antrag, die Hinrichtung zu stoppen.
    Entscheidung in Den Haag erwartet: Der Internationale Gerichtshof will an diesem Freitag in einer Vorentscheidung über einen Antrag zur Beendigung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen entscheiden. Die höchsten Richter der Vereinten Nationen in Den Haag urteilen jedoch noch nicht über den geäußerten Vorwurf des Völkermordes an sich. Zunächst geht es nur um die von Südafrika geforderten Sofortmaßnahmen zum Schutz der Palästinenser im Gaza-Krieg.
    Bahnstreik Tag vier: Auch heute rollen weit weniger Züge durch Deutschland als an Tagen ohne Streik. Tipps für Pendler und Reisende sowie alle News finden Sie hier im Liveblog.

    Die Handball-EM in Deutschland

    Die deutschen Handball-Herren spielen heute im EM-Halbfinale gegen die Auswahl aus Dänemark. Das DHB-Team ist zwar klarer Außenseiter - doch an ihre Chance glaubt die Mannschaft nichtsdestotrotz.

    Zahl des Tages

    Nur noch 16,8 Gigawatt Strom sollen bis zum Jahr 2030 aus Kohlekraftwerken generiert werden. Zum Vergleich: Kohlestrom brachte 2020 noch 38,7 Gigawatt. Heute vor fünf Jahren hat sich die Kohlekommission auf den Ausstieg Deutschlands aus der Braunkohle bis Ende 2038 geeinigt.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden11.12.2024 | 1:57 min
    Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

    So wird das Wetter heute

    Am Freitag überquert ein Regenband Deutschland von Nordwest nach Südost. Am Nachmittag gibt es im Nordwesten Schauerwetter mit einigen sonnigen Abschnitten. Vor allem im Norden weht zeitweise ein starker Wind mit stürmischen Böen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 7 und 13 Grad.
    Das Wetter am Freitag 26.01.2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Anna Grösch
    Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
    Das war erstmal allesZDFheute-Update-Abo verwalten