Guten Morgen,
nun ist es passiert. Das, was seit Jahren in der polarisierten Gesellschaft, in der politisch aufgeheizten Stimmung der
USA immer befürchtet worden war, eigentlich bereits seit dem ersten Wahlkampf von
Donald Trump im Jahr 2016. Noch ist nicht klar, aus welchem Motiv der Attentäter handelte. Aber klar ist: Der Anschlag trifft auf ein zutiefst verunsichertes Amerika. Ein Amerika, in dem der politische Gegner für den Untergang des Landes verantwortlich gemacht wird, in dem demokratische Wahlergebnisse nicht anerkannt werden. In dem einige bereits am Horizont einen Bürgerkrieg aufziehen sehen. Es ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt.
Auch wenn Trump selbst am Tag danach staatsmännisch zur Einheit aufruft, so ist doch zu erwarten, dass er sich stärker denn je als Märtyrer inszenieren wird. Als Kämpfer für seine Anhänger. Stärker denn je wird er sich als Opfer von politischer Verfolgung stilisieren. "Ich für Euch, die gegen uns", sein Motto. Stärker denn je wird er auf Rache und Vergeltung aus sein. Wird er weiter auf Spaltung und auf Dämonisierung des politischen Gegners setzen. Denn das ist bislang sein Erfolgsrezept gewesen, damit ist er an die Macht gekommen, nicht mit Versöhnung.
Die Ereignisse in Amerika, sie sollten eine Warnung für Europa und für Deutschland sein. Auch hier nimmt politische Gewalt zu. Wenn
Abgeordnete der Grünen drangsaliert werden, immer mehr Bundestagesabgeordnete von einer aggressiven bis handgreiflichen Stimmung an Wahlkampfständen berichten, wenn der
Bundesregierung im Bundestag von der ganz rechts sitzenden Fraktion entgegen geschrien wird "Sie hassen Deutschland!", dann sind das deutliche Signale.
Kommen die USA nach dem Schreck dieses Wochenendes nun zur Besinnung, zu einer nationalen Einigung? Wohl kaum. Parteiübergreifende Signale der Versöhnung werden nicht kommen. Ein gemeinsamer Presseauftritt von Donald Trump und
Joe Biden? Unwahrscheinlich. Im Gegenteil. Die Spaltung wird sich vertiefen, die Spirale von politischer Radikalisierung und Hass wird nun wohl erst recht hochdrehen. Der Ausruf von Trump direkt nach dem Attentat "Kämpft!, Kämpft!" spricht Bände.
Und dabei könnte es so einfach sein. Adam Kinzinger, ehemaliger Kongressabgeordneter der
Republikaner, der aus Ärger über Trump aus dem Kongress geschieden ist, rät auf
X, ehemals Twitter, "[...] unsere politischen Differenzen mit Kampagnen, Politik und Argumenten" auszutragen. "Keine Rufe mehr nach Bürgerkrieg, keine politische Gewalt mehr. Altmodische Demokratie. Dann geht es uns allen besser."
Ich wünsche Ihnen trotz bedrückender Nachrichten aus den USA einen guten Start in die Woche.
Ines Trams, Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio
Lage in den USA nach dem versuchten Attentat auf Trump
Biden - "Wir müssen zusammenhalten": Nach dem Attentat auf Donald Trump wendet sich US-Präsident Joe Biden aus dem Oval Office heraus an das Land. Es sei an der Zeit, "die Temperatur zu senken".
Feuerwehrmann schützte seine Familie: Der bei dem Wahlkampfauftritt von Ex-US-Präsident Donald Trump getötete Zuschauer war ein Feuerwehrmann und Familienvater. Das gab der Gouverneur von Pennsylvania bekannt.
Lage im Nahost-Konflikt
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt. Was heute noch wichtig ist
Parteitag der Republikaner: Mit der offiziellen Nominierung von
Donald Trump als Präsidentschaftskandidat läutet die Republikanische Partei die heiße Phase des US-Wahlkampfs ein. Dass die "Grand Old Party" erneut mit dem Ex-Präsidenten in die Abstimmung am 5. November zieht, steht seit Monaten fest, doch die formelle Kür erfolgt nun mit Pomp und Gloria in einer gigantischen Inszenierung bei der viertägigen Großveranstaltung.
Präsidenten- und Parlamentswahlen in Ruanda Es wird mit einem
Sieg des amtierenden Staatschefs Paul Kagame gerechnet, der das ostafrikanische Land seit 24 Jahren mit harter Hand regiert. Mehrere Herausforderinnen und Herausforderer des 66-Jährigen wurden nicht zur Wahl zugelassen.
Bundesaußenministerin Baerbock besucht Senegal und Elfenbeinküste: Im Mittelpunkt stehen Bemühungen zur Stabilisierung der Sahel-Region. Senegal spielt unter seiner neuen Regierung eine Mittlerrolle zwischen Westafrikas Regionalbund Ecowas und den abtrünnigen Sahel-Staaten. Die Elfenbeinküste gilt traditionell als starke Wirtschaft an der Küste.
Dritter Jahrestag der Ahrtal-Flut: Die Wassermassen kamen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli. Bei der Flutkatastrophe waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In Nordrhein-Westfalen starben durch Überschwemmungen zudem 49 Menschen.
Highlights der Fußball-EM
Spanien krönt sich gegen England zu ihrem vierten EM-Titel. Lange tat sich die Selección im Finale schwer. Joker Mikel Oyarzabal erzielte den Siegtreffer für Spanien.
Die Fans beim Public Viewing in Madrid tanzen, kreischen, umarmen sich. Nach zwölf Jahren kommt der Europapokal endlich wieder nach Spanien.
Während Spaniens Presse den Rekord-Europameister feiert, spotten die Briten über Englands Kapitän Harry Kane.
Alles zur EM gibt es auch hier nochmal in unserem
Liveblog nachzulesen.
Die Fußball-EM 2024 in Deutschland live im ZDF. Livestreams, Highlights, Liveticker, Infos rund um das DFB-Team und Hintergründe zur EM.
Tier des Tages
Heute geht's wieder los:
König Charles III. lässt seine Schwäne auf der Themse zählen. Seit dem 12. Jahrhundert gehören die Schwäne auf der Themse traditionell dem britischen Königshaus und den beiden Zünften Vintners und Dyers aus London. Für die Zählung sitzen die Schwan-Zähler ("Swan-Uppers") in hölzernen Booten und rudern fünf Tage lang einen bestimmten Abschnitt der Themse entlang.
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Terra X - die Wissens-Kolumne
Ausblick in die Woche
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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Am Montag gibt es viel Sonne und nur wenige Wolken. Am Vormittag kann es ganz im Norden, am Nachmittag ganz im Süden gewittrige Schauer geben. An der Nordsee weht ein starker Südwestwind. Die Temperatur steigt auf Werte von 20 bis 32 Grad.
Zusammengestellt von Ulrike Hauswald und Katharina Schuster
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